Diskussionsforum (Archiv)
Flachdachgaube mit Tauwasserproblem
edgarmueller (4 Beiträge)am 11.10.16
Gaubendach Soll optimiert, U=0,151
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,unser Gaubendach bei unserem Neubau ist als Flachdach ausgeführt. Der Aufbau ergibt sich ganz gut aus der Zeichnung.
Lt. Plan Architekt u. Wärmebedarfsrechnung ist zwischen Gipskartonplatte und Dämmung keine weitere Dämmung vorgesehen. Ich will hier aber, vor allem wg. sommerlichem Wärmeschutz noch eine Untersparrendämmung mit Holzfaserplatten anbringen, der Platz ist ohnehin da (insgesamt sogar 8-9 cm Platz).
Die anderen Dachflächen habe ich auch gerechnet, prima U-Wert, kein Tauwasserproblem. Aber jetzt bei der Gaube schreibt mir das Programm, dass relativ viel Tauwasser anfällt, (Abtrocknung im Sommer innerhalb 44 Tagen). Dabei macht es wenig Unterschied, ob ich mit oder ohne Holzfaserplatte rechne.
Ich weiß inzwischen, dass Tauwasser ein generelles Problem bei solchen Dächern ist. Aber wie kann ich das Problem reduzieren?
Schweißbahn, OSB-Platte und Sparren sind montiert und möchte ich ungern ändern. Alles andere kann ich variieren.
Ist diese Feuchte zu tolerieren und/oder was sollte ich ändern?
Vielen Dank für eure Hilfe
NMA_ (52 Beiträge)
am 11.10.16
Hi,
ich glaube die Konstruktion ist generell zum Scheitern verurteilt, da es sich um ein Flachdach handelt, welches nach oben hin aufgrund der OSB-Platte und der Folie dicht ist. Die Feuchtigkeit kann nicht nach oben weg.
Jetzt stellt sich halt die Frage, ob es Sinn macht von unten her auch gegen Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf zu isolieren.
Vielleicht ist der bessere Weg eine nach unten hin kapillar offene Konstruktion zu wählen. Vielleicht eine Zellulosedämmung zwischen den Sparren und mit einer Kalziumsilikatplatte abschließen. Die Feuchtigkeit, die dann reinkommt kann dann mit Glück wieder an die Raumluft abgegeben werden.
Ist das eine Idee?
Gruß
Dominic
ich glaube die Konstruktion ist generell zum Scheitern verurteilt, da es sich um ein Flachdach handelt, welches nach oben hin aufgrund der OSB-Platte und der Folie dicht ist. Die Feuchtigkeit kann nicht nach oben weg.
Jetzt stellt sich halt die Frage, ob es Sinn macht von unten her auch gegen Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf zu isolieren.
Vielleicht ist der bessere Weg eine nach unten hin kapillar offene Konstruktion zu wählen. Vielleicht eine Zellulosedämmung zwischen den Sparren und mit einer Kalziumsilikatplatte abschließen. Die Feuchtigkeit, die dann reinkommt kann dann mit Glück wieder an die Raumluft abgegeben werden.
Ist das eine Idee?
Gruß
Dominic
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 20.10.16
Ob die Konstruktion funktioniert hängt von den Randbedingungen ab, ua:
- Besonnung
- Beschattung
- Trockenheit der verwendeten Baustoffe
- Luftdichtheit der Konstruktion
- Höhe der Luftfeuchtigkeit des Innenraumes
- Art des Dämmmaterials und Konstruktion der Dämmschicht
- Material und Werte der Dampfbremse
Bei außenseitig diffusionsdichter Bedachung entweder gute Belüftung vorsehen.
Alternativ die Randbedingungen einhalten mit Sparrenvolldämmung und entsprechender Dampfbremse,
um Rücktrocknung des eingedrungenen Kondensats zu ermöglichen.
Wenn die notwendigen Voraussetzungen bestehen sind auch Dämmungen
ohne Hinterlüftung unter dampfdichten Dächern schadensfrei möglich-
es muß geplant und überprüft werden.
Ggf nachfragen
Andreas Teich. Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung. apteich(et)gmail.com
- Besonnung
- Beschattung
- Trockenheit der verwendeten Baustoffe
- Luftdichtheit der Konstruktion
- Höhe der Luftfeuchtigkeit des Innenraumes
- Art des Dämmmaterials und Konstruktion der Dämmschicht
- Material und Werte der Dampfbremse
Bei außenseitig diffusionsdichter Bedachung entweder gute Belüftung vorsehen.
Alternativ die Randbedingungen einhalten mit Sparrenvolldämmung und entsprechender Dampfbremse,
um Rücktrocknung des eingedrungenen Kondensats zu ermöglichen.
Wenn die notwendigen Voraussetzungen bestehen sind auch Dämmungen
ohne Hinterlüftung unter dampfdichten Dächern schadensfrei möglich-
es muß geplant und überprüft werden.
Ggf nachfragen
Andreas Teich. Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung. apteich(et)gmail.com
edgarmueller (4 Beiträge)
am 20.10.16
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen, der Raum erhält wie das ganze Haus eine kontrollierte Wohnraumlüftung, d.h. für besagten Raum, dass immer Frische Luft in den Raum hineinströmt (nachdem sie durch den Wärmetauscher aufgewärmt wurde).
Der entsprechende Raum wird wohl auch eher wenig genutzt, d.h. relativ wenig Feuchtezufuhr.
Mit wieviel Prozent Luftfeuchtigkeit kann ich dann in dem Raum rechnen, gibt es da eine Faustformel? Je nachdem ändert sich ja augenscheinlich auch die Menge des Tauwassers.
Der entsprechende Raum wird wohl auch eher wenig genutzt, d.h. relativ wenig Feuchtezufuhr.
Mit wieviel Prozent Luftfeuchtigkeit kann ich dann in dem Raum rechnen, gibt es da eine Faustformel? Je nachdem ändert sich ja augenscheinlich auch die Menge des Tauwassers.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 30.10.16
Eine Innenraumluftfeuchtigkeit von 40-60 % wird allgemein als sinnvoll angegeben.
Bei den beschriebenen Verhältnissen würde ich eher vom unteren Wert ausgehen.
Am besten öfters kontrollieren oder Werte aufzeichnen
Andreas Teich. Gebäude-Energieberater
Bei den beschriebenen Verhältnissen würde ich eher vom unteren Wert ausgehen.
Am besten öfters kontrollieren oder Werte aufzeichnen
Andreas Teich. Gebäude-Energieberater