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Diskussionsforum (Archiv)

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Dachsnierung, Nachbesserung der Wärmemämmung von Aussen...
beck35 (2 Beiträge)
am 26.11.16
Hallo, ich bitte um Ihre Einschätzung der beschriebenen Situation...

Die Dachfläche wurde 1964 eingedeckt!
Das Dach bis heute ohne wesentliche Beanstandung 52 Jahre seinen Dienst getan!

Die Dachfläche soll nun wegen nicht vorhandener Regensicherheit an Dachdurchdringungen, Dachfenster ect. (kein Unterdach) und schlechter Tonziegel- Qualität neu eingedeckt werden.

Bestand: (Gesamtdachfläche ca. 164 m²)

Satteldach, (Kehlbalkendach) mit zwei Mittelpfetten, Dachneigung 22°, Sparrenlänge 7,50 m. (Im Dachgeschoss ist ein Zimmer ausgebaut.)

Die Dachfläche ist nicht unterlüftet hat also keine speziellen Zuluftöffnungen an den Traufen bzw. Abluftöffnungen am First.
Durch den klein gegliederten Dachbelag der Tonziegel findet trotzdem eine Unterlüftung statt wie dies Schmutzansammlungen auf der Wärmedämmung zeigen.

Es bestehen drei verschiedene Konstruktionsaufbauten die nachfolgend beschrieben sind:

1. Kehlbalkenlage als Decke im ausgebauten Zimmer:

Eine Kehlbalkenlage bildet die letzte Geschossdecke im ausgebauten Zimmer.
Eine Wärmedämmung mit Glaswolle 60 mm dick liegt zwischen den Kehlbalken.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde zusätzlich ISOVER Mineralwolle- Filz 100 mm dick auf die vorhandene Wärmedämmung aufgelegt..
Eine Dampfbremse ist wahrscheinlich nicht vorhanden und wenn sicherlich unzureichend zu den Bauteilen der Holzkonstruktion angearbeitet. Dies wird erst nach Öffnung des Daches festzustellen sein. Ein vorhandener Spitzboden ist ca. 0,70 m hoch und 3,50 m breit ist im Sparrenbereich nicht wärmegedämmt.
Die Raumdecke innen ist verputzt (Rohrmatte und Kalkputz) und zu einem späteren Zeitpunkt mit Kunststoff- Panelen Nut,- und Feder auf Lattenrost verkleidet worden.

2. Dachschräge (nur auf einer Seite) im ausgebauten Zimmer:

Aufbau von innen nach außen:

Kalkputz 15 mm dick, Heraklith ca. 25 mm dick, auf Sparren 8 x 16 cm, zwischen den Sparren 60 mm Mineral,- oder Glaswolle auf Papierträger, 100 mm Luftschicht,
Dachlatten 24/48 mm , Tonziegel.(soweit erkennbar keine Dampfbremse)


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3. Übrige Dachflächen, Nutzung als Speicherraum: (ca. 100 m²)

Aufbau von innen nach außen:

Bekleidung der Dachschräge mit Fichte Nut,- und Feder Brettern 12 mm dick,
Rollisol auf Alu- Kraftpapier 100 mm dick zwischen den Sparren, Luftschicht 60 mm dick, Dachlatten 24/48 mm, Tonziegel.
Diese Dämmung wurde zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut.
Das Alu- Kraftpapier ist die Dampfbremse mit einem sd- Wert von 10 m.
Die Überlappungsfugen auf den Sparren sind mit Alu- Klebeband abgedichtet.


Bei Sanierung der Dachfläche habe ich folgendes vorgesehen:

Bei dem zuletzt genannten Dachaufbau wie unter 3. beschrieben würde ich die Wärmedämmung bei Neueindeckung von außen durch Auflegen einer zweiten Lage Mineralwolle WLG 032 oder 035 zwischen den Sparren auf eine Gesamtdicke
von 160 mm nachbessern. (Ein heraus nehmen der Wärmedämmung und erneuern würde die Dampfbremse zerstören)

Im Dachteilbereich „Dachschräge Zimmer“, (Kalkputz, Heraklith, 60 mm Dämmung)
würde ich die Dämmung herausnehmen und mit 160 mm Mineralwolle ersetzen.
Hier ist ggf. möglich vor Einbringung der Dämmung eine Dampfbremse zwischen den Sparren auf den Heraklith- Platten aufliegend einzubauen wenn nach innen die Dicke der Heraklith- Platte (25 mm) und der vorhandene Kalkputz (20 mm) nicht dagegen spricht. Die Dampfbremse würde seitlich an den Sparren befestigen und entsprechend abdichten.
Dieser Dachteilbereich hat in Richtung Traufe First nur eine Länge von nur 2 Metern und wäre gut nachzubessern.

Hinsichtlich einer Dampfbremse der Kehlbalkendecke fällt mir im Moment keine Lösung ein. Hier nachträglich eine Dampfbremse wirksam einzusetzen ist nahezu unmöglich.

Bei der neuen Dacheindeckung wird als zusätzlicher Maßnahme eine diffusionsoffene Unterspannbahn mit mit einem sd- Wert von 0,02 m auf der Dämmung aufliegend eingebaut.
Eine Konterlattung über den Sparren und Traglattung Abmessung jeweils 30/50 mm
stellen eine Belüftungsebene sicher die mit einem durchgehenden keramischen Lüfterfirst die Unterlüftung der Dachfläche zwischen Bedachung und Unterdeckbahn/ Unterspannbahn sicherstellt.
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Die Unterdeckbahn/ Unterspannbahn muss natürlich beidseitig des Firstes 50 mm zurück gesetzt werden.
Letzteres wollte ich eigentlich vermeiden und die Unterspannbahn über den First
ziehen und geschlossen halten.
Da in diesem Bereich (Spitzboden) zwischen den Sparren keine Dämmung
liegt, diese läuft von der geneigten Fläche auf die Kehlbalkendecke, kann ich die Funktion dieses Dachbereich nicht richtig einschätzen.
Die bisherige Funktion einer Unterlüftung der Dachfläche durch die klein gegliederte
Ziegel- Deckung wie bisher gegeben wird durch die vorgesehene Unterdeckung/ Unterspannbahn sicherlich beeinflusst.

Ich bitte Sie mein Vorhaben wie beschrieben zu prüfen. Ich bin für jeden Vorschlag und mögliche Alternativen offen.
Mit der Ausführung der Arbeiten werde ich ein Fachunternehmen des Zimmer- Handwerk beauftragen.
Trotzdem sollte man sich vorab informiert haben was richtig oder falsch sein kann.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen

Mit freundlichem Gruß
Hubert Beck
ThomasLau (106 Beiträge)
am 26.11.16
Hallo Herr Beck,

ich (Zimmerer) würde Ihnen anbieten:

System Dasaplano 0,01 oder 0,5 von Proclima.

Sparrenzwischenräume mit Holzflexdämmmatten auffüllen.
Auf die Sparren die Dasaplano als Windichtigkeitsebene über den First geführt.
Als Unterdeckung und Aufdachdämmung eine 80mm Holzweichfaserplatte mit einer 4/6 cm Konterlatte.

Ich würde bezweifeln das die Alu/Kraftpapier-Dampfbremse wirklich dicht ist und an Traufe und Ortgang richtig angeschlosen ist.

Die Spitzboden würde ich mit in die Dämmebene packen, bei 22 Grad Dachneigung ist das mehr an Dämmung vernachlässigbar, die Anschlüsse dafür aber viel einfacher herstellbar.

Mit den Unterspannbahnen ist das so eine Sache, in allen Dächern die ich geöffnet habe war die Unterspannbahn spätestens nach 15 jahren höchstens noch ein Fliegengitter.

Gruß Tom



AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 28.11.16
Statt Folien als Unterspannbahn sind Holzfaser- Unterdachplatten wesentlich zuverlässiger-zudem tauwasserfrei.
Innenseitig verputzbare Holzfaserplatten verwenden, ggf solche mit dampfbremsender Wirkung- erhöhen den Hitze- und Schallschutz.
Als Dämmung Zellulose oder bei Eigenbau flexible Holzfaser- oder Hanfplaten verwenden.
Alte Alu-Dampfbremsen sind kaum einschätzbar- solche würde ich allenfalls bei außen sehr diffusionsoffenen Abdichtungen und bei kapillaraktiven Dämmstoffen belassen.
Mineralwolle gehört nicht dazu.
Wo steht das Gebäude?

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
beck35 (2 Beiträge)
am 29.11.16
Herr ThomasLau / Herr Andreas Teich


vielen Dank für Ihre Empfehlung eines möglichen Sanierungs- Vorschlag.
Ihre Bedenken hinsichtlich der Langlebigkeit von älteren Unterdeck,-/ Unterspannbahnen sind richtig. Auch ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

Es gibt aber im Zuge der ständigen Forschung auch bei der Entwicklung von Unterdeck,-/ Unterspannbahnen erhebliche Produktverbesserungen.
Es stehen heute schon qualitativ hochwertige Unterdeck,-/ Unterdachbahnen zu Verfügung
die in Abhängigkeit ihres Flächengewicht > 200g/ m² durchaus 25 Jahre halten.
Da z.B. Ziegeldächer 75 Jahre und mehr alt werden können sollte man nach alternativen suchen.

Bei dieser Suche auf Ihre Anregung bin ich auf eine Holzfaserplatte aufmerksam geworden welche als „Unterdachplatte“ angeboten wird. (Dicken: 18,22,28 und 35 mm) und deutlich bessere Eigenschaften als eine Unterdeck,-/Unterpannbahn besitzt.
Konstruktionsvorschläge für Dachsanierung des Anbieters weisen darauf hin das bei Anwendung des Produkts eine vorhandene Mineralwolle belassen und durch eine weitere Lage Mineralwolle entsprechender Dicke nachgebessert werden kann.
Dies wäre genau in meinem Sinne, den die jetzt vorhandene Mineralwolle 100 mm dick ca. 100 m² soll in jedem Falle erhalten bleiben.

Der Auftrag zur Sanierung ist bereits vergeben.
Die endgültige Aufbau der Dachkonstruktion wird bei einem Gespräch mit dem ausführenden Unternehmer vor Ort besprochen und entschieden.

Ich danke ihnen für Ihre Hilfe

Mit freundlichem Gruß
Hubert Beck


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