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Holzhaus: Außenwand von innen dämmen
Ahnungslos (2 Beiträge)
am 8.11.16
Guten Tag,

ich habe ein Holzhaus (Baujahr 1962), welches ich sanieren und gerne von innen (nach-)dämmen möchte.

Leider fällt es mir etwas schwer die alten Materialien im u-wert-Rechner einzutragen.

Hier ein Auszug aus der Baubeschreibung:

„Die Umfassungswände des Hauses bestehen von außen nach innen gesehen aus:
einer 22 mm fertigstarken waagerechten profilierten Wasserschlagschalung,
einer Lage Isolierpapier,
dem tragenden Fachwerkriegelrahmenwerk,
einer 2000gr/qm gesteppten Glaswollmatte,
einer weiteren Lage Isolierpapier,
18 mm Rauhspundschalung,
10/12 mm Atex Dämmplatte als innerer Abschluss.

Die Innenwände bestehen aus dem Gerippe beiderseitig verschalt mit 18 mm Rauhspund und 10/12 mm Atex Dämmplatten.“


Ich überlege entweder mit einer Holzfaserdämmplatte oder mit Mineralwolle und Dampfbremse zu dämmen.

Ich bin mir nicht sicher inwieweit die bestehende Dämmung entfernt werden muss oder ob man 'einfach' aufdämmen kann.

Was (und wieviel) würden Sie empfehlen?

Danke und viele Grüße
CVDaemmtechnik (103 Beiträge)
am 8.11.16
Hallo, hm mit den Angaben etwas schwierig da was abschließendes zu sagen. Meine Frage wäre erstmal haben Sie in dem Haus einen muffigen permanenten Geruch der an Textilien haftet? Ggfs. merkt man dass nicht mehr selbst, aber vielleicht fragen Besucher danach? In den Häsern dieser Jahre wurden gerne Holzschutzmittel verwendet, die über Jahre ausgasen und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können. Hier gegen würde ich zwei Maßahmen anwenden, erstmal innen eine gut abgeklebte Dampfbremse (zB. ProClima Intello) die die Schadstoffe ausschließt und zusatzlich als durchgehende Luftdichtung dient. Als zweites würde eine Schaafswolldämmung (zB. Isolena) die durch natürliche Inhaltsstoffe die Schadstoffe binden.

Ich denke die Schalung innen ist die aussteifende Ebene, die sollten Sie nicht so einfach rausschneiden. In der Regel werden solche Sanierungen eher von außen gemacht, da oft die Außenschale sowieso in schlechtem Zustand sind. Da könnte man dann eine Außendämmung mit zB. Steico Protect (ab 60 mm) Holzfaserplatten machen, die dann verputzt werden. Diese dämmen zusätzlich und verbessern Hitze- und Schallschutz erheblich.
Also nicht so auf die schnelle zu sagen.

Ihren Aufbau habe ich mal so gerechnet: https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/?c=1&M0=23879&d0=1.25&M1=36&d1=1.8&M2=5&d2=0.05&M3=22&d3=14&M4=7162&d4=0.003&M5=36&d5=2.2&bt=0&unorm=enev14alt&T_i=20&RH_i=50&Te=-5&RH_e=80&outside=0
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 9.11.16
Wenn Außendämmung nicht möglich ist kann zB eine 60 mm verputzbare Holzfaserplatte innenseitig befestigt und dann verputzt werden- mit mineralischem Haftputz oder auch Lehmputz,
Glasfasergewebe einlegen.
Wie hoch der Sd-Wert und wie der Zustand der früher verwendeten Isolierpapiere ist läßt sich kaum sagen.

Auf nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit achten- am besten mit Hygrometer überprüfen-
dann sollte es keine Probleme geben.

Kapillaraktive Dämmstoffe ermöglichen eine viel schnellere Austrocknung,
falls zeitweise eine höhere Luftfeuchtigkeit besteht.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Ahnungslos (2 Beiträge)
am 13.11.16

Neu_conluto40, U=0,26

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

@CVDaemmtechnik:
Vielen Dank für die Berechnung, das hilft mir sehr. Die Atex Dämmplatte ist eine Art Holz-/Weichfaserplatte, also keine Gipskartonplatte. Und die Glaswolle dürfte maximal 10 cm dick sein. Ansonsten passt das ziemlich gut.

--

Ich tendiere aktuell zum Innendämmsystem von conluto. Ich würde die Atex-Dämmplatte entfernen und dann den Lehm-Unterputz direkt auf die Rauhspundschalung auftragen. Darauf wird dann eine 40 mm conluto Dämmplatte geklebt/montiert und anschließend mit Lehm-Grobputz und Feinputz verputzt.

Das scheint mir bei einem so alten Holzhaus die sicherste Variante, da der Lehmputz im Zweifel auch noch sehr viel Wasser aufnehmen kann.

Kann man das so machen? Gibt es bedenken?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 13.11.16
Solche dicken Lehmputzschichten können nur bei guter Erwärmung und Belüftung aufgetragen werden, was im Winter kaum möglich ist- vom Aufwand und den Kosten mal ganz abgesehen.

Die Wärmedämmung wäre besser und insgesamt wohl sicherer und einfacher ist es, raumweise die gesamte Innenverkleidung abzureißen inkl der Glasfaserdämmplatten und dem Islolierpapier.

Dann diffusionsoffene Winddichtungsfolie/Unterspannbahn seitlich an die Pfosten tackern,
kapillaraktive Dämmung zwischen die Balken (Holzfaser, Hanf, Zellulose).

innen auf die Balken aussteifende 60 mm Holzfaserplatten (Steico universal oder protect H) aufschrauben

und diese mit dünnem Lehmputz und eingelegtem Glasfasergewebe versehen.

An Randbereichen und evt Durchdringungen können Dampfbremsen eingeputzt werden
Steckdosen zB mit den Trockenbaudosen von Kaiser vorsehen.

Zur Aussteifung könnte auch eine diagonale Sparschalung verwendet werden und darauf dickere Holzfaserdämmplatten mit Lehmputz.
In Kalk- oder Lehmputz gesetze Wandheizungsregister (zB System SERA mit Kupferrohr) würden eventuelle Feuchtigkeitsprobleme vermeiden

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

CVDaemmtechnik (103 Beiträge)
am 13.11.16
@Ahnungslos: wie Herr Teich schon schrieb sind die Werte meiner Berechnung nur Anahmen und können besonders bei den Isolierpapieren stark abweichen.
Wenn schon Innendämmung dann 60 mm Platte und dünnlagigen Putz (da bekommen Sie die Elektrodosen auch besser unter. Schauen Sie doch mal hier: https://www.facebook.com/587694137918880/photos/?tab=album&album_id=874379245917033
Interessieren würd mich aber doch noch meine Frage nach dem riechenden Holz...

@Herr Teich: bei ihrem Aufbau habe ich nur Bauchschmerzen die Steico Platte als Aussteifung zu verwenden, ich weiß, Steico bewirbt die auch damit, ich denke für den Transport so einer Wand ok, aber statisch nicht ausreichend.
Weiterhin ist die Komplett Sanierung natürlich die konsequenteste aber auch nicht preiswerteste.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 14.11.16
Es ist sinnvoll, den vorhandenen Aufbau auch auf Feuchteschäden zu überprüfen-
Baubeschreibungen können von der Realität abweichen.
Welche Seite der Holzverbretterung, oder ob beide, die Aussteifung gewährleisten kann dann auch überprüft werden.
Diese Steicoplatten werden nicht nur mit aussteifender Wirkung beworben,
sondern sind bauaufsichtlich für diesen Zweck zugelassen.
Auch Fermacellplatten können zur Aussteifung dienen.
Im Zweifelsfall diagonale Sparschalung vorsehen.

Je nach Grad der Eigenleistung und dem Zustand der vorhandenen Wände würde ich bei kompletter Erneuerung keine höheren Kosten als bei dem im ersten Beitrag vorgeschlagenen Wandaufbau annehmen-
dafür ist's technisch zuverlässiger bei gleichzeitig besserer Wärmedämmung und es wird wesentlich weniger Feuchtigkeit eingebracht und reduziert erheblich die Trockenzeiten.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen


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