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Diskussionsforum (Archiv)

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Altes Haus gekauft - was MUSS ich tun?
mannheim (2 Beiträge)
am 5.12.15
Guten Tag,

ich habe mir ein altes Haus (ca. 1940) gekauft. Einige Gewerke müssen energetisch verbessert werden:

- Aussenwände (ca. 20cm Bimsbeton o.ä.), Dach (12 cm Sparren) und Decke zum Spitzboden sind gänzlich ungedämmt.
- Die Heizung ist eine Ölheizung, immerhin schon mit Niedertemperaturkessel ca. 12 Jahre alt.
- Fenster aus (Hart-)Holz in ordentlichem Zustand, die sollen bleiben.

Aus meiner Sicht folgend Umfänge:
Die Ziegel haben Ihre max. Haltbarkeit erreicht - Dach muss umgedeckt und Dachüberstände erweitert werden.
Die Fassade gefällt mir sowieso nicht (ganz grober Putz) - eine Holzfassade würde zum Haus passen (Holzschindeln wären mein prsönlicher Favorit)
Der Boden im Spitzboden besteht auch nur aus alten Brettern, das hätte ich gern etwas solider.

Ziel ist, dem Objekt ein entsprechendes Aussehen zu geben, ein KfW-Isolierwürfel (mit 20 cm tiefen Leibungen etc.) soll es definitiv nicht werden!

Da ich mich schon ein wenig umgehört habe und unterschiedliche Aussagen gefallen sind:
Was MUSS ich den alles machen, damit es bezgl. der Anforderungen (enEV etc.)keinen Ärger gibt?

- Zwischendecke isolieren
- Dach mit Isolierung
- Wanddämmung

Vielleicht ist jemand von den hier vertretenen Profis aus dem Raum 753xx und könnte mich beraten?

Für Feedback Danke im voraus,

M. Mannheim
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 5.12.15
Den Voraussetzungen ist es lohnenswert, eine energetische Verbesserung vorzunehmen.
Dämmtechnisch besser sind die Gebäude aus Vorkriegsbaujahren- dafür ist bei Ihrem Gebäude eine technisch bessere Außendämmunng am sinnvollsten und auch die anderen Maßnahmen gut durchzuführen.
In der Hinsicht ist es besser als ein schon teilweise saniertes haus zu haben, bei dem Dämmmaßnahmen schwieriger sind oder vorher erst Abrißmaßnahmen vorgenommen werden müssen.
Außendämmung mit Schindeln ist kein Problem.
Bei entsprechender Unterkonstruktion (ohne Styropor/EPS) können Fenster auch außen in der Dämmebene so montiert werden, dass die Fensterrahmen überdämmt werden können und nur innen tiefe Fensterbänke entstehen.
Die ENEV-Anforderungen sind in Ihrem Fall relativ leicht zu erfüllen-
Es müssen dabei natürlich die bei Sanierungsmaßnahmen für Bestandsgebäude geforderten U-Werte erreicht werden.
Wenn der Dachboden als Wohnbereich genutzt werden soll müssen hier die entsprechenden Dämmwerte erreicht werden und auch im Boden ein Mindestmaß an Schalldämmung installiert werden-
je nach Anforderung.
Da der grundsätzliche Aufwand bei Fassaden- oder Dachdämmungen gleich hoch ist kann teilweise ohne wesentliche Mehrkosten Passivhaus-Standard erreicht werden, bei fast unveränderter Außenansicht.

Wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse schicken kann ich Ihnen gerne einige Varianten schildern und Bilder mailen von ähnlichen Sanierungen.
Da ich in den nächsten Wochen von Österreich nach Bonn fahre und anschließend wieder zurück könnte ich mir gerne auf dem Wege das Gebäude ansehen und mit ihnen verschiedene Möglichkeiten erörtern.
mail bitte an:

apteich(et)gmail.com

Auch gerne wer sonst Fragen zu Sanierungen oder Dämmmöglichkeiten hat.

Andreas Teich Planungsbüro,Gebäude-Energieberater-Bauberatung
mannheim (2 Beiträge)
am 5.12.15
Hallo Herr Teich,

Danke für die schnelle Antwort - ich melde mich per Mail bei Ihnen.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 9.12.15
Komlettsanierung...
Nur zur Ergänzung
Es gibt keine Verpflichtung zu Dämmmaßnahmen-
Diese besteht nur, wenn Bauteile saniert werden,
sofern es dabei nicht nur um kleinflächige Reparaturen geht-
ggf gibt es auch Befreiungsmöglichkeiten wegen Unwirtschaftlichkeit.

Bei solchen dünnen Außenwänden lohnt sich aber in jedem Fall eine Außendämmung,
für die ich aber nie EPS-Dämmungen verwenden würde.
Es gibt technisch deutlich bessere und umweltfreundlichere Materialien,
die nicht die allseits bekannten Nachteile haben.

Auch im Altbau können Bauteile wie Außenwände, Fenster, Dächer nach einer Sanierung problemlos Passivhausstandard erfüllen.
Schwieriger ist es wegen der Aufbauhöhen bei Kellerdecken oder erdberührten Fußböden.

Bei Fassadendämmungen sollten Systeme verwendet werden, die den Fenstereinbau außen in der Dämmebene ermöglichen bei gleichzeitiger Überdämmung des Blendrahmens.
Dies reduziert Wärmebrücken sehr stark und ist auch gestalterisch und vom Lichteinfall her günstiger.

Da der Aufwand für Planung, Montage, Oberflächengestaltung bei allen Dämmstärken etwa gleich ist,
sind große Dämmstärken auch bei nur relativ geringen Mehrkosten möglich-
im wesentlichen nur der höhere Materialpreis für die bessere Dämmung.
Zu berücksichtigen sind dabei nur ggf schmalere Balkone, Terrassen, Dachüberstände etc.

Hinterlüftete Fassaden sind bauphysikalisch und technisch am besten,
da die Dämmebene und die Wetterschutzebene voneinander getrennt sind,
was die Belastungen sehr reduziert.
Zudem hat man hierbei die größte Freiheit bei der Fassadengestaltung:
-senkrechte Bretterverschalungen, horizontale Rhombusschalungen, Holzschindeln oder Naturschieferplatten, Putzfassaden oder sonstige wetterfeste Fassadenplatten.

Die Details müssen gut geplant werden, bei Fensterbänken möglichst eine 2. Abdichtungsebene vorsehen,
Fensterlaibungen müssen anschließend so verkleidet werden, daß durch Abtropfkanten Stauwasser vermieden wird etc.

Bei Gebäuden aus den Kriegs- oder Nachkriegsjahren muß berücksichtigt werden, dass Materialknappheit zu mangelhafter Ausführung geführt haben kann- also evt zu wenig Zement, Balkenunterdimensionierung, mangelhafte Abdichtungen ua. Das kann im Zuge der Sanierung verbessert werden.

Bei Bedarf bitte bald melden, da ich evt schon in den nächsten Tagen losfahren werde und mir auf dem Weg ihr Gebäude ansehen könnte.

Andreas Teich apteich(et)gmail.com Gebäude-Energieberatung,Planungsbüro, Bauberatung





AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 16.12.15
Spamordner
Leider gehen immer wieder eingehende mails im Spamordner unter.
Wenn nicht umgehend Antwort erfogt bitte nochmals mailen mit Hinweis auf U-Wert-Forum

Andreas Teich apteich(et)gmail.com

Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung

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