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Diskussionsforum (Archiv)

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Unterdeckbahn auf Schalung: Lücken in der Schalung gut oder schlecht?
chgeiselmann (3 Beiträge)
am 6.9.15
Wir planen die gründliche Sanierung eines Ziegeldachs mit 640 m2 in einem Gebäude von 1940. Dachneigung 30 Grad.

Die Konstruktion besteht aus einer Schalung (2,5 cm), darüber Unterdeckbahn (jetzt: Bitumen, künftig: atmend), Konterlattung und Dachziegel.

Meine Frage: Beim Erneuern der Schalung: sollten die Bretter dicht an dicht verlegt werden (so weit wie möglich ohne Lücken), oder sollten sie mit z.B. 1 Zentimeter Lücke verlegt werden? Ich frage, weil die alte Konstruktion (von 1940) solche Lücken von 1-2 cm zwischen den Schalungsbrettern aufweist. Man sieht von unten also das alten Bitumenpapier. Die verschiedenen Dachdecker, die wir konsultiert haben, sind unterschiedlicher Meinung. Die einen sagen, eine neue Schalung sollte dicht an dicht (ohne Lücken) verlegt werden. Andere finden, die Lücken störten nicht.

Mich interessiert dies besonders im Zusammenhang mit einer neuen Unterdeckbahn. (Die alte von 1940 bzw. möglicherweise 1970 ist ein Bitumenpapier, aber jetzt nehmen wir natürlich ein zeitgemäßes atmungsaktives Material).

Danke für jeden Rat.

Christian Geiselmann
u-wert.net (498 Beiträge)
am 7.9.15
Hallo Herr Geiselmann,

wenn die Konstruktion ohne Lücken tauwasserfrei ist, würde ich den lückenlosen Aufbau bevorzugen, weil dadurch die Umkehrdiffusion im Sommer etwas eingeschränkt wird. Grundsätzlich sehe ich aber keinen relevanten Unterschied, solange die Lücken klein sind und nicht den Wasserablauf auf der Unterdeckbahn beeinträchtigen.

Grüße
Ralf Plag
chgeiselmann (3 Beiträge)
am 7.9.15
Hallo Herr Plag,

Es handelt sich um ein Wohngebäude (Mehrfamilien, 4 Stockwerke), mit nicht ausgebautem Dachboden (also klassischer, traditioneller Dachboden, nur als Lagerraum genutzt). Geschossdecken, aiuch die zum Dachboden, aus Stahlbeton. Als Unterdeckbahn soll eine der heute üblichen diffusionsoffenen Folien verwendet werden, wohl mit 150-170 gr/m2. Meine (laienhafte?) Sorge bei einer Verlegung der Schalung mit horizontalen Schlitzen (1-2 cm) wäre, dass die Unterdeckbahn dort mit der Zeit einsinkt, also kleine Mulden bildet, was den Wasserablauf hindert... Was halten Sie von dieser Sorge?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 9.9.15
Die Fugen zwischen den vorhandenen Brettern sind durch Verwendung von nicht getrockneten Brettern entstanden.
Bei heutigen Konstruktionen würde ich statt Holzschalung und Schalungsbahnen eher bituminierte/paraffinierte Holzfaser-Unterdachplatten empfehlen.

Folien sind langfristig nicht so zuverlässig wie solche Platten.

Je nach Fabrikat und Dicke sind sie zur horizontalen Aussteifung zugelassen, durchtrittsicher, diffusionsoffen und wegen größerem Format und geringerem Gewicht schneller zu verlegen als einzelne Bretter.
Die Fugen sind Winddichtung und wasserdicht, sodaß zusätzliche Folien unnötig sind.
Zudem haben sie einen besseren Dämmwert und Hitzeschutz als Bretter und Folie.
Ggf nachfragen
Andreas Teich, Gebäude-Energieberater
chgeiselmann (3 Beiträge)
am 9.9.15
Hallo Herr Teich,

Danke für dies Auskunft zu bituminierten Holzfaser-Unterdachplatten. Ich lese mich mal ein zu diesem Thema.

Allerdings, da die Baustelle im Ausland ist, muss ich mich auch ein bisschen an hiesigen (Bulgarien) Gewohnheiten und Umständen orientieren.

Im Moment ist geplant, von den 640 m2 Dachflächen die gesamte Verschalung (Bretter 2,5 cm) abzunehmen, dann die noch brauchbaren von den morschen Brettern zu trennen, die noch brauchbaren dicht an dicht neu zu verlegen (spart den Einkauf von Neumaterial).

Über meinem eigenen Dachanteil (160 m2) werde ich allerdings eine komplett neue Verschalung (Bretter 2,5 cm) aufbringen lassen.

Eine Frage in diesem Zusammenhang, deren Antwort mir nicht klar ist: Dachdecker hier empfehlen eine Imprägnierung (Besprühen) mit Buchimit (Präparat gegen Schimmel und Insekten). Ich bin mir unschlüssig.
Argumente dagegen: 1) Umweltschutz 2) Zusatzkosten 3) Die alte Verschalung hat 70 Jahre gehalten, ohne dass sie chemisch behandelt worden ist, warum sollte dann nicht auch eine neue Verschalung ohne Chemie auskommen?

Argument für Behandlung: Früher wurde Holz nur im Frühjahr geschlagen, heute wird es hierzulande zu jeder Jahreszeit geschlagen. Entsprechend - so heißt es - waren durch das Harz im Holz die Bretter besser natürlich geschützt als heute, und darum ist heute die Chemie zu empfehlen.

Tja. Was ist nun richtig?
Können Sie hierzu vielleicht Rat geben?

(Danke!)
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 10.9.15
Die Schalbretter sind hoffentlich trocken und komplett entrindet, da sich Schädlinge häufig unter der Rinde befinden.
Wenn Bretter künstlich getrocknet werden gibt's keine aktiven Schädlinge mehr- Exitus durch Hitze.

Besser wäre natürlich Lärche, falls das dort günstig ist.
Ich würde keine Chemie anwenden, da man sich selbst mehr schadet und das Holz dadurch zu Sondermüll wird.
Auch hier ist kein chemischer Holzschutz mehr notwendig, wenn das Holz austrocknen kann-
was im Dachstuhl gut möglich ist und bei der Hitze unter dem Dach schnell geht und noch besser wenn eine diffusionsoffene Abdichtungsbahn verwendet wird - Sd-Wert 0,2 bis 0,5 m.

Eigentlich sollte Holz im Winter geschlagen werden- das wird aber kaum irgendwo so praktiziert.

Andreas Teich

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