Diskussionsforum (Archiv)
Diffussionsoffene Farbe
kleinermax (3 Beiträge)am 27.7.15
Hallo, wir haben ein Zweischaliges Mauerwerk was wir jetzt Dämmen wollen. Die Außenwand ist Rau verputzt und mit einer Gummi ähnlichen Farbe vor 20 Jahen fachmännisch gestrichen wurden.
Leider kann jetzt keiner sagen ob die Farbe damals Diffussions offen ist / war oder nicht. Alle Unterlagen, auch die vom Maler sind nicht mehr vorhanden.
Fakt ist das die Farbe überall super hält, nichts blättert ab oder so. Anforderung an die Farbe war damals das sie Dehnfähig ist und kein Wasser von Außen in die Wand lässt.
Wie kriegen wir denn jetzt raus ob die Farbe Diffussions offen war oder nicht??
und was machen wenn nicht?
Leider kann jetzt keiner sagen ob die Farbe damals Diffussions offen ist / war oder nicht. Alle Unterlagen, auch die vom Maler sind nicht mehr vorhanden.
Fakt ist das die Farbe überall super hält, nichts blättert ab oder so. Anforderung an die Farbe war damals das sie Dehnfähig ist und kein Wasser von Außen in die Wand lässt.
Wie kriegen wir denn jetzt raus ob die Farbe Diffussions offen war oder nicht??
und was machen wenn nicht?
u-wert.net (498 Beiträge)
am 28.7.15
Hallo Max,
Gummi hat einen mu-Wert von ca. 10000 (Quelle DIN 10456). Damit hat eine 0.5mm dicke Schicht einen sd-Wert von 5m. Das ist weniger, als eine 12,5cm starke Klinker-Außenschale.
Bei einem zweischaligen Mauerwerk entsteht auf der Innenseite der Außenschale ohnehin Tauwasser, welches dort ohnehin keinen Schaden anrichten darf.
Was genau beunruhigt euch so sehr?
Grüße
Ralf Plag
Gummi hat einen mu-Wert von ca. 10000 (Quelle DIN 10456). Damit hat eine 0.5mm dicke Schicht einen sd-Wert von 5m. Das ist weniger, als eine 12,5cm starke Klinker-Außenschale.
Bei einem zweischaligen Mauerwerk entsteht auf der Innenseite der Außenschale ohnehin Tauwasser, welches dort ohnehin keinen Schaden anrichten darf.
Was genau beunruhigt euch so sehr?
Grüße
Ralf Plag
kleinermax (3 Beiträge)
am 28.7.15
Was uns beunruhigt?
Uns würde jetzt gesagt das wir die zwischenschicht warscheinlich nicht dämmen können da der farbanstrich ein luftaustausch verhindert und somit auf Dauer das Mauerwerk kaputt geht. Ausserdem kann so kein wasseraustausch stattfinden was eine Dämmung der hohlschicht nicht vertragen soll. Zudem soll dann die Dämmung nix mehr bringen...
Das verunsichert uns in unserem Vorhaben sehr. Laut Aussage müsse die alte farbe entfernt werden damit gedämmt werden kann. Das ist aber sehr kostenintensiv da Rau Putz und die farbe sehr fest ist.
Uns würde jetzt gesagt das wir die zwischenschicht warscheinlich nicht dämmen können da der farbanstrich ein luftaustausch verhindert und somit auf Dauer das Mauerwerk kaputt geht. Ausserdem kann so kein wasseraustausch stattfinden was eine Dämmung der hohlschicht nicht vertragen soll. Zudem soll dann die Dämmung nix mehr bringen...
Das verunsichert uns in unserem Vorhaben sehr. Laut Aussage müsse die alte farbe entfernt werden damit gedämmt werden kann. Das ist aber sehr kostenintensiv da Rau Putz und die farbe sehr fest ist.
u-wert.net (498 Beiträge)
am 30.7.15
Hallo Max,
da ich die genaue Situation bei Ihnen nicht kenne, kann ich nichts Konkretes sagen und nur die folgenden allgemeinen Hinweise geben:
Die Außenschale müsste eigentlich am Fuß Öffnungen enthalten, damit evtl. eingedrungenes Regenwasser ablaufen kann. Für das Tauwasser ist das aber in der Regel unerheblich. Ein Luftaustausch ist nicht notwendig.
Auch ohne Dämmung des Hohlraums bildet sich im Winter auf der Innenseite der Außenschale jede Menge Tauwasser. Das Vorhandensein einer Gummi-Farbe auf der Außenseite ändert daran fast gar nichts (bei einem typischen Aufbau). Auch die Trocknung des Tauwasser wird durch die Farbe fast nicht beeinflusst, da die Feuchtigkeit wesentlich leichter nach innen trocknet, als nach außen (Annahme: Außenschale Klinker, keine diffusionshemmenden Schichten auf der Innenseite).
Wird der Hohlraum gedämmt, dann darf grundsätzlich nur ein feuchteunempfindlicher Dämmstoff verwendet werden, der gemäß bauaufsichtlicher Zulassung für die Dämmung von zweischaligem Mauerwerk zugelassen ist.
Grüße
Ralf Plag
da ich die genaue Situation bei Ihnen nicht kenne, kann ich nichts Konkretes sagen und nur die folgenden allgemeinen Hinweise geben:
Die Außenschale müsste eigentlich am Fuß Öffnungen enthalten, damit evtl. eingedrungenes Regenwasser ablaufen kann. Für das Tauwasser ist das aber in der Regel unerheblich. Ein Luftaustausch ist nicht notwendig.
Auch ohne Dämmung des Hohlraums bildet sich im Winter auf der Innenseite der Außenschale jede Menge Tauwasser. Das Vorhandensein einer Gummi-Farbe auf der Außenseite ändert daran fast gar nichts (bei einem typischen Aufbau). Auch die Trocknung des Tauwasser wird durch die Farbe fast nicht beeinflusst, da die Feuchtigkeit wesentlich leichter nach innen trocknet, als nach außen (Annahme: Außenschale Klinker, keine diffusionshemmenden Schichten auf der Innenseite).
Wird der Hohlraum gedämmt, dann darf grundsätzlich nur ein feuchteunempfindlicher Dämmstoff verwendet werden, der gemäß bauaufsichtlicher Zulassung für die Dämmung von zweischaligem Mauerwerk zugelassen ist.
Grüße
Ralf Plag
kleinermax (3 Beiträge)
am 3.9.15
Hallo Ralf,
bei unserem Altbau sind am Fuß keine Öffnungen enthalten, sollten wir diese Öffnungen noch machen lassen damit vorhandenes Tauwasser abfließen kann?? Wenn ja wie?
bei unserem Altbau sind am Fuß keine Öffnungen enthalten, sollten wir diese Öffnungen noch machen lassen damit vorhandenes Tauwasser abfließen kann?? Wenn ja wie?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 9.9.15
Hallo Max
Tauwasser wird in aller Regel problemlos vom Stein bzw den Mörtelfugen aufgenommen und wird nicht in flüssiger Form innen an der Wand bis zum Fußpunkt der Mauer laufen.
Bei einer verputzen und gestrichenen Fassade kann auch kein Regenwasser eindringen und auf der Rückseite herunterlaufen.
Die Ablauföffnungen kann man sich daher sparen.
Wenn Sie doch hergestellt werden sollen etwa im Meterabstand die Stoßfugen durchbohren- in ihrem Fall einfach zB alle Meter ein 25 mm Loch bohren und mit Insektenschutzgitter verschließen.
Das Problem ist leider, daß man nicht weiß wie hoch der Zwischenraum mit Mörtel gefüllt ist.
Allenfalls könnten kleine Löcher gebohrt werden, um die Situation mit einer Endoskopkamera zu überprüfen- dann ließe sich auch feststellen, ob in diesen Beteichen Feuchtigkeit ausgefallen ist.
Andreas Teich- Gebäude-Energieberater
Tauwasser wird in aller Regel problemlos vom Stein bzw den Mörtelfugen aufgenommen und wird nicht in flüssiger Form innen an der Wand bis zum Fußpunkt der Mauer laufen.
Bei einer verputzen und gestrichenen Fassade kann auch kein Regenwasser eindringen und auf der Rückseite herunterlaufen.
Die Ablauföffnungen kann man sich daher sparen.
Wenn Sie doch hergestellt werden sollen etwa im Meterabstand die Stoßfugen durchbohren- in ihrem Fall einfach zB alle Meter ein 25 mm Loch bohren und mit Insektenschutzgitter verschließen.
Das Problem ist leider, daß man nicht weiß wie hoch der Zwischenraum mit Mörtel gefüllt ist.
Allenfalls könnten kleine Löcher gebohrt werden, um die Situation mit einer Endoskopkamera zu überprüfen- dann ließe sich auch feststellen, ob in diesen Beteichen Feuchtigkeit ausgefallen ist.
Andreas Teich- Gebäude-Energieberater