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WDVS gut oder böse ?
emsland01 (7 Beiträge)
am 1.12.11
ich beabsichtiege mein Haus Bj.56 (Wohn/ Geschäftshaus)komplett zu sanieren.Im EG ist der Geschäftsbereich der zu einer Wohnung umgebaut werden soll. Das Dach muss sowieso saniert werden und somit auch vernünftig gedämmt.Fenster und Heizung sollen auch neu.
Aber wie sieht es mit der Fassade aus.? z.Zt. bestehend aus 29cm Hohlmauerwerk ( ca6cm Hohlschicht) mit Kalksandstein. U-Wert ca.1.48.
Sehr gut erhaltener Außenputz den ich vor 10 Jahren mit "Lotusan"Fassadenfarbe gestrichen habe.Keinerlei Spuren von Algen oder Schimmelbefall.
Wie oft gesehen ist das Risiko bei WDVS Systemen einen Algenbefall zu bekommen nicht von der Hand zu weisen.Liegt dieses am System und seiner Wirkung auf die Temperaturen im Gefüge oder ist es vieleicht hauptsächlich die Art des Anstriches.Das der Lotusaneffekt funktioniert konnte ich selbst an meinem Gebäude feststellen da ich den ersten Anstrich mit einer günstigeren Fassadenfarbe ausgeführt hatte und sich nach nicht mal 2 Jahren die ersten Algen,Moose wie auch immer,angesiedelt hatten und nur mit Drahtbürste und Hochdruckreiner zu beseitiegen waren. Seit dem neuen Anstrich ist der Putz so sauber fast wie am ersten Tag.Wenn ich immer damit rechnen muß das das WDVS system grün wird verzichte ich lieber und mache nur eine Hohlschichtdämmung in 032.Die drückt den U-wert von jetzt ca.1,48 auf ca 0,48. Ist ja auch schon was.

Gruß Rainer
u-wert.net (498 Beiträge)
am 4.12.11
Mit WDVS ist die Außenoberfläche des Gebäudes kälter, dadurch kann dort Luftfeuchtigkeit kondensieren, wenn die Außenluft wärmer ist als Putzoberfläche. Dies könnte z.B. geschehen, wenn es morgens, nach einer kalten Nacht beginnt zu regnen.
Ich denke allerdings nicht, dass dies die alleinige Ursache für Algenwuchs ist.
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 4.12.11
@emsland,

grundsätzlich werden alle Flächen, die längere Zeit feucht bleiben, irgenwann mit Algen befallen. Auch Straßenschilder, Leitplanken, Bäume und Dachziegel, immer in Richtung Nord-Norwest.

Alte Pfadfinder wissen das.
Das Gegenteil ist Süd-Südost - da gibt es keine Algen.

Übrigens:
Mein Haus hatrt seit 27 Jahren ein WDVS in d: 120mm und absolut keine Algen - und auch keinen Anstrich in dieser Zeit.

Tipp:
verputzen sie Ihr Haus mit einem "gedeckten", etwas dunkleren Farbton und die Sonnenwärme bleibt länger im Putz.
Noch einen Tipp:
Ein "Dichschichtsystem", ideal mineralischer Putz, hat "Speicherwärme" und zugleich Alkalität - beides ist gut gegen Algen.

Eine "Hollraumdämmung" in 032 kenne ich nicht - aber den U-Wert 0,48 würde ich fü5chten, zumal eine Hohlraumdämmung immer nur die Hohlräume dämmt, während der KS-Stein drumherum extreme wärmebrücken bildet.

Ihre ungedämmte Wand wird von innen beheizt. Sie zahlen extreme Heizkosten, um den Algen die Feuchte zu entziehen.

Ihr Haus hat - ohne Algen - einen enorm schlechten Dämmwert und Ihre Mieter werden dies bemerken an den Nebenkosten.

WDVS mit Algen ist ebenso häufig, wie ein Plattfuß am Auto - wollen Sie lieber laufen?

Ich kenne unzählige Häuser mit WDVS ohhne Algen, aber viele Leute mit Anngst vor irgendwas.

Aussen wachsen dann Algen uauf den gedämmten Hhhlräumen und innen wächst Schimmel an den ungedämmten Brückemn..
Sit treiben den Teufel mit Belzebub aus.

Ich hab keine Angst - weder vor Algen noch vor Schimmel und auch nicht vor Teufel und Belezbub und auch nicht vor den Heizkosten.
emsland01 (7 Beiträge)
am 5.12.11
@ hallerdach.

Also, Hohlraumdämmung mit 032 gibt es als EPS Perlite( RIGIBEAD)
Lt. einer Untersuchung des Faunhofer Institutes ist eine Hohlraumdämmung mit dieser Art des Dämmstoffes das Beste (Kosten/Nutzen) was man machen kann.Ein WDVS anzubringen ohne die Hohlschicht zu dämmen wäre doch Blodsinn,da dort die kalte Luft direkt vor der Innenschale zirkulieren kann.Dann müsste man aus der Hohlschicht ein ruhende Luftschicht machen.

Sicherlich kann mann durch ein WDVS system den Dämmefekt noch weiter steigern,aber zu was für einem Preis. ich habe ein aktuelle Angebot vorliegen. ca.200 m2 160mm = 23000€.
Was die Schimmel+ Algenbildung angeht bin ich überzeugt das es zum großen Teil mit der Art des Anstrische zu tun hat.Ich habe selber Maler gelernt ud habe mein Haus bisher zweimal selbst gestrichen.Einmal 1990 mit normaler Fassadenfarbe,da gab es an dem Gibel der Wetterseite extreme Algen und Mossbildung. und das nach zwei Jahren.Danach habe ich mich entschlossen die Farbe mit dem Lotuseffect aus zu probieren.Der Giebel ist fast wie neu. Ich glaube da wo sich kein Wasser halten kann kann auch kein Schimmel und Algen entstehen.Egal ob Tau oder Regenwasser.
Was ihre Ausssage angeht "die ungedämmte Wand wird von Innen beheizt" haben Sie Recht, ABER die Wand wird immer von Innen beheizt. Aber nur bis zur Hohlschicht,und wenn dort keine Dämmung ist wird die Wärme sehr schnell durch die durchströmende Luft abtransportiert. Was soll mir dann ein WDVS vor der Außenwand nutzen? Danach müsste ich ja das WDVS von innen anbringen.Wenn ich ingesamt nur 29cm Wandstärke incl 6cm Hohlschicht habe, muß ich sehen das ich die Dämmung der Innenschale erhöhe,also Hohlschichtdämmung.Oder ich versuche den Gesammten Wandaufbau zu verbessern Hohlschicht + WDVS.

Gruß Rainer
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 6.12.11
@emsland,

Ich stimme Ihnen zu - grundsätzlich - was die Wirkung einer Luftschicht betrifft.
Allerdings kann ich mir mangels genauer Kenntnis der Wand keinen "durchgehenden" Luftraum in d: 60mm vorstellen.

Im Fall es nicht durchgehend, sondern einzelne "Kammern" sein sollten, fällt sowohl Ihr Einwand als auch die technische Möglichkeit der "Kammerfüllung" weg.

Deshalb: Was ist bitte ein "29cm Hohlmauerwerk" ?

Richtig ist auch der Hinweis zur "Feuchte-abweisenden" Beschichtung.
Diese "wirksame" Beschichtung kann aber auch auf einem WDVS realisiert werden. Die von Ihnen befürchtete "Algenbildung" ist tatsächlich von lang anhaltender Feuchte abhänging und die Ursache sind vermutlich Putze, die diesen Umstand fördern.

Aus meiner Erfahrung:
Ein Hersteller "verbesserte" die Verarbeitbarkeit seiner Putze durch Zugabe von "Cellulose". Damit war die Katastrofe "plötzlich" da. Der Hersteller hat gelenrt und lässt die Cellulose weg.

Nochmals zum U-Wert:
Mit U-Wert 0,48 ist - trotz "reduzierter" Kosten, kein Blumentopf zu gewinnen. Über kurz oder lang: In wenigen Jahren werden Sie Ihr Haus doch so ausführen.



emsland01 (7 Beiträge)
am 6.12.11
@hallerdach

Lt. der originalen Baubeschreibung heißt es: Kellermauerwerk = Kalksandstein 36,5 cm. Geschoßmauerwerk Hohlmauerwerk 29cm

Innen und Außen 11,5cm Kalksandstein + 6cm Hohlschicht.

Sie haben schon Recht,je besser gedämmt um so mehr gespart.
Aber ich habe mal mittels des U-wert Rechners ermittelt das sich incl.der Hohlschichtdämmung nur eine WDVS Dicke von max.120mm lohnt. Hohlschichtd. + 80mm WDVS= WLG 0,24/ Hohlschichtd.+ 100mm WDVS = 0,21/ Hohlschichtd. + 120mm WLG= 0,19. Danach sinken die Werte nur noch um 0,01 pro 20mm WDVS.

Gut, wie bereits erwähnt habe ich vor das gesammte Haus zu sanieren. Es befand sich im EG eine Imbissgaststätte und dieser Bereich soll zu einer Wohnung umgebaut werden die mein Sohn dann nutzt.Das gesammte Projekt wird durch meinen Sohn und mich finanziert.Das Dachgeschoss mit ausgebauten Spitzboden wird von mir meiner Frau und dem jünsten Sohn bewohnt.Da die ganze Angelegenheit nur in Verbindung mit dem Grundstückskauf ( vorher Erbpacht) erfolgen kann sind von schon mal 70000€ ausgegeben ohne irgend etwas am Haus gemacht zu haben. Somit sind dann mal eben 23000€ für ein WDVS welches sich nicht richtig bezahlt macht dann schon eine Überlegung wert. Auch wenn solche Sanierungen gut gefördert werden,im Zuge der sehr hohen Anforderungen der KFW.Ob das lohnt ist eine andere Frage.Es muß halt alles finanzierbar sein und ein großer Teil durch Einsparungen der Energie wieder reingeholt werden.Lt. meinem Architekten muß man bei solchen Vorhaben auch mitberechnen ob sich ein Neubau eher lohnt als soviel Geld in das alte Haus zu stecken.Denn auch die Banken dies solche Maßnahmen finanzieren ziehen vom emittelten Wert nach der Sanierung erst mal bis zu 30% ab, weil es halt ein altes Haus ist.
Nun gut, ich befinde mich zur Zeit noch in der Orientierungsphase und muß mich zu guter Letzt auf meinen Architekten meine Vertrauens und ggf.auf einen Energieberater verlassen. Obwohl auch diese einem Energieinsparprognosen erstellen die oftmals wohl sehr übertrieben sind.

Schaun wir mal was kommt.

Gruß Rainer

HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 8.12.11
@emsland...

ich habe mich nun -spät - zum "Hohlmauerwerk" kundig gemacht.
Irrtümlich hatte ich bisher "vorgefertigte" Hohlkammersteine, d.h. einzelne Luftkammern in KS.Steinen vermutet.
Pardon, man sollte sich immer schlau machen, bevor man etwas sagt..

Dazu habe ich dann einen sehr umfangreichen link gefunden mit weitestgehend perfekten Darstellungen zum Vergleich mit und ohne Dämmung.

http://www.schoene-energieberatung.de/pdf/Hohlmauerwerk%20A%2010%20Center.pdf

Nur soviel vorab:
Es ist zwingend zu klären, ob der Hohlraum "belüftet" oder "nicht belüftet" funktioniert.
Im ersten Fall, belüftet, ist die Hohlraumdämmung auch VOR einem evtl. WDVS-System erforderlich.
Im zweiten Fall, nicht belüftet, kann die Hohlraumdämmung alleine die "relativ ausreichende Verbesserung" der Dämmwerte erreichen - bis wieder mehr Geld zur Fassadendämmung ansteht.

Ansonsten sind Ihre Überlegungen nachvollziehbar.
Das "fehlende Geld" zur Sanierung bzw. die Frage Abriss oder nicht, trifft tatsächlich sicherlich viele Hausbesitzer aus früheren Jahren.

Um so nachdrücklicher kann ich jedem auch neuen Bauherrn nur raten:
Was Sie heute tun, das muss am Haus für Jahrzehnte richtig sein.
Es ist immer unwirtschaftlich, eine gewählte Minimalbauweise nach nur wenigen Jahren exrtrem teuer nachzurüsten...




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