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Innenwärmedämmung Dachgeschoss
nabigba (2 Beiträge)
am 9.4.13

Dach_Dämmung_ausführlich_2, U=0,200

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo zusammen,

bei uns steht die Isolierung eines unausgebauten Dachgeschosses an. Je mehr ich allerdings mich versuche zu belesen, desto unsicherer werde ich.

Kurz zum bisherigen Aufbau des Dachstuhls:
- Dachsparren 16cm tief
- Bretterlattung quer: 2cm stark mit ca. 4-5mm Abstand
- Bitumendickschicht (die gute alte "Wellpappe" ;) 3mm stark)
- Querlattung längs: 4cm breit mit ca 40 cm Abstand (hinterlüftet mit Aussenluft)
- Dachziegel inkl. Lattung (hinterlüftet mit Aussenluft)

Nach Besichtigung durch einen Fachmann wurde mir zur Innendämmung mit Mineralwolle WLG 032 160mm stark sowie einer feuchtevariablen Dampfbremse geraten.
Fluchs den u-wert-Rechner angeschmissen, wird mir eine Menge Tauwasser zwischen Mineralwolle und Bitumenschicht berechnet.

Liegt hier ein Bedienungsfehler meinerseits vor oder welche Möglichkeiten habe ich beim Dämmungsaufbau zur Vermeidung von Tauwasser an jener besagten Stelle.
Der bisherige Dachaufbau soll nach Möglichkeit nicht geändert werden.

Schonmal vielen Dank für Eure Hilfe!
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 9.4.13
Hallo nabigba,

die feuchtevariable Dampfbremse ist an dieser Stelle schon die richtige Wahl. Bei einer aussen diffusionsdichten Konstruktion wie der Ihren, ist ein nach innen offener Aufbau notwendig. Dafür wurde die Intello erfunden.

Es wird auf jeden Fall Tauwasser in Ihrer Konstruktion ausfallen. Jetzt gilt es, dafür zu sorgen, dass dieses Wasser keinen Schaden anrichten kann. Es muss also aus der Konstruktion herausdiffundieren können, in Ihrem Fall nach innen.
Damit das Wasser von dem Punkt an dem es kondensiert an die Intello gelangen kann, benötigen Sie einen kapillar leitfähigen Dämmstoff wie Zellulose, Holzfaser oder Hanf. Diese Dämmstoffe können bis zu etwa 10% Wasser aufnehmen ohne ihre Dämmeigenschaften zu verlieren und verteilen die Feuchtigkeit im gesamten Gefach.
Mineralwolle kann das nicht. Diese wird aussen nass, kann die Feuchtigkeit nicht transportieren, verliert die Dämmwirkung, sackt zusammen und wird schwarz.

Um auf einen besseren U-Wert zu kommen, würde ich die Sparren nach innen aufdoppeln um ein grössere Dämmstärke zu erreichen.

Vermeiden Sie bei der inneren Beschichtung diffusionshemmende Bauteile wie Laminat-Paneele. Am besten nur Papiertapete und Dispersionsfarbe.

Gruß DerAchim
nabigba (2 Beiträge)
am 10.4.13
Hallo DerAchim,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Diese hat mir allerdings weitere Fragen aufgeworfen :)

Welchen der 3 genannten Dämmstoffe würden Sie für meinen Zweck empfehlen - auch im Hinblick auf Preis/Leistung und einem "ordentlichen" U-Wert (ggf. mit einer entsprechenden Sparrenaufdopplung).
Muss die Sparrenaufdopplung in der bisherigen Sparrenbreite erfolgen oder kann diese auch schmaler sein, um lediglich die gewünschte Tiefe zu erreichen um den Dämmstoff unterzubringen?

Bleibt der Aufbau des Dämmstoffs hier dann der Gleiche? Also direktanliegend an Schicht 5 oder muss eine Abstandslattung (womöglich noch (zwingend) hinterlüftet) eingebracht werden (z.b. wie bei Pavatex Konstruktionsbeispiel aus dem Bauhandbuch)?

Welche(n) Hersteller würden Sie für o.g. Dämmstoffe präverieren?

Vielen Dank!

MFG
nabigba
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 10.4.13

Dach_Dämmung_ausführlich_2, U=0,186

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo nabigba,

die Auswahl des richtigen Dämmstoffs hängt von vielen Faktoren ab, die auch das P/L-Verhältnis beeinflussen. Im Grunde können sie alle kapillar leitenden Dämmstoffe verwenden, z.B. auch Schafwolle oder Grashäcksel oder was es sonst noch so alles gibt. Der Lambda-Wert liegt bei allen um die 0,04.

Der P/L Sieger ist je nach Region wahrscheinlich Zellulose, da es schon recht lange am Markt ist und es viele Einbläser gibt. Hat auch den besten sommerlichen Hitzeschutz, könnte bei schlechter Verarbeitung aber zusammensacken.

Wenn man auf Ökologie größten Wert legt, ist Hanf nicht zu schlagen. Die Verarbeitung ist hingegen etwas mühsam, da es sich schlecht schneiden lässt. Dafür kann man es gut selbst einbauen und bei Hock kann man sich einen E-Fuchsschwanz ausleihen. Damit lässt sich gut arbeiten.

Auch Holzfasermattenware könnte man selbst einbauen. Lässt sich nur unwesentlich besser schneiden als Hanf, ist dafür aber etwas günstiger.

Mein persönlicher Favorit wäre Gutex Thermofibre, da es durch die langen, flexiblen Fasern eine überragende Setzungssicherheit gewährleistet. Man muss aber schon suchen um einen Einbläser für Thermofibre zu finden.

Einblasdämmung hat natürlich den Vorteil, das es sehr schnell geht, und das es eine absolut Fugen freie Dämmschicht bildet. Gleichzeitig bemerkt man beim Einbau sofort, wenn die Luftdichtigkeit irgendwo fehlerhaft ist.

Wenn der Sparren 8cm breit ist und die Aufdopplung 6 auf 6cm, spielt das keine Rolle. Enge Zwischenräume z.B. hinter Rohren müssen aber bei Einblasdämmung mit Mattenware ausgestopft werden.

Gruß DerAchim

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