Diskussionsforum (Archiv)
Aufstockung mit Holzständerbauweise und Dämmung mit Polystyrol
faultier253 (2 Beiträge)am 3.4.13
wir planen ein EFH umzubauen, d.h genauer gesagt möchten wir das bestehnde Dachgeschoss komplett abbauen und neu aufstocken in Holzständerbauweise. Die Außenwände sollen außen natürlich auch gedämmt werden. Nun habe ich die Frage mit welchen Materialen dämme ich die Außenwände, denn ich möchte am DG Holzständerbauweise) und am EG(Ziegelwand) mit dem gleichen Material dämmen und möglichst ohne Trennfuge in der Dämmung. Kann man Holzständerbauweise auch mit Polystyrol dämmen, oder ist das ein kritscher Aufbau? Was würden Sie mir raten?
MFG
Manfred Vogele
MFG
Manfred Vogele
u-wert.net (498 Beiträge)
am 4.4.13
Hallo Herr Vogele,
Holzständer mit Polystyrol ist prinzipiell möglich - die meisten Fertighäuser sind so aufgebaut. Ich persönlich würde aber lieber zu Holzfaserplatten greifen.
Grüße
Ralf Plag
Holzständer mit Polystyrol ist prinzipiell möglich - die meisten Fertighäuser sind so aufgebaut. Ich persönlich würde aber lieber zu Holzfaserplatten greifen.
Grüße
Ralf Plag
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 4.4.13
Hallo Herr Vögele,
warum nicht das Dachgeschoss optisch abheben mit z.B. einer Lärchenfassade?
Bei Materialwechseln in der tragenden Wand sollte man prinzipiell Dehnfugen einplanen, sonst kann es dazu führen, dass sich das Bauwerk seine eigene Dehnungsfuge schafft (Riss). An dieser Stelle würde ich dann auch einen Materialwechsel in der Fassade vornehmen.
Polystyrol hat seine Stärken bei der Dämmung von massigen, trockenen Mauerwerken wie z.B. einschaligem Kalksandsteinmauerwerk. Bei hochdämmenden Aufbauten wie Holzständerwerken muss der Aufbau sorgsam durchdacht sein (innen 6fach dichter als aussen). Ich würde hier eher abraten.
Holzfaser hält etwas mehr Längendehnung aus als EPS. Der Putz kann das aber nicht unbedingt. Bei vertikalem Materialwechsel kann das gut gehen, muss aber nicht. Bei horizontalem Materialwechsel ist eine Dehnungsfuge unbedigt notwendig. Daher würde ich zu einem Materialwechsel auch an der Fassade raten.
Und auch am Mauerwerk halte ich persönlich, aus bauphysikalischer Sicht, Holzfaserdämmung langfristig für die bessere Wahl.
Gruß DerAchim
warum nicht das Dachgeschoss optisch abheben mit z.B. einer Lärchenfassade?
Bei Materialwechseln in der tragenden Wand sollte man prinzipiell Dehnfugen einplanen, sonst kann es dazu führen, dass sich das Bauwerk seine eigene Dehnungsfuge schafft (Riss). An dieser Stelle würde ich dann auch einen Materialwechsel in der Fassade vornehmen.
Polystyrol hat seine Stärken bei der Dämmung von massigen, trockenen Mauerwerken wie z.B. einschaligem Kalksandsteinmauerwerk. Bei hochdämmenden Aufbauten wie Holzständerwerken muss der Aufbau sorgsam durchdacht sein (innen 6fach dichter als aussen). Ich würde hier eher abraten.
Holzfaser hält etwas mehr Längendehnung aus als EPS. Der Putz kann das aber nicht unbedingt. Bei vertikalem Materialwechsel kann das gut gehen, muss aber nicht. Bei horizontalem Materialwechsel ist eine Dehnungsfuge unbedigt notwendig. Daher würde ich zu einem Materialwechsel auch an der Fassade raten.
Und auch am Mauerwerk halte ich persönlich, aus bauphysikalischer Sicht, Holzfaserdämmung langfristig für die bessere Wahl.
Gruß DerAchim
Stonewall (3 Beiträge)
am 5.4.13
Hallo Manfred Vögele,
es sind viele Faktoren bei einem Umbau zu berücksichtigen. Allein
ein guter µ-Wert sagt nichts aus. Stand des Gebäudes, Fenster, Dachüberstände, Heizsysteme usw. sind zu berücksichtigen. Es muß
ein gesammt Konzept erarbeitet werden und erst dann kann es los gehen.
Ihre Idee: EPS in Holzständer zu verbauen, verwefen sie schnell wieder. Sie können alles A1 und A2 (Brandschutzklasse) dort einbauen, aber kein EPS. Dieses Zeug gehört, bei einem offenen Einbau, auf eine verboten Liste und entspricht auch ungeschützt nicht der Brandschutzklassefizierung B1 (schweremflammbar).
Ünd Achim hat recht wegen der Dehnfuge, und erarbeiten sie erst ein Gesammtkonzept. Dann sehen wir weiter!
Viel Erfolg
es sind viele Faktoren bei einem Umbau zu berücksichtigen. Allein
ein guter µ-Wert sagt nichts aus. Stand des Gebäudes, Fenster, Dachüberstände, Heizsysteme usw. sind zu berücksichtigen. Es muß
ein gesammt Konzept erarbeitet werden und erst dann kann es los gehen.
Ihre Idee: EPS in Holzständer zu verbauen, verwefen sie schnell wieder. Sie können alles A1 und A2 (Brandschutzklasse) dort einbauen, aber kein EPS. Dieses Zeug gehört, bei einem offenen Einbau, auf eine verboten Liste und entspricht auch ungeschützt nicht der Brandschutzklassefizierung B1 (schweremflammbar).
Ünd Achim hat recht wegen der Dehnfuge, und erarbeiten sie erst ein Gesammtkonzept. Dann sehen wir weiter!
Viel Erfolg
faultier253 (2 Beiträge)
am 7.4.13
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Nun vom EPS komme ich langsam wieder ab. Die einzigen Vorteile sind wahrscheinlich nur die gute Dämmeigenschaft und der Preis. Eine Lärchenfassade am Dachgeschoss kommt für uns nicht in Frage, wir wollen eine einheitliche Fassade, das steht an vorderster Stelle. Eine Zimmerei hat mir vorgeschlagen, die Holzständer am EG aufzuschrauben und durchwegs bis nach oben zu führen, und dazwischen wie üblich dämmen und außen die Holzweichfaserplatten, dadurch soll keine Dehnfuge nötig sein..? Ist die Dehnfuge bei der klassischen Aufständerung mit verputzter Fassade also unbedingt nötig, oder gibt es nicht doch eine Lösung die zu umgehen? Liegen die Längenausdehnungskoeffizienten vom Holz und Beton zu weit auseinander…
Was ist mit Gesamtkonzept gemeint, wahrscheinlich nicht die Berechnung des Energieberaters, oder? Warum Lage des Hauses, Dachüberstände, usw…
Vielen Grüße
Manfred
vielen Dank für Eure Antworten. Nun vom EPS komme ich langsam wieder ab. Die einzigen Vorteile sind wahrscheinlich nur die gute Dämmeigenschaft und der Preis. Eine Lärchenfassade am Dachgeschoss kommt für uns nicht in Frage, wir wollen eine einheitliche Fassade, das steht an vorderster Stelle. Eine Zimmerei hat mir vorgeschlagen, die Holzständer am EG aufzuschrauben und durchwegs bis nach oben zu führen, und dazwischen wie üblich dämmen und außen die Holzweichfaserplatten, dadurch soll keine Dehnfuge nötig sein..? Ist die Dehnfuge bei der klassischen Aufständerung mit verputzter Fassade also unbedingt nötig, oder gibt es nicht doch eine Lösung die zu umgehen? Liegen die Längenausdehnungskoeffizienten vom Holz und Beton zu weit auseinander…
Was ist mit Gesamtkonzept gemeint, wahrscheinlich nicht die Berechnung des Energieberaters, oder? Warum Lage des Hauses, Dachüberstände, usw…
Vielen Grüße
Manfred
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 8.4.13
Hallo Manfred,
der Vorschlag mit den durchgehenden Ständern ist sehr gut. In diesem Fall kann auf eine Dehnungsfuge verzichtet werden. Wenn das Mauerwerk trocken ist und keine Putzabplatzungen hat, kann man dann die Gefache mit Mineralwolle dämmen und eine 40mm Holzfaser-Putzträgerplatte montieren. Wenn das Mauerwerk bereits Feuchteschäden aufweist, sollte man die Gefache mit einem sorptionsfähigen Dämmstoff wie Zellulose oder Holzfaser ausblasen.
Dann ist es sinnvoll in diesem Zuge die Fenster zu erneuern und nach vorne in die Dämmebene zu versetzen, wenn das Gerüst einmal dort steht.
Gruß DerAchim
der Vorschlag mit den durchgehenden Ständern ist sehr gut. In diesem Fall kann auf eine Dehnungsfuge verzichtet werden. Wenn das Mauerwerk trocken ist und keine Putzabplatzungen hat, kann man dann die Gefache mit Mineralwolle dämmen und eine 40mm Holzfaser-Putzträgerplatte montieren. Wenn das Mauerwerk bereits Feuchteschäden aufweist, sollte man die Gefache mit einem sorptionsfähigen Dämmstoff wie Zellulose oder Holzfaser ausblasen.
Dann ist es sinnvoll in diesem Zuge die Fenster zu erneuern und nach vorne in die Dämmebene zu versetzen, wenn das Gerüst einmal dort steht.
Gruß DerAchim