Flachdach über Gaube wunschdenken, U=0,14

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Hallo,

ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich bin am bauen und mache mir Gedanken über die Dämmung der Flachdachkonstuktion der Gaube. Größe etwa 5,3m x 8m. Das Dach muss im Normalfall nicht begangen werden, sollte aber für z.B. Schornsteinfeger begehbar sein.
Anbei die Berechnung so wie ich gerne die Dämmung anordnen würde. Ich habe 220mm Sparren und würde diesen Raum natürlich gerne nutzen um Dämmung einzubringen. Die Untersparrendämmung in 60mm würde ich noch drauf packen um in die U-Wert Region zu kommen in die ich hin möchte. Wie kann ich den Aufbau abändern, um einen besseren Feuchte und Hitzeschutz zu gewährleisten?

Vielen Dank

VG Christian

Hallo Christian,
bei einer Flachdachkonstruktion mit Bitumenabdichtung wird es immer Tauwasser geben. Daher muss man so konstruieren das dadurch keine Schäden entstehen können.

1. Keine OSB-Platten bei Warmdachkonstruktionen als Bitumen-UK verwenden, wegen der zu glatten Oberfläche. Lieber Rauspundschalung (ist auch billiger) verwenden.
2. Sorptionsfähige Dämmstoffe verwenden, damit das Tauwasser in der Konstruktion verteilt und nach Innen zurückdiffundieren kann. Mit Mineralfaser wird das nicht funktionieren.
3. Variable Dampfbremse als Luftdichtung einbauen.
4. Diffusionsoffener Aufbau innen vor der Dampfbremse.

Alternativ könnte man die Konstruktion zwischen Dämmung und Schalung hinterlüften, jedoch wird der Querschnitt sehr groß und es geht Wohnraum verloren.

Gruß DerAchim

Hallo Achim,

vielen Dank für die Erklärungen.

Noch ein paar Fragen:

Warum ist die glatte Oberfläche der OSB Platten ein Problem bei der Bitumen-Abdichtung?

Die Bitumenabdichtung habe ich in die Berechnung nur eingefügt, weil ich keine andere Abdichtung gefunden habe. Mein Dachdecker hat von der glaube ich PVC (Bauder) und alternativ einer langlebigeren Naturkautschuk Folie (4-6mm dick) gesprochen.

Macht eine Aufdachdämmung mit XPS o.ä. Sinn, statt der Untersparrendämmung Vorteile?

Viele Grüße

Christian

Flachdach über Gaube mit Rückdiffusion nach innen, U=0,15

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Hallo Christan,
der Taupunkt würde bei deinem Aufbau zwischen Dämmung und OSB-Platte liegen. Die glatte Oberfläche beschleunigt die Kondensation und der Tropfen läuft runter.
Warum an glatten Oberflächen schneller Kondenswasser entsteht als an rauhen, kann ich dir auch nicht sagen. Möglicherweise behindern die winzigen Luftpolster in der rauhen Oberfläche die Konvektion. Auf jeden Fall bildet sich bei einer kalten Bierflasche zuerst Kondswasser am Glas und erst später am Papier.
Daher wird bei Dachschalungen vorzugsweise Rauspund oder falls statisch eine Scheibe notwendig ist, eine Dreischichtplatte empfolen.
Ob Bitumen oder PVC oder EPDM (Kautschuk) ist prinzipiell egal, da diese Abdichtungen alle relativ dampfdicht sind. Daher sollte der Aufbau nach innen diffusionsoffen sein.
Bei einer Aufdachdämmung oberhalb der Abdichtung (Umkehrdach) ist ein Mindestflächengewicht von 200kg/m² vorgeschrieben. Das sind eine ganze Menge Gehwegplatten oder ein Gründach zum Beispiel.
Ich würde den obigen Aufbau empfehlen. Das Tauwasser ist in diesem Fall unkritisch, da es von der Dämmung aufgenommen werden kann ohne Schaden anzurichten oder den Dämmwert herabzusetzen.

Gruß DerAchim

Noch ein Kommentar zur feuchtevariablen Dampfbremse:

Diese Folien können nur dann ihre gesamte Variabilität entfalten wenn sie auf der Warmseite der innersten Dämmlage eingebaut werden - wie im Vorschlag von Achim.

Befindet sich die Folie innerhalb der Dämmung und damit an einer kälteren Stelle, herrscht dort im Winter eine höhere Feuchtigkeit und die Folie stellt sich durchlässiger ein.

Grüße
Ralf Plag