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Diskussionsforum (Archiv)

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Altbaudach dämmen - ohne abzudecken
Ralf_OL (11 Beiträge)
am 10.2.13
Moin,

wir werden in den kommenden Monaten einen Altbau von 1903 sanieren.

Das Dach ist noch vollständig unbehandelt, was energetische Maßnahmen angeht.

Wir haben nur eine kleine Herausforderung:

Für die Isolierung des Daches würden wir ungern das Dach abdecken (das Dach wurde in den letzten 10 Jahren erneuert), um u.a. eine Unterspannbahn einzubringen.

Aktuell gibt es nur die Sparren und die Dachpfannen.

Gerne würden wir mit Holzfaserdämmplatten und/oder Zellulose arbeiten. Aber wie bekommen wir den Kram gegen Flugschnee dicht, ohne das Ganze Dach abdecken zu müssen.
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 10.2.13
Moin, schöne Grüße aus Schleswig-Holstein.
Ich würde 40/40mm Latten direkt unter den Latten seitlich an die Sparren spaxen. Dann 22mm Gutex Multiplex-top o.glw. drunter mit breiten Klammern anschießen. Dann von innen aufdoppeln, OSB drunter und ausflocken.
Diese Platten bilden schon ein sehr sicheres Unterdach und halten länger als jede Folie bei dem Klima unter den Pfanne. Durch die Latten erhöht sich der Lüftungsquerschnitt, was den Feuchtigkeitsabtransport verbessert und zusätzliche Sicherheit schafft.

Gruß DerAchim
Ralf_OL (11 Beiträge)
am 16.2.13

Dach, U=0,21

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Moin,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann meinst Du ungefähr diesen Aufbau. Leider konnte ich die Latten nicht besser an die Sparren spaxen :-)

Oder habe ich noch einen Denkfehler!?

Ich hab nämlich keine Lust auf Steinwolle. Unser Archtitekt meinte, die wär genauso gut... *blubb*
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 16.2.13

Dach, U=0,20

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Nein, keinen Denkfehler. Das sollte so sehr gut funktionieren. Was hatte der Architekt denn für einen Vorschlag? Wer Steinwolle empfiehlt hat noch nie welche selbst eingebaut. Das ist kein Vergnügen. Zellulose kann man zwar nicht selbst machen, aber man kann den Zellofanten füttern. Das macht Spass und spart Geld.

Gruß DerAchim
redwood78 (1 Beitrag)
am 1.3.13
Hallo Ralf_OL
Wenn du noch oder schon am spaxen bist ;-), dann beachte doch bitte folgendes...!
falls du auf der Kaltseite der Dämmung eine OSB Platte anbringen willst, musst du unbedingt daran denken, dass diese nahezu dampfdicht ist mit einem my-Wert 200 -300. Das heisst du solltest dann innen unbedingt eine Dampfsperre anbringen, sonst baust du dir eine Tropfsteinhöle die nicht mehr austrocknet.
Ansonsten habe ich keine Einwände oder Anregungen und wünsche beim Umbau viel Spass und gute Nerven :-)

Gruss redwood78
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 2.3.13
Hallo redwood,
die OSB sollte, falls sie verwendet wird, von innen unter der Aufdopplung als Dampfbremse eingebaut werden. Also auf der Warmseite. Sonst hast du wohl Recht.
In Ländern in denen das Ständerwerk aus Redwood gebaut wird, hab ich allerdings OSB auch schon aussen angebaut. Doch dort ist meist aussen die Warmseite.

Have a nice one!
DerAchim
Ralf_OL (11 Beiträge)
am 15.4.13
Hallo zusammen,

am Bau schmeisst man ja gerne Konzepte über den Haufen :-)
Die Situation stellt sich leider etwas anders da. Zwischen der Dacheindeckung und den Balken befindet sich eine nicht ganz dicht anliegende Gitternetzfolie. Darüberhinaus sind die Balken nicht eckig, sondern eher rund.

Daher die Frage, kann man mit Hanfplatten solche Unebenheiten ausgleichen. (z.B. Mittlerer Abstand der Balken 95 cm, max. Abstand 100 cm) - man würde dann Hanfplatten in einer Breite von z.B. 101 cm nehmen, und im mittleren Bereich wäre das Ganze etwas mehr komprimiert...)

...und wie kritisch seht Ihr die nicht stramm anliegende Gitternetzfolie!?

Der Aufbau würde dann eigentlich so aussehen...
http://www.thermo-hanf.de/cms/upload/pdf/bauphysik/Bauphysik_Internet%209.pdf

Vg
Ralf
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 15.4.13
Hallo Ralf,

diese Gitternetzfolie wurde in den 90er Jahren sehr oft eingebaut und bei diesen Dächern muss meist früher saniert werden als bei anderen Unterdeckungen. Meistens sind diese Folien nur noch Fetzen oder nur noch Gitter. Ich würde sie rausschneiden.

Die Hanfplatten mittig 5cm stärker stauchen als an den Aussenkanten wird nicht funktionieren. Man müsste die Hanfmatten dann rund ausschneiden.

Bei runden Sparren zwängt sich Einblasdämmung gradezu auf. Oder den Hanf ballenweise kaufen und von Hand stopfen. Hab ich schon gemacht, ist einfach aber sehr zeitaufwendig.

Ich würde das Konzept noch nicht sofort verwerfen. Das mit den Leisen wird zwar etwas fummelig, aber immer noch die beste Lösung. Auch schwierig ist, dass, für die Stabilität, mindestens jede zweite Platte einteilig sein müsste, was den Einbau erschwert wenn es oben breiter ist als in der mitte. Und bei 1m zwischen den Sparren wären mir 22er UDP fast schon zu dünn. Lieber 35mm.

Sonst könnte man alternativ mittig unter die Latten eine Leiste anbringen und dann eine Unterspannbahn zwischen den Sparren einbauen. Diese sollte man seitlich z.B. mit einem Hartfaserstreifen fixieren (anpressen, Elektrotacker). Der Nachteil ist, dass wenn Wasser unter die Pfannen gelangt, es immer an der mittleren Leiste entlang fliesst und diese auf Dauer zerstört. Dann wäre da noch der Zelteffekt, der Wasser in der Berührungsstelle durch die Folie leiten könnte. Deshalb sollte man eine monolithische Unterspannbahn wählen. Z.B. ProClima Solitex.

Folien halten, je nach Beanspruchung, etwa 10-20 Jahre. Im Schatten auch mal etwas länger.
Holzfaserplatten halten, wenn sie nicht dauerhaft über 20% Ausgleichsfeuchte haben, bestimmt 5 mal länger.


Gruß DerAchim
Ralf_OL (11 Beiträge)
am 15.4.13
Hallo DerAchim,

die bestehende Gitternetzfolie macht mir gerade auch noch Sorgen. Die Folie müsste sich bereits ca. 20 Jahre auf dem Dach befinden, und macht einen guten Eindruck. Es müsste nur die Stellen verklebt werden, an denen die Folie übereinander gelegt wurde. Die Schichtung der Folie ist richtig und die Folie ist auch nicht spröde.

Die Kanten per Handstopfen und die Matten entsprechend zuschneiden wäre aktuell meine bevorzugte Variante. Wenn da nicht die Gitternetzfolie wäre...

Das Problem bei den Leisten wäre, dass ich diese fast mittig auf den Rundbalken befestigen müsste. Bei einer Balkenstärke von 15-18 cm bin ich dementsprechend weit vom Dach weg. Darüberhinaus variiert der Balkenabstand zwischen 80 und 105 cm.

Viele Grüße,

P.S.: Und jetzt bitte nicht den Satz von einem "Dämmexperten": Da müssen wir das Dach abnehmen, dass ist dann alles viel einfacher!

DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 15.4.13
Hallo Ralf,

solche Sätze sagen nur Leute denen keine g'scheite Lösung einfällt. Man muss auch immer Kosten und Nutzen im Blick behalten.

Könntest du rausfinden welche Folie das genau ist?

Auf der sicheren Seite solltest du sein wenn du eine ProClima Intello innen einbaust. Dann ist, selbst wenn die Folie aussen zu dicht wäre, Rückdiffusion nach innen gewährleistet. Falls die Folie zu dicht sein sollte, würde ich die Stöße nicht abkleben. Bei Vollsparrendämmung ist Winddichtigkeit auch so schon ausreichend gegeben (auch wenn die ZVDH-Richtlinien was anderes sagen).

Die Gitternetzfolie ist direkt zwischen Sparren und Latten? Dann solltest du trotzdem eine Leiste im Sparrenfeld mittig unter die Latten schrauben, damit die Latten hinterlüftet werden können.

Gruß DerAchim
Ralf_OL (11 Beiträge)
am 1.6.13

Dach, U=0,224

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo Achim,

leider konnten wir noch nicht rausfinden, um welche Gitternetzfolie es sich handelt. Es ist leider nirgends ein Hersteller aufgedruckt. Gibt es eigentlich im U-Wert-Rechner ein alternatives Material zur Gitternetzfolie, um den U-Wert zu rechnen? Ich finde leider auch nirgends die passenden Werte für eine Gitternetzfolie, um diese händisch anzulegen.

Was denkst Du über den aktuell beschriebenen Aufbau? Wir werden wohl mit Hand stopfen :-)

Viele Grüße,
Ralf
u-wert.net (498 Beiträge)
am 4.6.13
Hallo Ralf,

Gitterfolie kenne ich nur als massive Plastikfolie, kommt das hin?
Fühlt sich die Folie nach Plastik oder mehr nach Textil/Papier an?

In ersterem Fall würde wahrscheinlich "Folie, PE" mit einer Dicke von 0.2 - 0.5 mm hinkommen. Das ist dann aber eine Dampfbremse und keine diffusionsoffene Unterdeckbahn so dass ich Achim bezgl. dem Vorschlag mit der Intello nur beipflichten kann.

Grüße
Ralf Plag
Ralf_OL (11 Beiträge)
am 10.6.13
Hallo Ralf,

dank Dir für die Antwort.
Es handelt sich um eine massiver Plastikfolie.

Klar ist, dass die Löcher verklebt werden müssen, aber würdet Ihr die überlappenden Stöße auch verkleben? Die Gitternetzfolie ist von unten nach oben entsprechend großzügig überlappend verlegt worden.

Hat irgendjemand auch einen Rat für ein passendes Klebeband? Oder einfach das hochwertige Klebeband, wie es auch für diffusionsoffene Folien verwendet wird?

Vg,
Ralf
u-wert.net (498 Beiträge)
am 17.6.13
Hallo Ralf,

ich würde die Stöße nur verkleben, wenn sonst Wasser reinlaufen könnte. Das Klebeband sollte für die Bedingungen (Wasser und im Sommer große Hitze) geeignet sein. Die Klebebänder für Unterdeckbahnen sollten das können.

Grüße
Ralf
doubledare (15 Beiträge)
am 3.2.16
hallo wie ist die Geschichte denn ausgegangen?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 4.2.16
Hallo Ralf
Wenn du Bedenken zur Unterspannbahn hast was Dauerhaftigkeit und Sd-Wert betrifft kannst du zur Lattenanbringung bei runden Sparren einen Streifen 5-6 mm dickes und ca 10 cm breites Sperrholz an eine ca 30/30 mm Latte schrauben oder klammern.
Das Sperrholz läßt sich dann irgendwo in Sparrenmitte anschrauben- die Latte befindet sich dabei unter der Unterspannbahn.
Normalerweise wird ja nur eine Seite rund sein, sodass dies nicht bei allen Sparren nötig ist.

Dann die Folie so breit herausschneiden, dass sie um die latte herumgelegt und an der Unterseite angetackert werden kann.

Bei flacher Dachneigung oder Windexponiertheit etc könntest du noch ein Dichtband darauf befestigen und dann zb eine 22 mm DWD-Platte zwischen den Sparren anschrauben (Karosseriescheiben unter den Schraubenkopf unterlegen)

Der Sd-Wert der DWD-Platte beträgt ca 0,25 m, sodass du ohne weiteres die Zellulosedämmung einblasen kannst,

darunter zum besseren Hitzeschutz und zur Reduzierung von Wärmebrücken durch die Sparren zB 60 mm oder 80 mm oder noch dickere Holzfaserplatten mit Nut und feder quer zu den Sparren befestigen.

Darauf zB Lehm oder Kalkputz auftragen.(oder Gipsfaserplatten oä, wenn durch die Holzfaserplatten Traglatten geschraubt wurden)

Sofern keine Konvektion möglich ist wird keine Dampfbremse benötigt- kritische Wandbereiche oder Durchdringungen trotzdem besser dicht abkleben.

Andreas Teich

Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung

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