Diskussionsforum (Archiv)
Mineralwolle mit Steico ohne Dampfbremse
Nordlicht (1 Beitrag)am 5.1.23
Dachsanierung mit Miwo, U=0,14
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,ich wurde zu einer Sanierung eines Daches von einem alten EFH gerufen um die vom Zimmermann / Dachdecker eingebaute Konstruktion zur beurteilen.
Hier wurde ein vorh. Sparren aufgedoppelt und eine 200 mm Mineralwolle WLG 032 als Zwischensparrendämmung eingebaut.
Darüber wurde eine STEICOspecial dry 100 mm eingebaut und diese mit einer Unterdeckbahn SIGA Majcoat 200 SOB unter der Konterlattung / Lattung / Eindeckung (dunkelbraun, nicht verschattet) abgeschlossen.
Innen ist teilweise Gipskarton oder Holzschalung unter den Sparren verbaut.
Eine Dampfbremse wurde nicht eingebaut, da Drempelwände aus Mauerwerk und vorgesetzten Stützen mit Fußpfette bestehen, welche
irgendwann mal mit Gipskarton verkleidet wurden und ein Anschluss nicht durchgängig möglich war.
Bei einer Berechnung nach DIN 4108-3 werden die Anforderungen an die Tauwassermenge natürlich so nicht eingehalten.
Bei der Berechnung mit Ubakus 2D Finite Elemente habe ich Tauwasser natürlich genauso, aber hier habe ich eine Rücktrocknung nach 12 Tagen (kann auch deutlich länger dauern).
Der Feuchteausfall findet zum größten Teil in der kapillaren Holzweichfaserplatter statt.
Hole ich mir mit einer variablen Dampfbremse noch mehr Probleme ran, weil ein Anschluss an den Drempel und an ein Nebendach, welches auch noch in dieses reinläuft, nicht ordentlich hinbekomme?
Was wäre ansonsten denkbar und Kostentechnisch vertretbar?
Vielen Dank für die Antworten im Voraus.
CVDaemmtechnik (103 Beiträge)
am 5.1.23
Hallo,
was waren das denn für Handwerker? Ohne Dampfbremse bauen wollen, aber vor Feuchtigkeit von außen Angst haben, trotzdem eine Unterdachplatte eingebaut wurde?!
Wenn er wenigstens die Maycoat weggelessen hatte, wäre die Feuchtemenge "nur" 0,54 kg/m², oder wurde die Regeldachneigung unterschritten?
Trotzdem ohne Dampfbremse geht gar nicht.
Fakt ist, der Dachaufbau entspricht nicht den anerk. Regeln der Technik und der Unternehmer muss nachbessern. Er schuldet einen Schadensfreien Aufbau.
Warum sollte eine feuchtevariable Dampfbremse Probleme machen? Fügen Sie doch einfach mal eine ProClima Intello ein, dann ist das Tauwasser sofort auf null. Was ggfs. über Flanken etc. eindringt, trocknet problemlos über die Bahn wieder aus. Alles was man noch zusätzlich macht, ist besser als das bisherige, auch wenn man nicht ganz 100% tige Anschlüsse hinbekommt.
Im Prinzip kann man jetzt nur noch eine Dampfbremse unter den Gipskarton ziehen und dann nochmal verkleiden. Wahrscheinlich nicht so einfach da ja vermutlich extra von außen saniert wurde, und das jetzt bewohnt wird.
Gruß Christian
CV-Dämmtechnik
was waren das denn für Handwerker? Ohne Dampfbremse bauen wollen, aber vor Feuchtigkeit von außen Angst haben, trotzdem eine Unterdachplatte eingebaut wurde?!
Wenn er wenigstens die Maycoat weggelessen hatte, wäre die Feuchtemenge "nur" 0,54 kg/m², oder wurde die Regeldachneigung unterschritten?
Trotzdem ohne Dampfbremse geht gar nicht.
Fakt ist, der Dachaufbau entspricht nicht den anerk. Regeln der Technik und der Unternehmer muss nachbessern. Er schuldet einen Schadensfreien Aufbau.
Warum sollte eine feuchtevariable Dampfbremse Probleme machen? Fügen Sie doch einfach mal eine ProClima Intello ein, dann ist das Tauwasser sofort auf null. Was ggfs. über Flanken etc. eindringt, trocknet problemlos über die Bahn wieder aus. Alles was man noch zusätzlich macht, ist besser als das bisherige, auch wenn man nicht ganz 100% tige Anschlüsse hinbekommt.
Im Prinzip kann man jetzt nur noch eine Dampfbremse unter den Gipskarton ziehen und dann nochmal verkleiden. Wahrscheinlich nicht so einfach da ja vermutlich extra von außen saniert wurde, und das jetzt bewohnt wird.
Gruß Christian
CV-Dämmtechnik
Furthi (1 Beitrag)
am 7.1.23
Hallo zusammen,
ich denke, dass der ausgeführte Aufbau auch in keiner Weise luftdicht ist. Sollte das in der Fläche unter Umständen noch funktionieren, wird meiner Erfahrung nach die Konstruktion an den Anschlüssen (gut, ohne luftdichte Schicht gibt es ja auch keine ...) zu sehr großen Problemen kommen. Des weiteren ist der ausgerechnete U-Wert Makulatur, da die Konvektion einen erheblichen Teil der Wärme nach außen führen wird. Die DIN 4108 Teil 7 kostet zwar eine ganze Stange Geld, es stehen jedoch sehr spannende Sachen drin. Einfach mal eine Luftdichtheitsmessung (DIN EN ISO 9972:2018-12 NA durchführen, gerne mit Thermografie, dann wird das ganze Unheil zutage treten. Des weiteren empfehle ich, weniger von Dampfsperren oder -Bremsen zu reden, vielmehr von luftdichten Schichten.
Ich weiß auch gar nicht, seit wann ein Handwerker bei einer Dachsanierung etwas nicht ausführt, weil ..." er es nicht hinbekommt...". Der Handwerker schuldet den Erfolg seines Gewerkes. Dann muss er eben sehen, wie er es hinbekommt. Dazu könnten Nebenarbeiten erforderlich sein, die der AG zu zahlen hätte. Im Streitfall verliert der Handwerker vermutlich mit Pauken und Trompeten.
mit luftdichten Grüßen
Peter Weule
ich denke, dass der ausgeführte Aufbau auch in keiner Weise luftdicht ist. Sollte das in der Fläche unter Umständen noch funktionieren, wird meiner Erfahrung nach die Konstruktion an den Anschlüssen (gut, ohne luftdichte Schicht gibt es ja auch keine ...) zu sehr großen Problemen kommen. Des weiteren ist der ausgerechnete U-Wert Makulatur, da die Konvektion einen erheblichen Teil der Wärme nach außen führen wird. Die DIN 4108 Teil 7 kostet zwar eine ganze Stange Geld, es stehen jedoch sehr spannende Sachen drin. Einfach mal eine Luftdichtheitsmessung (DIN EN ISO 9972:2018-12 NA durchführen, gerne mit Thermografie, dann wird das ganze Unheil zutage treten. Des weiteren empfehle ich, weniger von Dampfsperren oder -Bremsen zu reden, vielmehr von luftdichten Schichten.
Ich weiß auch gar nicht, seit wann ein Handwerker bei einer Dachsanierung etwas nicht ausführt, weil ..." er es nicht hinbekommt...". Der Handwerker schuldet den Erfolg seines Gewerkes. Dann muss er eben sehen, wie er es hinbekommt. Dazu könnten Nebenarbeiten erforderlich sein, die der AG zu zahlen hätte. Im Streitfall verliert der Handwerker vermutlich mit Pauken und Trompeten.
mit luftdichten Grüßen
Peter Weule