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Diskussionsforum (Archiv)

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Fassade, BJ1983, Kerndämmung - kann das sein?
egonpram (4 Beiträge)
am 26.4.12

Aussenwand_Original, U=0,42

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo Forum,
um es vorweg zu nehmen, ich bin absoluter Anfänger und Laie.
Ich habe ein Reihenhaus gebraucht erworben BJ 1983, rechts und links steht jeweils ein Nachbarhaus, Nord und Süd Seite ungdämmt. Habe im Winter eine Thermographie gemacht und dabei sind natürlich einige Schwachstellen zu Tage gekommen (nicht verwunderlich bei dem BJ), so z.B. verliert das Haus deutlich Wärme durch die Decken nach aussen (schön sichtbar) und durch Türen, Fenster, Rollokästen.
Denke nun an eine Fassedendämmung und Austausch der Fenster + Rollo und Türen sowie eine Dämmung der Fassade.
Nach Auskunft von Nachbarn sind die Aussenmauern (gemessen ca. 45cm dick) so aufgebaut: Ziegelsteinwand (weiß nicht wie die heissen, rote Hohlziegel wie sie auch heute noch verwendet werden), dann ca. 5cm Schicht Steinwolle/Mineralwolle, nochmals eine Ziegelwand.
Hab mal versucht mit meinen unzureichenden Kenntnissen diese Situation hier nach zu bilden und dabei kam das heraus, Tauwasser in der äusseren Wand.
Mir wären aber nirgends, weder innen noch aussen noch bei Nachbarn irgendwelche Feuchtigkeits-Schäden, Schimmel o.ä. aufgefallen. Die hätten sich nach fast 30 Jahren wahrscheinlich schon zeigen müssen, oder?
Kann das also sein? Oder hab ich einen Fehler gemacht (Materialien) oder stimmen schlicht die Angaben nicht?

Vielen Dank für jede Hilfe!
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 27.4.12
@ egonpram,

ja, theoretisch, rechnerisch, kann das sein. Das ist aber praktisch völlig ohne Bedeutung, da:
1. Die Feuchte im äußeren Mauerwerk entsteht und die Dämmung ohne Feuchte bleibt, also wirksam bleibt und
2. weil das Mauerwerk völlig problemlos die Feuchte "verträgt" und
3. weil die Trockung nach aussen erfolgt.

Das Bild kann sich ändern bei geändertem Aufbau.

Deshalb die Frage:
Was haben sie vor?
egonpram (4 Beiträge)
am 27.4.12
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Naja, ehrlich gesagt glaube ich den Aussagen meiner Nachbarn nicht ganz und werde das mal überprüfen. Ich dachte ich bohr mal ein Loch in die Wand und begutachte den Aufbau mit einer Endoskopkamera? Ausser einem kleinen Loch kann ich ja nicht viel falsch machen, oder? Danach wieder ordentlich verschliessen.

Ich vermute ehrlich gesagt, daß es sich um eine 42cm starke Hochlochziegelwand handelt und die Stein/Mineralwolle woanders zum Einsatz kam (vielleicht zwischen den Reihenhäusern?). Ich kann mir die Lösung wie oben irgendwie schwer bei den Aussenwänden vorstellen, mit den ganzen Fenstern und Türen (Balkontüren) darin, sowie innen Nischen für Heizkörpern.

Ich habe vor noch heuer die ganzen Fenster und Türen auszutauschen. Zudem möchte ich die Rollokästen nach aussen verlegen und motorbetriebene Rollläden verwenden, damit die Gurte nach innen nicht mehr nötig sind. Dann sollte es dicht sein. Dann die Nord und Süd-Fassade dämmen.
Das wäre mein Plan.

Deswegen wollte ich hier mal etwas durchrechnen bezügl. dicke der Dämmung und versch. Materialien dabei kam das Ergebnis oben raus und hat mich doch etwas stutzig gemacht.
Wobei wenn ich statt dem Aufbau wie oben eine 42cm Hochlochziegelwand nehme, der Taupunkt ebenfalls am Rand zwischen Ziegel und Aussenputz erreicht wird.
Darf man das nicht ganz so ernst nehmen?

egonpram (4 Beiträge)
am 5.5.12
Mittlerweile konnte ich es verifizieren, die Angaben ganzen oben stimmen also doch: es handelt sich also um eine Kerndämmung mit ca. 4-5cm Mineralwolle.

Vielleicht kann mir jemand noch Tipps geben bezügl. Optimierung der Dämmung, ich würde wie gesagt aussen noch eine Dämmung anbringen lassen und möchte dabei vermeiden, daß ich irgendwelche Feuchtigkeitsprobleme bekomme.

Sollte ich hierzu vom Material her auf Mineraldämmplatten zurück greifen wenn in der Kerndämmung schon Mineralwolle steckt? (Styropor lehne ich ab)

Mit 100mm Mineraldämmplatten kommt laut Rechner ein halbwegs guter U-Wert 0,22 W/m²K ohne Tauwasserbildung heraus.
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 6.5.12
@egongram,
Ihre Frage müsste mit meinem Beitrag vom - oben - bereits beantwortet sein.

Hier nochmals ganz deutlich:

1. Vergessen sie die Feuchtebildung! Dies ist irrelvant.

2. Mit dickerer Dämmung sind Sie besser dran.
Ich würde -an Ihrer Stelle - keinesfalls unter 200mm dämmen, sonst fangen Sie in 10 Jahren wieder von vorne an.

3. Das Material, ob Glaswolle oder PS ist dabei völlig wurscht. An die Materialwahl geht mit "Verstand" heran, nach sachlich - fachlicher Analyse und nicht nach "Sympathie" .

"Ablehnung" ohne Begründung.ist kein nachvollziehbares Argument. "Ablehnung" hilft bei der Wahl der Lebenspartner - nicht bei Dämmung.

Wenn sie einen Geldscheisser haben, dann nehmen Sie Glaswolle aber bitte machen Sie richtig, was Sie tun..

egonpram (4 Beiträge)
am 6.5.12

Aussenwand_Styropor, U=0,14

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Danke für die Infos. den Rat mit den 200mm nehme ich gerne an. ich lasse mich dann eh noch von den Firmen beraten, möchte mir nur vorher selbst eine Meinung bilden und informieren bevor mir eine Firma evt. irgendwas "aufschwatzt"

Bezügl. Ablehnung Styropor: das hat den Grund daß das Material zwar schwer entflammbar aber doch brennbar ist und einmal in Flammen kaum löschbar ist. Ich hab einen Fall gesehen, in den ein Haus Feuer fing und dann bei 4 weiteren angrenzenden Häusern die Styropor Dämmung komplett abbrannten.

Anderer Punkt die Feuchtigkeit:
der Rechner gibt bei Styropor Tauwasser, gleich ob bei 100, 150 oder 200mm (siehe Bild). Sie sagen zwar das sei irrelevant, aber was passiert dann mit der Feuchtigkeit?
Hier auf der Website heißt es dazu:

"Wenn in einer EPS-Platte Tauwasser ausfällt, füllen sich die Kügelchen mit Wasser. Dies vermindert die Dämmwirkung, das Austrocknen dauert leider vergleichsweise lange - aus den gleichen Gründen: hoher Diffusionswiderstand und keine kapillare Leitfähigkeit."
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 7.5.12
@egonpram,
danke für die Erkläarung, die ich gerne kommentieren möchte

1. Zum Brandschutz:
Ihre Begründung ist nachvollziehbar.
Andererseits gibt es in Deutschland derartige WDVS-Fassaden seit über 5 Jahrzehnten mit extrem seltenen Brandschäden.

Eine weitaus größere Zahl an Menschen kommt wegen z.B: Zimmerbränden mit Möbeln, Gardinen, Teppichen usw zu Schaden. Richtig:
Ein Menschenleben retten ist viel wert

2. Die Feuchtigkeit kann in diesem Rechner - NICHT - korrekt berechnet werden. Der Rechner rechnet sicherlich "richtig" nach DIN 4108 T3, aber diese DIN ist absolut "veraltet" und bildet längst nicht mehr die anerkannte R.d.T.

Den tatsächlichen Feuchtegehalt an Ihrer Wand, gleich ob Mineralwolle oder Styropor können sie als völlig irrelevant annehmen. Mit zunehmender dämmdicke wird die Wand immer besser.

3. Feuchtigkeit in den "Kügelchen".
Das ist, bei aller Zurückhaltung, blanker Unsinn im von Ihnen zitierten Text.
Einerseits bildet sich "Feuchtigkeit" in Kügelchen niemals in Form von "Wasser", sondern allenfalls "temporär" d.h. kurzfristig für Minuten oder Stunden als "Nebel, bis die Sonne wieder schein.
Und andererseits ist dieser Effekt bereits im Wärmedämmwert voon Styropor "eingerechnet".
Der Lambda-Wert von styropor (Wärmenleitfähigkeit) liegt - trocken - bei 0,022. Aber in die Berechnungen geht ein "Feuchtezuschals" ein und die Platte wird mit WLG 0,32 oder 0,35 oder 0,40 "gerechnet. D.h. Die maximal denkbare praktiscvhe Feuchte ist bereits bei der Berechnung mit WLG "enthalten" und berücksichtigt.

Im Umkehrschluss:
"Trockenes" Styropor dämmt weitaus besser, als WLG 032 bis 0,40, nämlich mit "spezifisch" WLG um 0,20 bis 0,23.

Das ist übrigens bei Mineralwolle nicht so. Mineralwolle kann WEITAUS mehr Nässe, auch in Form von Wasser aufnehmen und deshalb in nassem Zustand die dämmwirkung vollständig verlieren.

Tipp:
Ein Paddelboot hat als Auftriebskörper immer Styropo, weil styropor niemals vollständig nass wird.
Ein Auftriebskörper aus Glaswolle ist dagegen undenkbar, weil nasse Glaswolle "einfach" untergeht.

Ja, uzuviele Informationen können verwirren - Jetzt überdenken Sie vielleicht die Sache...

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