Diskussionsforum (Archiv)
Dachausbau welche Dämmung und Folie?
Sonnenbarsch (3 Beiträge)am 3.1.20
Dachdämmung mit PE Folie, U=0,23
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,vorab vielen Dank für den tollen u-Wert Rechner und die darum entstandene Community. Habe schon viel gestöbert, aber ein paar Fragen und ungereimtheiten bleiben.
Daher eine kurze Schilderung. Wohne in einem alten denkmal geschützten Haus Bj. 1880. Das 1975 zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. In diesem Zug wurde das Dach mit Braas Ziegel neu gedeckt Unterbahnfolie und Zwischensparrendämmung (Glaswolle) eingebracht.
Jetzt steht eine Teilrenovierung an, und da die Ziegel noch Intakt sind und eine Aufsparrendämmung seitens des Denkmalschutzes nicht möglich ist, würde ich gerne Innen soweit es geht alles richtig machen.
Denn momentan bestehen die Innenraumdecken noch aus den alten Strohgipsdecken, was sich darunter noch befindet kann ich nicht sagen.
Anstelle der Strohdecken würde ich gerne eine Untersparrendämmung anbringen, wie in der beigefügten Berechnung gezeigt. Würde der Aufbau so passen?
Vielleicht auch anstelle der 50mm Glaswolle ein Naturprodukt verwenden. Welches würde sich da anbieten, da ich im Sommer auch eine Klimaanlage verwende?
Zur Folie zwischen Sparren und Untersparren habe ich noch eine wichtige Frage. Isover rät zur Vario KM Duplex UV, diese ist auch im Rechner vorhanden und habe diese auch ausgewählt, zuvor war eine normale PE Folie als Dampfbremse ausgewählt und da ist mir aufgefallen, dass es hier wohl gravierende Unterschiede gibt die ich mir nicht erklären kann.
Bei der PE Folie, wäre kaum Tauwasser ( 0,014kg/m3) vorhanden, und bei der Isover Vario ( 0,42 kg/m3). Kann das sein?
Vielen Dank fürs lesen und hoffe auf gute Tipps!
Gruß
Mark
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 3.1.20
Zuerst von außen (falls möglich von innen) den Zustand der Unterspannbahn überprüfen- insbesondere in Bereichen von Ausstiegsmöglichkeiten, da solche Folien häufig durch UV-Licht geschädigt sind.
Sofern intakt und geringster Aufwand betrieben werden soll kann der Sparrenzwischenraum (nach Prüfung) mit Zellulose ausgeblasen werden. Dazu wird nur ein Loch mit ca 10 cm Durchmesser oben in jedem Sparrenfeld benötigt.
Die Verkleidung kann ansonsten verbleiben und nur bei höheren Anforderungen innen mit einer zusätzlichen
Holzfaserdämmplatte und dann zB mit Kalk- oder Lehmputz versehen werden.
Feuchtevariable Dampfbremsfolie darunter befestigen.
Andreas Teich
Gebäude- Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
Sofern intakt und geringster Aufwand betrieben werden soll kann der Sparrenzwischenraum (nach Prüfung) mit Zellulose ausgeblasen werden. Dazu wird nur ein Loch mit ca 10 cm Durchmesser oben in jedem Sparrenfeld benötigt.
Die Verkleidung kann ansonsten verbleiben und nur bei höheren Anforderungen innen mit einer zusätzlichen
Holzfaserdämmplatte und dann zB mit Kalk- oder Lehmputz versehen werden.
Feuchtevariable Dampfbremsfolie darunter befestigen.
Andreas Teich
Gebäude- Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
Sonnenbarsch (3 Beiträge)
am 3.1.20
Danke Andreas für deine Antwort.
Da die Sanierungsarbeiten erst ende des Jahres stattfinden sollen, würde ich im Frühjahr/Sommer an manchen stellen die Folie checken. Denke aber dass die soweit noch gut ist. Da wir vorletztes Jahr ein Dachfenster eigebaut haben, und da war die Folie ok.
Soll ich wirklich die vorhandene Glaswolle ersetzen?
Gibt es diese Gipsstrohmatten im U-Wert rechner? Habe in der Suche mal Stroh eingegeben, weiß aber nicht ob eines der gezeigten Materialien diesen Strohmatten entspricht.
Nach den Holzfaserdämmmatten habe ich mal geschaut und klingt soweit ganz plausibel, aber muss da wirklich ein Putz drauf? Würde da lieber mit einfach oder doppel beplankten Gipskartonplatten arbeiten, wenn das geht.
Weißt du wie der Unterschied mit der Folie Zustande kommt? also zwischen der normalen PE-Folie und dieser von mir erwähnte Vario KM Duplex UV. Letztere wäre doch so eine Dampfbremsfolie wie du vorgeschlagen hast? Oder gibt es da auch eine Empfehlung?
Sonnenbarsch (3 Beiträge)
am 3.1.20
Dachdämmung mit Difunorm und 60mm Holzfaserplatte, U=0,22
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Habe gerade noch etwas rumgespielt, und als Folie dieses Difunorm eingesetzt und nun zeigt er gar kein Tauwasser mehr an. Zudem 60mm Holzfaserdämmplatten.Denke das könnte ein passender Aufbau sein, zumindest laut diesem Rechner. Oder was meint Ihr, passt das auch gut, wenn man die Räume im Sommer kühlen möchte?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 4.1.20
Wenn die Innenverkleidung entfernt werden soll kann es ggf sinnvoller sein die vorhandene Mineralwolle zB gegen Zelluloseeinblasdämmung oder holzfaserdämmplatten auszutauschen, was besseren Hitzeschutz (und Schallschutz) ermöglicht- zudem ists angenehmer zu verarbeiten und ökologisch.
Statt Verputz von Holzfaserplatten kann auch eine Gipsfaserplattenverkleidung verwendet werden (stabiler als Gipskartion und sorptionsfähiger).
PE-Folien als Dampfbremse/-sperre zeigen weniger/gar keine Feuchtigkeit an, da rechnerisch von einwandfreier Funktion ausgegangen wird.
Tatsächlich ist diese kaum gegeben und solche Konstruktionen sind schadensträchtig, da keine Rückdiffusionsmöglichkeit gegeben ist.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Sanierungsberatung
Statt Verputz von Holzfaserplatten kann auch eine Gipsfaserplattenverkleidung verwendet werden (stabiler als Gipskartion und sorptionsfähiger).
PE-Folien als Dampfbremse/-sperre zeigen weniger/gar keine Feuchtigkeit an, da rechnerisch von einwandfreier Funktion ausgegangen wird.
Tatsächlich ist diese kaum gegeben und solche Konstruktionen sind schadensträchtig, da keine Rückdiffusionsmöglichkeit gegeben ist.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Sanierungsberatung