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Innedämmung entfernen oder lassen?
basslaut (2 Beiträge)
am 9.9.15
Hallo zusammen. Wir haben ein Haus gekauft, der Umbau beginnt demnächst.
Bj.1970, 24er Hohlblockziegel mit Innendämmung aus 30mm Styropor und einer Rigipsplatte. Wandaufbau von innen nach außen wie folgt: Rigips, Styropor direkt auf Rigips, wahrscheinlich etwas Luft, 24er Hohlblockziegel.

Das Haus war ca. 35 Jahre bewohnt, es sind keinerlei Feuchtigkeitsschäden, Schimmel oder dergleichen zu sehen. Also scheint das System so zu funktionieren. Der U-Wert Rechner zeigt mir nicht bei allen Hohlblockziegeln Feuchtigkeit an. Ich kenne jedoch die Klasse (Kg/qbm) nicht, die verbaut ist.

Meine Bedenken: Die Bauphysik wird sich durch die neuen Fenster verändern, die neue Heizung wird besser heizen als die Nachtspeicheröfen somit wirds generell etwas feuchter im Haus. Ich bin am Überlegen, ob ich das ganze so lasse wie es ist, oder die Mühe und Kosten auf mich nehme und alles runter reiße und nur verputze. Das Raumklima wird wohl verputzt besser sein, als mit dem jetzigen System, oder was meint ihr? Die Wand kann derzeit kaum atmen und auch keine Raumwärme aufnehmen um sie wieder abzugeben.
Aber 200qm Rigips wegreißen, entsorgen und die Wände inkl. Fensterlaibungen neu verputzen...ohhohh....
Eine Außendämmung kommt für uns nicht in Frage.

Ich würde mich über hilfreiche Beiträge freuen. Gruß, René
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 10.9.15
Auch wenn der Wandaufbau heutzutage nicht mehr so gemacht würde könnte abgewartet werden wie es sich in Zukunft verhält.
Styropor hat eine dampfbremsende Wirkung, sodaß nicht so viel feuchte Luft an die kälteren Außenwände kam.
Die beim Ansetzen der Gipskartonplatten entstehende Luftschicht sollte normalerweise vermieden werden, wobei Styropor aufgrund mangelnder Kapillarität Feuchtigkeit ohnehin kaum aufnehmen bzw an den Innenraum abgeben könnte.

Wieweit Austrocknung evt vorhandener Kondensfeuchte durch die Außenwand möglich ist hängt vom Innenputz, Sonneneinstrahlung, Luftbewegung, Außenputz und Wandfarbe ab ( bzw vom tatsächlichen Wandaufbau)
Warum kommt keine Außendämmung in Frage?

Die vorhandene Innendämmung würde ich keinesfalls komplett abreißen ohne wieder neu zu dämmen.
Das produziert mit ziemlicher Sicherheit Schäden aufgrund viel kälterer Wandoberfläche und dadurch bedingter Kondensationsgefahr und Schimmelrisiko.
Wenn Innendämmung dann zB mit vollflächig angesetzten Holzfaserplatten, die mit Kalk- oder Lehmputz und Rein-Silikat- oder Kalkfarben versehen werden könnten.
Wenn auf die Platten eine Wandheizung in eine ca 3 cm dicke Putzschicht verlegt wird könnten auch Brennwertkessel oder Erdwärmeheizungen wirtschaftlich verwendet werden.

Andreas Teich
basslaut (2 Beiträge)
am 10.9.15
Vielen Dank für den Beitrag. Eine Außendämmung kommt nicht in Frage, weil sich ein solcher baulicher und finanzieller Aufwand nicht wirklich lohnt. Es kommt eine Pelletheizung mit Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung rein. Die Außendämmung würde mir nicht so viel Einsparung bringen, damit sich die Dämmung in den nächsten 20 Jahren rechnet. Gas liegt nicht an und Öl wollen wir nicht. Es müssen sowieso 15% Erneuerbar gemacht werden, also dann gleich richtig.
Das Argument mit dem Styropor als eine Art Dampfbremse klingt plausibel. Wichtig wäre hier aber, eine saubere Verarbeitung der Abschlüsse zur Decke und Fußboden. Damit dort nichts dahinter ziehen kann. Das müsste ich noch prüfen, gerade unten wenn die Böden erneuert werden.
Wie spürbar ist denn die physikalische Eigenschaft der Wand zu beurteilen, Wärme zu speichern? Es wird doch immer geraten, Stoß zu lüften, damit nur die Luft ausgetauscht wird, jedoch nicht der Raum zu stark auskühlt. Auch bei Nacht hält die Wärme einfach länger, auch bei Nachtabsenkung der Heizung. In meinem Fall habe ich das Styropor als Dämmung, welches eine Erwärmung der Wand von innen durch heizen verhindert. Es handelt sich ja nur um die Außenwände, welche gedämmt sind. Somit stünden die Innenwände noch zur Wärmespeicherung zur Verfügung.
Thema Raumklima: Dichte Fenster, die Innendämmung, Laminatboden, teilweise lasierte Holzdeckenverkleidungen - wird es wie in einem normalen Ziegelhaus sein, oder eher spürbar "dichter", durch die minimierte, fast fehlende Außenwandatmung?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 11.9.15
Wärmespeicherung hat den Vorteil, bei stark abweichenden Heiztemperaturen wie bei Ofenheizung die Raumtemperaturen ausgleichen zu können.
Bei Zentralheizungen, die ohnehin ständig gleichbleibende Wärme liefern ist dies mMn unnötig.

Wärmespeicheung spart insgesamt keine Energie, da die Wärmemenge, die in der Wand gespeichert wird bis zum Ende des Speichervorgangs der Raumwärme nicht zur Verfügung steht.
Wie bei einer Batterie:
Erst muß Energie hineingesteckt werden damit sie später mit Verlusten wieder entnommen werden kann.

Innenwände genügen völlig, um das Raumklima auszugleichen, wobei es hier nicht nur um die Wärmespeicherung geht, sondern auch um die Sorptionsfähigkeit, Luftfeuchteausgleich.

Zur Energieeinsparung wäre es günstiger, den Heizkessel ohne Nachabsenkung bei gleichbleibenden Temperaturen zu betreiben.
Um nicht ständig im Teillastbetrieb mit vielen Zündvorgängen zu laufen muß der Kessel nach dem Wärmebedarf des Gebäudes ausgelegt und darf nicht überdimensioniert werden.
Die meisten ermöglichen modulierenden Betrieb.

Völlig ungedämmte Wände würden sich auch schon in der Nähe der Wand kalt anfühlen,
was dazu führt, dass die Raumtemperatur erhöht werden muß.
Außerdem wird viel zuviel Wärme nach draußen abgegeben, die durch den Kessel mit entsprechendem Energieverbrauch nachgeliefert wird.

Wände 'atmen' nicht im Sinne von Luftaustausch- dürfen sie auch nicht, da dies sofort Bauschäden bewirken würde. Die zum Innenraum weisende Wandoberfläche bis in einigen mm Tiefe sollen Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, um so Feuchtigkeitsspitzen zu vermeiden und auszugleichen.
Dazu tragen geölte massive Holzdielenböden, nichtlackierte Holzverkleidungen, Naturfaserteppiche etc bei.

Daher nur diffusionsfähige Farben und Materialien verwenden- keine Dispersionsfarben mit hohen Anteilen an organischen Biindemitteln. Gegen Schimmel sind Kalk- und Silikatfarben am besten geeignet.

Bei dichten Fenstern muß der regelmäßige Luftaustausch durch Lüften oder Lüftungsanlage sichergestellt werden. Bei schadstoffemittierenden Materialien wie Spanplattenmöbeln, Kunststoff/Laminatböden, Farben, Lacken etc muß die Lüftungsrate deutlich erhöht werden.

Am sinnvollsten sind Gesamtkonzepte zur Dämmung, die alle Außenflächen betreffen sowie Heizsystem und Lüftungskonzept.
Zuerst alle Dämmmaßnahmen vornehmen/ einbeziehen und nach dem sich dann noch ergebenden genau berechneten Wärmebedarf den Heizkessel auswählen.
Auch aus technischen Gründen sind in den meisten Fällen ökologische Materialien die bessere Wahl und langfristig nicht teurer. (Bei Eigenleistung eher günstiger)
Andreas Teich

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