Diskussionsforum (Archiv)
Strohballenwand
XXXXXSONNE (1 Beitrag)am 22.12.20
Außenwand, U=0,11
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo zusammen,ich beschäftige mich aktuell mit dem Thema Strohballenhaus und hätte den folgenden Wandaufbau (von innen nach außen) angedacht:
• Kalkputz
• Strohbauplatte (als dampfdichte Ebene - Wie könnte hier auf ökologische Art der Plattenstoß und der Anschluss an Deckenbalken und Fenster etc. erfolgen? Ginge dies mit Putz oder z.B. mit (Natur-) Harz?)
• Hinterfüllung mit Sagespänen/Hobelspänen (zur Vermeidung eines Hohlraumes – oder wäre ein solcher unproblematisch?)
• Holzständer mit Strohballen
• Hinterlüftete Wetter-Fassade mit Insektenschutzgitter
Alternativ könne ich mir auch vorstellen die Strohballen innenseitig dick zu verputzen (Kalziumsilikatputz oder Kalkputz – als dampfdichte Ebene - hier würde dann kein Hohlraum entstehen).
• Kalkputz/ Kalziumsilikatputz (als dampfdichte Ebene)
• Holzständer mit Strohballen
• Hinterlüftete Wetter-Fassade mit Insektenschutzgitter
Generell wäre eine Installationsebene wohl sinnvoll, damit wenn später Bilder aufgehängt werden etc. nicht die dampfdichte Ebene verletzt wird? Wie wäre hier ein „Hohlraum“ zu bewerten?
Aufbau: Lattung/Konterlatttung und Plattenwerkstoff. Welcher Plattenwerkstoff wäre hier am besten geeignet? Gipskarton?
Vielen lieben Dank!
Gruß,
Claudia
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 10.1.21
Dampfdichte Ebenen sind so nicht möglich aber ohnehin unnötig.
Du meinst vermutlich luftdicht, was mit durchgehenden Putzschichten möglich ist.
Hohlräume sind generell ungünstig, da diese die Kapillarität unterbrechen.
Gipskarton- oder Gipsfaserplatten sind bei Strohballenhäusern ziemlich inkonsequent, besser Lehmputze oder Kalkputze verwenden.
Wenn tragfähigere Wände gewünscht werden zB dünne Strohmatten als Putzträger für Lehmputz auf einer Sparschalung befestigen.
Alternativ Lehmbauplatten verwenden.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Sanierungsberatung, Ankaufsgutachten
Du meinst vermutlich luftdicht, was mit durchgehenden Putzschichten möglich ist.
Hohlräume sind generell ungünstig, da diese die Kapillarität unterbrechen.
Gipskarton- oder Gipsfaserplatten sind bei Strohballenhäusern ziemlich inkonsequent, besser Lehmputze oder Kalkputze verwenden.
Wenn tragfähigere Wände gewünscht werden zB dünne Strohmatten als Putzträger für Lehmputz auf einer Sparschalung befestigen.
Alternativ Lehmbauplatten verwenden.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Sanierungsberatung, Ankaufsgutachten
Nico_Beschnidt (1 Beitrag)
am 10.1.21
Hallo,
ich würde bei einem Neubau, die Wände als Holzrahmenwände elementieren und vorfertigen. Dazu werden auf der Innenseite als aussteifende und dampfdiffusionsdichte Schicht die Holzständer mit OSB beplankt. Somit werden die Wandelemente transportfähig (Ausfachung mit Stroh bereits in der Werkstatt-Halle). Sobald die Wände gestellt sind, kann parallel an der Außenfassade und innneseitig gearbeitet werden, was den Bauprozess verkürzt. Auf der Innenseite sollte, wie Sie richtig angemerkt haben, eine Installationsebene aufgedoppelt werden mit ca. 4/6cm Lattung. Dazwischen können Kabel und Dosen verlegt werden ohne die winddichte und hier auch dampfdiffusionsdichte Schicht zu verletzen(auch hinsichtlich späterer "Nachrüstungen"). Theoretisch kann diese Ebene auch noch mit 40 mm ausgedämmt werden. Auf die Lattung kann man dann eine Innenverkleidung nach Wunsch aufbringen.
Beste Grüße aus Sachsen.
Nico Beschnidt (Zimmerermeister, Energieberater, Architekt)
ich würde bei einem Neubau, die Wände als Holzrahmenwände elementieren und vorfertigen. Dazu werden auf der Innenseite als aussteifende und dampfdiffusionsdichte Schicht die Holzständer mit OSB beplankt. Somit werden die Wandelemente transportfähig (Ausfachung mit Stroh bereits in der Werkstatt-Halle). Sobald die Wände gestellt sind, kann parallel an der Außenfassade und innneseitig gearbeitet werden, was den Bauprozess verkürzt. Auf der Innenseite sollte, wie Sie richtig angemerkt haben, eine Installationsebene aufgedoppelt werden mit ca. 4/6cm Lattung. Dazwischen können Kabel und Dosen verlegt werden ohne die winddichte und hier auch dampfdiffusionsdichte Schicht zu verletzen(auch hinsichtlich späterer "Nachrüstungen"). Theoretisch kann diese Ebene auch noch mit 40 mm ausgedämmt werden. Auf die Lattung kann man dann eine Innenverkleidung nach Wunsch aufbringen.
Beste Grüße aus Sachsen.
Nico Beschnidt (Zimmerermeister, Energieberater, Architekt)