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Diskussionsforum (Archiv)

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Dachaufbau so i.O.?
sbstn (10 Beiträge)
am 3.2.18

Teil-Untersparrendämmung Steinwolle WLG035, U=0,126

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo zusammen,

ich Suche nach Meinungen zu unserem geplanten Dachaufbau (Neubau). Insbesondere geht es mir dabei um die raumseitige Ausführung ab der Dampfbremse Wir benötigen eine Installationsebene für KWL-Rohre, Elektrik, Spots etc. Im Beispiel habe ich diese mit 8 cm eingeplant, was auch ausreichen sollte.

Varianten hierzu wären:
- Weglassen der Untersparrendämmung
- Komplettes auffüllen der Installationsebene (inkl. Untebrechnungen durch das Umschließen der KWL-Rohre, Spots etc.) mit Dämmmaterial
- Variieren der Dämmstärke der Untersparrendämmung

Dazu folgende Fragen:
- Sehr ihr es als problematisch, wenn man die OSB-Platte direkt auf die Dampfbremse schraubt?
- Wäre eine andere der drei Varianten (volle Untersparrendämmung oder weglassen dieser) besser?

Dazu habe ich noch eine Frage zur Hinterlüftung. Das Dach wird eine Neigung von 5° haben, wie stark sollte die Hinterlüftungsebene in diesem Fall optimalerweise sein?

Vielen Dank.
sbstn (10 Beiträge)
am 3.2.18
Ich habe noch ein wenig gelesen und es scheint so als wäre eine Hinterlüftung bei der geplanten Dachneigung nicht unbedingt hilfreich.

Da das Blechdach dampfdicht ist, ist die Frage wie ein optimaler Dachaufbau in diesem Fall aussehen würde?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 4.2.18
Ob tatsächlich eine merkliche Luftbewegung bei 5 Grad Dachneigung stattfindet ist sehr fraglich-
zumindest ist die kaum durch thermischen Auftrieb möglich.
Ob ständig der zur Feuchteabfuhr notwendige Wind weht ist ebenfalls anzuzweifeln.

Mir wäre die Konstruktion zu schadensträchtig.
Wer hat den Dachaufbau vorgeschlagen?
Der Planer und der Dachdecker/Holzbaubetrieb übernehmen die Haftung.

Ich würde, sofern zumindest mehrere Stunden täglich von der Sonne beschienen:

- als Abdichtung EPDM- Folie mind. 1,52 mm dick
- auf Dreischichtplatten verkleben.
- Unter den Sparren eine Lage Holzfaserplatten mit Nut und Feder verlegen
- Als Vollsparrendämmung Zellulose einblasen
- auf den Holzfaserplatten eine feuchtevariable Dampfbremse befestigen
- Konterlattung für die Installationsebene verschrauben
- Innenverkleidung mit Gipsfaser- oder Lehmbauplatten vorsehen

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen


sbstn (10 Beiträge)
am 4.2.18

Vorschlag, U=0,149

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Vielen Dank für den Vorschlag. Ich habe den Vorschlag mal als Grundlage verwendet.

Zu den Eckdaten: Das Dach ist 5° nach Norden geneigt. Schattenwurf von höheren Gebäuden oder Bäumen ist nicht zu erwarten (eng bebautes Neubaugebiet), umliegende Gebäude sind ähnlich hoch.

Wie verhält es sich hier mit Schatten von der Solaranlage und zukünftig evtl. Photovoltaik? Ich denke letzteres sollten wir auf jeden Fall sein lassen beim Warmdach. Die Solaranlage (aufgeständert) benötigen wir aber. Kann das schon zu Problemen führen?

Die Dacheindeckung soll auf jeden Fall mit Zinkblech (Doppelstehfalz) erfolgen. Laut Rechner ergeben sich hier aber sehr ähnliche Werte wie mit der EPDM-Bahn.

Da die Dämmung in Eigenleistung erfolgt, spricht aber wahrscheinlich nichts dagegen, wenn wir statt der Einblasdämmung flexible Holzweichfaserdämmplatten verwenden, oder?
sbstn (10 Beiträge)
am 4.2.18

Vorschlag 2, U=0,120

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Ich kann den Beitrag leider nicht editieren. Deswegen hier noch die Frage: Wo liegt denn der Vorteil wenn die Holzfaserplatten innen statt außen angebracht wird? Wenn ich die Holzfaserplatte außen anbringe scheint es laut Rechner kein Problem mit der Feuchteerhöhung zu geben (liegt dann bei 0%).

Würde von den Kosten abgesehen etwas dagegen sprechen eine Holzfaserplatte außen UND innen anzubringen? D. h. die Dreischichtplatte durch eine Holzfaserplatte zu ersetzen, um auf einen noch besseren U-Wert zu kommen?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 5.2.18
Es geht um die notwendige Erwärmung des Daches-
Zinkplatten müssen dunkel beschichtet sein.

Mögliche Beschattung muß simuliert werden, um die Wirkung abschätzen zu können.

Auch andere Dämmungen sind möglich, sollten aber kapillaraktiv sein.
Zellulose kann trotz Eigenleistung ähnlich teuer sein wie Holzfaserplatten, da das Material günstig ist.

Der Hitzeschutz ist bei innen angebrachten schweren Holzfaserplatten besser als bei außen verlegten.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
sbstn (10 Beiträge)
am 5.2.18
Ich schließe daraus, dass der Aufbau so grundsätzlich ok sein sollte mit innen und außen angebrachter Holzfaserplatte? Die Kapilaraktivität ist mit innenliegender Holzfaser ja ebenso gegeben, oder?

Was ist außerdem davon zu halten die Dampfbremse oberhalb der innenliegenden Holzfaserplatte anzubringen? Bezüglich Trocknungsreserve scheint dies einen positiven Effekt (239 g/m²a -> 369 g/m²a) zu haben, auch wenn sich die Trocknungszeit ein wenig verlängert (15 -> 19 Tage)

Das Dach soll aus unbeschichtetem Zinkblech hergestellt werden, wäre dies problematisch? Die Blechdächer die ich so sehe sind in der Regel aus Trapezblech oder ausschließlich aus unbeschichtetem Zinkblech.

Wer kann so eine Simulation durchführen und mit welchen Kosten ist dafür etwa zu rechnen? Mein Architekt ist damit überfragt (und fühlt sich wegen GU auch nicht mehr zuständig). Ist man da evtl. beim Statiker an der richtigen Adresse?
ThomasLau (106 Beiträge)
am 5.2.18
Ich kann die Ausführungen von Herrn Teich nur bestätigen. Wenn dies ein Neubau ist, ist der Architekt und der GU oder Handwerker Ihnen ein fachgerechtes Bauwerk schuldig. beim Architekten kommt es darauf an welche Leistungsphasen sie mit Ihm vereinbart haben.
bezüglich der Eigenleistung Dämmarbeiten, die Einblassdämmung ist billiger als die Holzweichfaser im Einkauf und sie haben dann auch noch die Gewährleistung dazu. Solche Aufbauten sind halt Schadensanfälliger bei kleinen Baufehlern da würde ich auch die Dampfbremse vom Handwerker machen lassen. Ansonsten am besten im Systembleiben und z.B Pavatex anschreiben und die bitten Ihnen eine Aufbau durchzurechnen. Wenn verschiedene Hersteller verwendet werden die sich nicht aufeinander beziehen, kann dass schon ein Gewährleistungsausschluss bedeuten.
sbstn (10 Beiträge)
am 5.2.18
Ja das ist mir schon klar, dass GU oder Handwerker ein fachgerechtes Bauwerk schulden. Nur was hilft es mir, wenn ein möglicher nicht optimaler Aufbau erst nach der Gewährleistung auffällt? Mir wurde auch stets Holzfaser in Aufdachdämmung angeboten, dass es besser ist die Holzfaser innen anzubringen, kam ebenfalls nicht zur Sprache. Aus dem Grund habe ich mir Hilfe von Experten erhofft.

Beispielsweise wurde ein ähnliches Dach in der Nachbarschaft vom gleichen GU mit EPDM foliert und hinterlüftet ausgeführt. Wie ich hier gelernt habe ist eine Hinterlüftung bei 5° Neigung nicht hilfreich. Auch aus dem Grund frage ich hier nach.

Das mit dem Herstellermix kann ich nachvollziehen.
ThomasLau (106 Beiträge)
am 6.2.18
Zur Konstruktion, ist es ein sehr flachgeneigtes Dach mit mit Ortgang, First, und Traufe oder ein Flachdach mit Attika?
sbstn (10 Beiträge)
am 6.2.18
Es ist ein sehr flach geneigtes "klassisches" Pultdach (5°) mit Ortgang, First und Traufe, ca. 50 cm Dachüberstand. D. h. kein Flachdach mit Attika.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 6.2.18
Komplette oder weitestgehende Aufdachdämmung ist möglich und unkompliziert:

ZB auf den Sparren Dreischichtplatten
Glasschaumplatten als Dämmung verkleben
EPDM-Folie oder eine andere Abdichtung

Wenn der Architekt als Planer dem Dachdecker eine bestimmte Konstruktion vorgibt
muß im Schadensfall ohnehin die Haftpflichtversicherung des Architekten eintreten.

Die Planungsleistung des Architekten wird schließlich vergütet und dieser ist zur Fortbildung verpflichtet,
um den aktuellen Fachregeln entsprechende Aufbauten planen zu können.

Ich denke es ist seine Aufgabe, einen mängelfreien Dachaufbau vorzuschlagen.
Sobald man selber Planungsaufgaben übernimmt wird’s haftungsrechtlich schwierig.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

sbstn (10 Beiträge)
am 6.2.18

Aufbau-GU, U=0,146

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Sorry @AndreasTeich, hier habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Das Angebot beinhaltete keine komplette Aufdachdämmung. Es ging um eine zusätzliche Holzfaser-Aufsparrendämmung wegen sommerlichem Hitzeschutz zusätzlich zur Vollsparrendämmung.

Der Architekt ist bereits raus, d. h. die Ausführungsplanung liegt beim GU. Ähnlich wie bei dem Projekt, dass ich im letzten Beitrag referenziert habe (EPDM auf 5° Pultdach mit Hinterlüftung auf Rauspund, Zwischensparren dann Mineralwolle, keine Holzfaser Auf- oder Untersparren). Das ist ja an meinen Aufbau aus dem ersten Beitrag angelehnt und diesen haben Sie als schadensträchtig bezeichnet. Im Anhang sehen Sie den Aufbau, wie er vom GU geplant wäre. Die OSB-Platte (wahrscheinlich wirklich nicht das optimale Material hierfür) habe ich hinzugefügt, um die Dampfbremse vor heißen Spots zu schützen.

Auch wenn der Anbieter in der Haftung ist, möchte ich es nicht darauf ankommen lassen, dass es zu Problemen kommt. Zumal es wie gesagt gut möglich ist, dass Probleme erst nach Ende der Gewährleistungsfrist auffallen.
ThomasLau (106 Beiträge)
am 6.2.18
Problematisch sind die Flachdächer mit Attika, weil da die Hinterlüftung aus geomertischen bedingungen nicht funktioniert. Bei Ihrem Fall funktioniert es, wenn an Trauf und First die Lüftungsquerschnitte ausreichend groß sind. Da sind 80 mm wie jetzt, besser wie 60 mm.
Für den Sommerlichen wärmeschutz ist zellulose Dämmung erheblich besser wie Mineralwolle. Als Dampfbremse würde ich die Proclima Intello vorschlagen, die hat die besten Werte. pro clima gibt auch einen guten Support, die rechenen Ihnen den Aufbau auch durch.
Wichtig ist aber auch, daß eine ausreichende Windsogsicherung der Konstruktion vorhanden ist, hier kann Ihnen der Statiker helfen.
ThomasLau (106 Beiträge)
am 6.2.18
Bei 5 Grad Dachneigung ist halt ganz schön wenig, da braucht es nicht viel Wind und der Regen läuft über den First ab. Deshalb ist mnesch halt sofort im Flachdachmodus.
ThomasLau (106 Beiträge)
am 6.2.18
Der Hersteller der Zinkscharren kann Ihnen auch weiterhelfen. Zink reagiert sehr empfindlich auf Dauerkondensat, daherhaben machen Hersteller dementsprechende Vorgaben an den Verarbeiter.
sbstn (10 Beiträge)
am 6.2.18
Danke, bei Proclima werde ich einmal anfragen.

Dazu noch eine grundsätzliche Frage. Beim Warmdach verstehe ich den Sinn der feuchteadaptiven Dampfbremse. Ist diese beim Kaltdach ebenfalls nötig oder wäre hier auch eine statische völlig ausreichend?

Bezüglich Dämmung tendiere ich nach wie vor zu Holzfaser (als Matten) oder Zellulose (als Einblasdämmung), der letzte gepostete Aufbau war nur dazu gedacht, den Standard-GU-Aufbau darzustellen.
Zocke (4 Beiträge)
am 6.2.18
Hallo sbstn,

der Aufbau wie GU vorschlägt ist so i.O.
Anmerkungen hierzu:
- würde auch Einblasdämmung verwenden, da das Verhältnis Preis-Leistung unschlagbar ist.
- als Alternative Holzweichfasermatten anbieten lassen (sind in dieser Dicke allein beim Einkauf schon teurer als Einblasdämmung incl. Montage)
- über die Holzweichfaserplatten würde ich unbedingt eine Dachauflegebahn verlegen.
Vorteile: kostet ca 2,0€/m² + Montage, jedoch hat man hier eine zusätzliche Sicherheit, falls Kondensat oder eintretendes Wasser anfällt. Bei 5° Neigung müssen die Nut-Feder-Fugenstösse bei den einzelnen Platten schon sehr press aufeinander liegen.
- Die äussere Dachbahn (hier Bauder Vent) sollte mit sg. Wirrgelege ausgeführt sein. Vorteil: die Blechbahnen liegen nicht direkt auf der Schalung auf, man hat besseren Schallschutz (Regenprasseln)

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