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Isolierschicht in Geschossdecke ohne Winddichtigkeit an Traufe
Avatar48 (3 Beiträge)
am 10.2.17

Geschossdecke mit 240 mm Isolierung 10 mm Schüttung, U=0,173

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo zusammen,

Ich habe folgenden Aufbau für eine Geschossdecke vorliegen:
In einem Ferienhaus habe ich im UG beheizte Wohnräume (innen), darüber ein nicht immer beheizter DG Wohnraum. Die Schrägen des DG sind nun normal isoliert worden (240 mm Mineralwolle, Dampfbremse, Konterlattung, Rigips Verkleidung). Wenn nur unten im Wohnraum geheizt wird, werden dort im DG minimal ca. 10-15 Grad Celsius gemessen. Wenn das ganze Haus nicht beheizt wird, liegen minimal 5 Grad (Frostschutz durch Heizung) an, praktisch sind wir nie unter 7 Grad gekommen.
Im Wohnraum OG soll nun eine kleine Trittschalldämmung mit Höhenausgleich in Form von 10 mm Schüttung und 10 mm Spanplatten Aufbau für einen Teppichboden hergestellt werden. Laut U-Wert Rechner kein Problem hinsichtlich der Feuchte bei den angegeben Temperaturen mit entsprechender (gemessenen) Luftfeuchte von ca. 75 %.

Mein Problem ist nun, dass die Mineralwollschicht der Geschossdecke in der Abkastung der Traufe endet und dort wiederum ein Lüftungsgitter zur Hinterlüftung eingearbeitet ist. Das heißt, die Mineralwollschicht kommt direkt mit der Außenluft in Berührung so dass diese sich über die ganze Breite durch die Isolierschicht bewegen könnte, wenn auch nur langsam. Die Isolierschicht der Schrägen trifft plan eben auf die horizontale Isolierschicht der Geschossdecke, natürlich hinter der Dampfbremse. Am Boden fungiert dann die OSB Schicht als Dampfbremse und Winddichtigkeit.

Laut Theorie würde die eindringende kalte Luft nun irgendwo auf warme Luft in der Isolierschicht treffen und kondensieren.

Diesen Fall kann ich mit dem U-Wert Rechner leider nicht korrekt abbilden.

Kann jemand aufgrund seiner Erfahrung sagen ob die fehlende Winddichtigkeit bei der Isolierschicht wirklich sehr dramatisch ist oder zwingend hergestellt werden muss. Es würde gehen, aber sehr umständlich.

Alle Materialien inkl. Teppichboden sind als diffusionsoffen nach oben anzusehen.

Schon jetzt besten Dank für hilfreiche Hinweise.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 11.2.17
Ohne Bild läßt sich die Situation nur schwer einschätzen.

Da Konvektion sich aber im Faktor 1000 stärker auswirken soll im Vergleich zu Diffusion und da auch der Dämmwert von winddurchströmter Glaswolle dadurch stark reduziert wird ist es sinnvoll, Konvektion auszuschließen, wenn die Dampfbremse nicht einwandfrei hergestellt wurde.

Am besten bei stärkerem Wind oder größeren Temperaturunterschieden zwischen Innen und Außenluft mit Feuerzeugflamme auf Luftzug überprüfen.
Sollte Luftbewegung stattfinden sollte der Bereich abgedichtet werden

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Avatar48 (3 Beiträge)
am 12.2.17
Hallo Herr Teich,

vielen Dank für Ihren Hinweis. (Leider lässt das Forum das Einbinden von Bilder techn. nicht zu!!)

Mir fällt auf, dass Sie das Thema Feuchtigkeit / Tauwasser nicht angesprochen haben. Ist das unkritisch? Meiner Einschätzung nach ja, denn die evtl. Luftkonvektion findet ja nur sehr langsam statt. Ähnlich wie bei einer Zwangsbelüftung in gut isolierten Häusern (ist hier z.B. im EG der Fall) so dass die Luft sich aufwärmt und damit eine höhere Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit annimmt.
In einem anderen Fachartikel rund um Thema Winddichte etc.
(Autoren: Ing. Büro) fandet ich folgende Aussage:

"Durchströmungen von außen nach innen (z.B. Winddruck) sind unschädlich, da sich die Luft auf ihrem Weg von außen nach innen erwärmt, und damit die relative Luftfeuchtigkeit sinkt. Wo Luft einströmt, muss Luft auch wieder ausströmen."

Ihre Meinung dazu würde mich sehr interessieren.
Vielen Dank schon jetzt!
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 12.2.17
In Maßen nach innen einströmende kalte Außenluft stellt sicher kein Problem dar, sofern nicht zu große Wärmeverluste verursacht werden.
Leider weiß die Luft nicht, dass sie nur nach innen Richtung strömen soll-
gerade in Obergeschossen herrscht eher ein Überdruck, der warme Innenluft nach außen drückt.

Hierdurch können auch bei sehr kleinen Leckagen solche Mengen an Kondensat entstehen, dass Dachstühle uU verschimmeln.

Konvektion sollte generell unterbleiben- langsame Diffusion stellt in den meisten Fällen kein Problem dar.
Undichtigkeiten sind bei unzugänglichen Stellen nicht leicht festzustellen oder quantifizierbar.

Auch Blower-door Tests ermöglichen nur eine Aussage für das gesamte Gebäude aber keine quantitative für einzelne Undichtigkeiten.

Es muß natürlich kein Schaden entstehen - zumindest sollten die kritischen Stellen beobachtet und das Raumklima beachtet werden. Eine generelle Entwarnung ist nicht möglich.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Avatar48 (3 Beiträge)
am 13.2.17
Hallo Herr Teich,

vielen Dank für Ihre umfangreiche Beurteilung die mir nun doch ein klareres Bild verschafft!
Ich werde nun doch die entsprechende Abdichtung vornehmen um auf der sicheren Seite zu sein!


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