Hallo Zusammen,

ich baue gerade ein Fertighaus. Nun hat sich zufällig herausgestellt, dass wir Feuchtigkeit in den Außenwänden haben.
Hier ein Bild des Wandaufbaus:

https://drive.google.com/file/d/0B_RRaP4w-o-mMU96Q04xT2JZZm8/view?usp=sharing

Die Feuchtigkeit ist nur in den Wandelementen vorhanden, an denen von außen die Putzschiene verschraubt wurde. Die Putzschiene ist eine Aluminium Putzschiene von STO. Die Dämmung oberhalb ist Styrophor 100mm, unterhalb ist Hartschaum 40mm.
Die Putzschiene wurde von außen an der Wand verschraubt, die Schrauben stehen nach innen über.

Die Wand wurde nur zufällig nochmal an einer Stelle geöffnet und es war genau auf Höhe der Putzschiene auf der Innenseite der OSB Platte Feuchtigkeit und teilweise sogar Eis vorhanden. Anschließend wurden weiter Wände geöffnet und es zeigte sich in allen Wänden der identische Schaden.
Bei Wänden ohne Putzschiene von außen ist kein Schaden vorhanden.

Unser Bauträger sagt nun, soetwas habe er noch nie gesehen und können sich auch gar nicht vorstellen, wie soetwas passieren kann.

Vielleicht kann mir jemand hier im Forum einen Tipp geben, was die Ursache sein könnte.

Zu den Temperaturen:

Innen aktuell 23°C, 30-40%rH
Aussen altuell -5°C bis -17°C, Luftfeucht unbekannt

Danke und Grüße,
Robert

Hallo Robert,

die Sockelschiene mit Schrauben ist eine "extreme" Wärmebrücke. Bei minus 17 Grad brauch es nicht viel Luftfeuchtigkeit zum Kondensieren. Ich habe sowas auch schon bei den Beschlägen von Dachfenstern entdeckt weil hier die Dichtung einen Stoß hat.
Evtl enteht kein Schaden aber jetzt konzentriert sich die Feuchtigkeit an der Stelle und Schimmel ist wahrscheinlich.
Der Wandaufbau ist zwar leider Standard aber ich halte ihn für nicht mehr Stand der Technik, OSB außen auch mit Überdämmung ist mist. Auf alle Fälle gegenüber dem Bauträger eien schriftliche Mängelanzeige abgegeben und ohne weitere klärung des Sachverhaltes keine Abnahme.

Anm. Wenn der Bauträger dafür keine Erklärung hat, hat er entweder keine Ahnung oder er tut nur so. Ich weiß nicht was schlimmer ist.
Gruß Tom

Außen muß mit einer Kunststoffprofilleiste eine Tropfkante ausgebildet werden, damit Regenwasser hier abtropfen kann.

Eine nach oben stehende Aufkantung sammelt logischerweise das Wasser an dieser Stelle und leitet es in die Wandkonstruktion -sofern das Profil tatsächlich so aussieht wie abgebildet.

Zudem stellt ein auf die OSB-Platten geschraubtes Aluprofil eine enorme Wärmebrücke dar, die zu Kondensatausfall führen muß wenn irgendwo ein Fehler bei der inneren Wanddämmung vorkommt.

Wenn zudem die Plattenverlegung nicht völlig dicht erfolgte und Luftzutritt möglich ist verstärkt dies noch den Vorgang.

Wenn der Bauträger sonst Massivhäuser baut oder diesen Bereich nicht öfffnet werden die Schäden nur sehr spät sichtbar-
dann ist allerdings bei Holzbauten schon die Fußschwelle verrottet und ein erheblicher Schaden eingetreten, der bis zur Gefährdung der Standsicherheit führen kann.

Besonders wenn im Holzbau mit diffusionssperrendem EPS gedämmt wird ist dies höchst riskant.
Dämmung im Holzbau sollte diffusionsoffen sein und möglichst kapillaraktiv, wie zb.Holzfaser- oder Hanfplatten.
Diese müssen vollflächig ohne jede Hinterströmungsmöglichkeit angesetzt werden.

Außenseitig soll keine OSB-Platte verlegt werden sondern nur innen, da hier die Wandschicht mit dem höheren Sd-Wert sein muß.

Du kannst mir den genauen wandaufbau mitteilen oder Fotos mailen- evt kann ich dann mehr dazu sagen: apteich(et)gmail.com

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung,-begutachtung

Hallo Robert,
ich habe die Situation kurz mit einem WB Programm gestellt, weiß aber nicht, wie ich dir das Bild schicken kann

Hallo Alfred,

danke! Bitte an meine Email: robert.l(at)web.de
Bin gespannt wie das aussieht.

Grüße, Robert