Flachdach Turm, U=0,209

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,

ich bin neu hier im Forum, verwende die Möglichkeit der Dämmberechnung aber schon lange... zum Thema :

Ich plane ein sehr spzielles Flachdach zu Dämmen, stehe jedoch vor dem Tauwasserproblem welches ich nicht in den Griff bekomme.
Im Abschnitt 10&11 der Berechnung fällt zu viel davon an.

Vielleicht schafft das je einer von den Profis hier.


Methusalem

Hi,

Flachdächer funktionieren nicht. Theoretisch sollen sie dann im Sommer wieder nach innen austrocknen. Ich glaube jedoch nicht daran. Kannst du nicht aus den speziellen Flachdach ein spezielles Dach mit 30° Steigung und Ziegeln machen?

Gruß
Dominic

Hallo Methusalem,
wenn die 1100 mm Luftschicht kein Schreibfehler ist, würde ich die geamte Dämmung auf die Betondecke packen und die 1100 mm Hohlraum belüften.

Gruß Tom

Hallo, danke schonmal für die Antworten.
Die 1100 sind kein Schreibfehler und fungieren in diesem Fall als bekriechbarer Dachboden. Würde ich jetzt die gesamte Dämmung auf die Betondecke packen, könnte der Boden nur noch auf dem Bauch liegend erreicht werden.
Leider kann die Holzkonstruktion oberhalb der 1100mm Luftschicht nicht abgeschrägt werden da diese als Terrasse dient.
Mein Problem bleibt das anfallende Tauwasser.

Gruß Methusalem

Mit der Dämmung auf dem Beton verlierst du nur 10cm (140mm EPS statt 45). Hinterlüftung muss dann aber sein. Da hast du dann aber keinen "warmen" Stauraum" mehr.

Lieber eine Konstruktion, die einigermaßen funktionieren könnte, als eine, die nass wird (feuchte Dämmstoffe isolieren nicht mehr). Nicht zu vergessen die Feuchte der Baumaterialien, vor allem vom Beton.

Abhängig vom Bestand ist es günstig, innenseitig unter dem Beton sorptionsfähige Bekleidungen/Materialien/Putze zu verwenden, um evt Feuchtespitzen zu puffern.

Auf die Betondecke Dampfsperre verlegen, also zB Bitumenbahnen mit Alueinlage.
Darauf eine 100 mm dicke Pur/PIR Dämmplatte mit oberseitiger Abdichtung und Schutzschicht gegen Beschädigungen.
Weitere Dämmungen und Bekleidungen darüber sind unnötig-
der U-Wert entspricht dem des vorgeschlagenen Aufbaus bei wesentlich geringerem Aufwand und ohne Feuchtigkeitsprobleme und zweifelhaften bauphysikalischen Verhältnissen.

Luftschichten in großer Stärke können nie als stehend angenommen werden,
EPS-Dämmungen besonders im Flachdachbereich sind ohnehin schadensträchtig.

Es müßten mehr Daten zum Gebäude bekannt sein wie Nutzung, Feuchteanfall, was ist Bestand etc., um die Situation besser beurteilen zu können.

Flachdächer funktionieren durchaus wenn sie richtig geplant und sorgfältig ausgeführt werden.
Es gibt genügend Beispiele, die rechnerisch und auch in der Realität überprüft wurden.

Bei mir baue ich auch ein Flachdach über einem großen Wintergarten mit EPDM-Abdichtung und Zellulose-Vollsparrendämmung-
es ist nur wichtig, die entsprechenden Bedingungen einzuhalten.

Andreas Teich

auf der vorhandenen Betondecke liegt derzeit eine Bitumenbahn wie sie sonst als Deckbahn von Flachdächern verwandt wird, jedoch ist sie nur überlappt und nicht geschweisst.

Die Idee mit der Verlagerung der Dämmschicht ausschliesslich auf die Betondecke erscheint mir derzeit die beste Idee und lässt sich wie erwähnt auch einfach umsetzen.

noch kurz zum Gebäude um die Zusammenhänge besser verstehen zu können :

es handelt sich um einen ehemaligen Wasserturm an derem oberen Wohnbereichsende eine Betondecke mit statischer Funktion in der Röhre liegt. Diese Decke ist in einem Teilbereich durchbrochen und ermöglicht den Zugang zur Dachterasse deren Brüstungshöhe über den Einbau einer Holzkonstruktion eingepegelt wurde.
Ich hätte auch gerne einen höheren Zwischenbereich als Dachboden gelassen, jedoch ist die Brüstungshöhe dabei die wichtigere Grösse.

Der dadurch entstandene Zwischenboden dient als Lagerfläche und kann von 4 Seiten aus über Fenster belüftet werden.

Gruß Methusalem

In dem Fall wird tatsächlich die vorgeschlagene Lösung am besten und einfachsten zu sein.
Wenn keine Dampfsperre verlegt wurde ggf die alukaschierten PUR/PIR-Platten verwenden.
Alternativ Glasschaumplatten verwenden, die völlig dampfdicht sind und ökologisch bessser, jedoch wegen schlechterer Wärmedämmung dicker sein müßten.

Oberseitig wird eine EPDM Folie als Abdichtung am einfachsten sein- die müßte nur aufgelegt werden und hat keinerlei Stöße.

Durchgang nach unten gut abdichten, um Kondenswasserentstehung vorzubeugen.

Als Trittschutz darüber- je nach Belastung- können auch Gummigranulatplatten verwemdet werden, alternativ Fermacellplatten oder Aquapaneel/H2O etc oder fertige einzelne Holzquadrate aus dem Terassenbau.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung