Diskussionsforum (Archiv)
Taupunkt unter Estrich bei überdachter Terrasse
harry789 (3 Beiträge)am 6.2.12
Fußboden, U=0,16
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Folgende Situation aktuell:Neubau/Rohbau; innen verputzt; noch kein Estrich; Zischensparrendämmung samt Dampfbremse installiert;
Über der mit Beton überdachten Terrasse befindet sich ein Raum. Die Fläche der Betondecke mit direktem Übergang zur Außenluft beträgt ca. 7 m². An einer Ecke wird diese durch eine Betonsäule ca. 20 x 20 cm gestützt. Innen herrscht momentan eine Temperatur von 5°C mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80%. In den letzten Tagen mit den zweistelligen Minusgraden beobachtete ich im Zimmer oberhalb der Terrasse Taubildung mit anschließendem einfrieren des angefallenen Wassers. Die Außenwände (Ziegel) haben im 1 OG keine Mauerwerkssperre. Das Tauwasser dringt deshalb auch gut in die Mauer ein. Der Putz ist feucht und teilweise gefroren. Dieses Problem besteht nur im Raum oberhalb der Terrasse!
Als nächstes stehen die Estricharbeiten an. Zunächst muss aber das Tauwasserproblem irgendwie gelöst werden. Diese Wochenende wird die Terrassendecke mit 12 cm PUR Platten gedämmt. Leider ist es nicht möglich die Betonsäule zu Dämmen, da diese bündig mit der Außenwand des Gebäudes abschließt. Ein Meßfehler wärend des Rohbaus. Mit der Dämmung und einer intensiven Belüftung mit einem Elektro-Heizgebläse denke ich, dass die Wand in ein paar Tagen wieder austrocknet und das Problem mit der Taubildung aufgrund der dann vorhandenen Außendämmung nicht mehr auftritt.
Der Aufbau meiner Berechnung besitzt als Innendämmung 6cm Styropor WLG035, ein mit klebebändern verbundenes und 30mm starkes Dämmrollset WLG035 für die FBH. Die Verklebung stellt somit eine Dampfsperre dar und ist in der Berechnung als Folie angegeben. Die Frage ist nur, stimmt die Berechnung? Kann ich das verbundene Dämmrollset so als Folie darstellen? Kann die ungedämmte Säule als Kältebrücke Probleme machen?
Mfg Harald
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 7.2.12
@Harald,
wenn ich Ihre Frage richtig verstehe, muss ich daraus "drei" Probleme erkennen:
1. Die Baufeuchte dürfte in einigen Tagen als "Problem" beseitigt sein, eine ordentliche Lüftung und besseres Wetter angenommen.
2. Die "Dampfsperre" dprfen Sie sicherlich als Solche annehmenund berechnen. Damit wäre auch dieses "Problem" weg.
aber:
3. Die Betonlsäule bildet immer eine Kälte (richtig: Wärmebrücke)
Da hilft auch keine "Folie".
Dabei ist nicht die Feuchtebildung innerhalb des Querschnittes allein, sondern insbesondere die innere Oberflächentemperatur und damit "kalte" Flächen mit Oberflächenfeuchte und den bekannten Folgen schlimm.
Dagegen müssen Sie sich etwas "Wirksames" einfallen lassen- was- ...?
Habe ich Ihre Fragen verstanden?
wenn ich Ihre Frage richtig verstehe, muss ich daraus "drei" Probleme erkennen:
1. Die Baufeuchte dürfte in einigen Tagen als "Problem" beseitigt sein, eine ordentliche Lüftung und besseres Wetter angenommen.
2. Die "Dampfsperre" dprfen Sie sicherlich als Solche annehmenund berechnen. Damit wäre auch dieses "Problem" weg.
aber:
3. Die Betonlsäule bildet immer eine Kälte (richtig: Wärmebrücke)
Da hilft auch keine "Folie".
Dabei ist nicht die Feuchtebildung innerhalb des Querschnittes allein, sondern insbesondere die innere Oberflächentemperatur und damit "kalte" Flächen mit Oberflächenfeuchte und den bekannten Folgen schlimm.
Dagegen müssen Sie sich etwas "Wirksames" einfallen lassen- was- ...?
Habe ich Ihre Fragen verstanden?
harry789 (3 Beiträge)
am 7.2.12
@Hallerdach
danke für die schnelle und kompetente Antwort. Eingefallen ist mir zu diesem Thema schon was: Wenn man die Estrichdämmung in der Ecke wo die Säule ansetzt auf ein Minimum (~2cm) reduziert und damit, den erwärmten Estrich in die Nähe der Problemstelle bringt, würde sich dort eine höhere Temperatur einstellen und das Taupunktproblem evtl. lösen. Hier steht der Feuchteschutz klar vor den Energiekosten die dadurch etwas steigen werden.
Die Säule lässt sich nur auf zwei Seiten sinnvoll dämmen. Die Außenkanten sind Bündig mit dem Gebäude. Man könnte dort höchstens einen Zentimenter WLG035 Dämmung anbringen.
danke für die schnelle und kompetente Antwort. Eingefallen ist mir zu diesem Thema schon was: Wenn man die Estrichdämmung in der Ecke wo die Säule ansetzt auf ein Minimum (~2cm) reduziert und damit, den erwärmten Estrich in die Nähe der Problemstelle bringt, würde sich dort eine höhere Temperatur einstellen und das Taupunktproblem evtl. lösen. Hier steht der Feuchteschutz klar vor den Energiekosten die dadurch etwas steigen werden.
Die Säule lässt sich nur auf zwei Seiten sinnvoll dämmen. Die Außenkanten sind Bündig mit dem Gebäude. Man könnte dort höchstens einen Zentimenter WLG035 Dämmung anbringen.
HALLERDACH (Konto gesperrt)
am 7.2.12
@Harald,
ich stimme Ihnen zu.
Die Erhöhung der Oberflächentemperatur vermeidet dort Bauschäden -bei erhöhten Heizkosten..
Ich meine, das müsste "hingenommen" werden.
Vermutlich sind Sie jedoch ein "Profi" und arbeiten im auftrag eines Bauherrrn...?
Dann muss dieser zustimmen, was er "rechtswirksam" kaum kann. Der schwarze Peter (pardon: der Mitbürger mit dunklem Gesicht)
liegt bei Ihnen.
So sollten immer die Betonstütze bestmöglich aussen dämmen.
Dazu gibt es auch dämmstoffe in WL 0,22 (RESOL) und 0,010 (Kieselgur?? ich muss nachfragen) also BEIDE weit besser als 0,35. Das ist zwar "teuer", aber bei der nur kleinen Fläche sicherlich völlig akzeptabel.
In jedem Fall, vermeiden sie Schaden.
ich stimme Ihnen zu.
Die Erhöhung der Oberflächentemperatur vermeidet dort Bauschäden -bei erhöhten Heizkosten..
Ich meine, das müsste "hingenommen" werden.
Vermutlich sind Sie jedoch ein "Profi" und arbeiten im auftrag eines Bauherrrn...?
Dann muss dieser zustimmen, was er "rechtswirksam" kaum kann. Der schwarze Peter (pardon: der Mitbürger mit dunklem Gesicht)
liegt bei Ihnen.
So sollten immer die Betonstütze bestmöglich aussen dämmen.
Dazu gibt es auch dämmstoffe in WL 0,22 (RESOL) und 0,010 (Kieselgur?? ich muss nachfragen) also BEIDE weit besser als 0,35. Das ist zwar "teuer", aber bei der nur kleinen Fläche sicherlich völlig akzeptabel.
In jedem Fall, vermeiden sie Schaden.
harry789 (3 Beiträge)
am 8.2.12
Das schmeichelt einem ambitionierten Bauherren schon, wenn man in die Profiecke gesetzt wird :-)
Ich denke, dass die höheren Energiekosten nicht gross ins Gewicht fallen werden. Und letztendlich bleibt mir wahrscheinlich auch keine andere Möglichkeit.Ich werde aber versuchen die Säule soweit als möglich zu dämmen. Den Tipp mit den anderen Dämmstoffen mit höherer WLG gehe ich gerne nach.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Miller
Ich denke, dass die höheren Energiekosten nicht gross ins Gewicht fallen werden. Und letztendlich bleibt mir wahrscheinlich auch keine andere Möglichkeit.Ich werde aber versuchen die Säule soweit als möglich zu dämmen. Den Tipp mit den anderen Dämmstoffen mit höherer WLG gehe ich gerne nach.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Miller
mika (1 Beitrag)
am 21.2.12
Hallo, habe ein ähnliches Problem wie harry 789. Hier der kurze Sachverhalt:
> EFH Bj. 1996
> Betonstütze rund wegen überdachter Terrasse
> Mauerwerk (36'er) und Bodenplatte 1.OG mit Hartschaum isoliert
> Nunmehr, nachdem der Raum im 1.OG über Terrasse nicht mehr beheizt wird, (meine Kinder sind aus dem Haus) ist leichter Schimmel im Bereich über der B. Stütze zu sehen
> Da ich annehme, dass Isolation von Mauerwerk und Deckenbeton vorschriftsmäßig ausgeführt wurden, möchte ich die große Wärmebrücke der B.-Stütze beseitigen und diese isolieren; habe jedoch bisher keinen formschlüssigen Hartschaum gefunden
> Oder kann man diese gar horizontal auftrennen und wärmeschützend abstützen
> Kann mir hierbei jemand helfen
MfG mika
> EFH Bj. 1996
> Betonstütze rund wegen überdachter Terrasse
> Mauerwerk (36'er) und Bodenplatte 1.OG mit Hartschaum isoliert
> Nunmehr, nachdem der Raum im 1.OG über Terrasse nicht mehr beheizt wird, (meine Kinder sind aus dem Haus) ist leichter Schimmel im Bereich über der B. Stütze zu sehen
> Da ich annehme, dass Isolation von Mauerwerk und Deckenbeton vorschriftsmäßig ausgeführt wurden, möchte ich die große Wärmebrücke der B.-Stütze beseitigen und diese isolieren; habe jedoch bisher keinen formschlüssigen Hartschaum gefunden
> Oder kann man diese gar horizontal auftrennen und wärmeschützend abstützen
> Kann mir hierbei jemand helfen
MfG mika