Aussenwand Altbau mit Steinwolle, U=0,19

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo liebes Forum,

wir stehen bei der Dämmung der Aussenwand an einem Altbau vor der Wahl zwischen den Baustoffen EPS und Mineralwolle. Aus brandschutztechnischen Gründen wäre die Mineralwolle wesentlich sympathischer, der Oberputz sollte eigentlich auch mineralisch und aus Stoßfestigkeitsgründen besser 10-15 als nur 3-5mm werden.

Ein Vergleich zwischen Mineralwolle und EPS "berechnet" aber interessanterweise für die Mineralwolle einen etwa viermal so hohen Tauwasserausfall in der äussersten Putzschicht, etwa 370g/m² anstatt rund 70g/m², weil die Mineralwolle deutlich diffusionsoffener ist als das EPS.
Genau diese Diffusionsoffenheit nach aussen wird aber doch immer angepriesen.

Was auf keinen Fall passieren sollte, wäre eine Schimmelbildung oder Begrünung an der ohnehin schon stark temperaturschwankungsbelasteten Deckschicht des WDVS an der Aussenwand. Deshalb soll ja auch kein organischer Oberputz zur Ausführung kommen.

Wer kann mir zu diesem Thema etwas sagen?

Wie ernst muss ich das Berechnungsergebnis nehmen, besteht tatsächlich eine reelle Gefahr der Befeuchtung des Oberputzes durch die im Winter von innen durch die Wand diffundierende Feuchtigkeit?

Die jetzige Aussenwand ist mit einer wasserundurchlässigen Farbe gestrichen. Wäre es dann nicht sogar sinnvoll, diese "Dampfsperre" vor der Montage des WDVS nicht aufzubrechen/anzukratzen? Der Taupunkt wird in diesem Bereich nicht annähernd berührt, die Farbschicht könnte evt. aber die Kondensation im Oberputz ganz verhindern?

@Herr Bachmeier,

keine Sorge. Alles ist paletti.
Der "rechnerische" Feuchtausfall aus Diffusion wird kein Problem sein,
weil: Die Natur ist gnädig und derartige Berechnungen nach DIN untauglich zum Nachweeis !

Diffusion ist jkein problem!
Dagegen kann ein WDVS-System aus Mineralwolle deutlich mehr Feuchte aus z.B: Regen, Niederschag von aussen erhalten. Hier ist EPS nicht so "feuchtempfindlich".

Bitte "exerimentieren" Sie keinesfalls mit "wasserdichten" Farben oder "Latex" oder "Elefantenhaut" e.t.c.
Das kann die Funktion Ihres Systems extrem stören bis zum Totalschaden.

Bleiben Sie beim herstellergebundenen Aufbau ohne Experimente.

D.h. die alte Farbschicht muss geöffnet werden und EPS ist im Bereich Feuchteeintrag von aussen der Mineralwolle vorzuziehen?
Die Dachüberstände (Alpenländische Bauweise + 1m Vordach über dem EG rundherum) sind so, dass eigentlich kaum jemals Schlagregen die Fassade erreichen sollte.

D.h. die alte Farbschicht muss geöffnet werden und EPS ist im Bereich Feuchteeintrag von aussen der Mineralwolle vorzuziehen?
Die Dachüberstände (Alpenländische Bauweise + 1m Vordach über dem EG rundherum) sind so, dass eigentlich kaum jemals Schlagregen die Fassade erreichen sollte.

@Bachmaier,
nein, die "alte" Farbschicht "wirkt" nicht negativ als "Dampfsperre" und kann deshalb "unzerstört" bleiben.

Wichtiger ist die "Tragfähigkeit" der alten Farbe als Untergrund für das WDVS, das aber "sowieso" gedübelt werden muss.

Wichtig ist die Schlagregensicherheit der Fassade, insbesondere in Ecken an Fensterbank und Rolladen etc. Die Putzfläche als Soche kann Regen gut ab, nicht die "undichten" Ecken, in die der Sturzbach läuft.

Großer dachüberstand ist sicherlich gut. Wichtig ist auch die Ausführung im Detail, insbesondere bei Mineralfaser. Hier ist "PS" nicht so "empfindlich" wie MF.

(Die MF ist "weiblich" )

Danke für die schnelle Auskunft.
Die Arbeiten wird zwar ein Fachbetrieb ausführen, es schadet aber auch nie, selbst etwas Bescheid zu wissen.