Diskussionsforum (Archiv)
Din EN ISO 6946
tjko (7 Beiträge)am 28.4.16
Cocoon Außenwand, U=0,183
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,meine Frage beschäftigt sich mit dem Satz der Din EN ISO 6946 Kap 1. "Anwendungsbereich" Absatz 4, dort heißt es:
"Andere Fälle, in denen die Wärmedämmung von einer metallischen Schicht durchdrungen sind,
sind nicht Gegenstand dieser Norm."
Schließt die Norm nun Trockenbau/Stahlleichtbausysteme aus wie oben berechnet?
U-Wert.net basiert ja auf dieser Norm?
MfG Jakob
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 28.4.16
Mit 'durchdrungen' würde ich nur Konstruktionen bezeichnen, die von der kalten bis zur warmen Schicht von Metallteilen durchdrungen sind.
Im dargestellten Beispiel sind die Metallteile beidseitig überdämmt und würden meinem Verständnis nach nicht darunter fallen.
Andreas Teich Gebäude-Energieberater, Tischlermeister
Im dargestellten Beispiel sind die Metallteile beidseitig überdämmt und würden meinem Verständnis nach nicht darunter fallen.
Andreas Teich Gebäude-Energieberater, Tischlermeister
u-wert.net (498 Beiträge)
am 28.4.16
Bei der Berechnung des U-Werts eines Bauteils mit inhomogenen Schichten enthält die DIN 6946 ein ganz konkretes Kriterium zur Anwendbarkeit: Wenn sich oberer und unterer Grenzwert des Wärmedurchgangswiderstandes um mehr als einen Faktor 1,5 unterscheiden, ist die Norm nicht anwendbar. Das Ergebnis wäre dann zu ungenau. Sollte die Norm demnach nicht anwendbar sein, wird im PDF-Dokument auf der Seite mit der Berechnung nach DIN 6946 darauf hingewiesen und es wird ersatzweise der U-Wert aus dem FE-Verfahren angegeben.
Grüße
Ralf Plag
Grüße
Ralf Plag
tjko (7 Beiträge)
am 1.5.16
Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Plag.
Nach Din 6946 bzw. im Wärmebrückenatlas f. Stahlleichtbau und Trockenbau von Tichelmann und Ohl wird ein Verfahren beschrieben, bei dem der längenbezogene Wärmebrückenverlustkoeffizient auf den mittleren U-Wert aufgeschlagen wird um ein genaues Ergebnis zu erhalten.
Bin ich nun der richtigen Annahme, dass die FE-Methode hinreichend genau ist und somit kein Koeffizient mehr auf den berechneten U-Wert aufgeschlagen werden muss?
MfG Jakob
Nach Din 6946 bzw. im Wärmebrückenatlas f. Stahlleichtbau und Trockenbau von Tichelmann und Ohl wird ein Verfahren beschrieben, bei dem der längenbezogene Wärmebrückenverlustkoeffizient auf den mittleren U-Wert aufgeschlagen wird um ein genaues Ergebnis zu erhalten.
Bin ich nun der richtigen Annahme, dass die FE-Methode hinreichend genau ist und somit kein Koeffizient mehr auf den berechneten U-Wert aufgeschlagen werden muss?
MfG Jakob
u-wert.net (498 Beiträge)
am 2.5.16
Ja, so ist es.
Das FE-Verfahren berücksichtigt bereits die Wärmebrücke. Ein zusätzlicher Aufschlag wäre deshalb falsch.
Grüße
Ralf Plag
Das FE-Verfahren berücksichtigt bereits die Wärmebrücke. Ein zusätzlicher Aufschlag wäre deshalb falsch.
Grüße
Ralf Plag
tjko (7 Beiträge)
am 4.5.16
Vielen Dank Herr Plag. Alle Fragen wurden bestens beantwortet. MfG Jakob
roeckenhofen (Konto gesperrt)
am 16.5.16
Hallo,
zu dem Thema noch ein interessanter Beitrag unter folgendem Link:
http://www.enob.info/de/publikationen/publikation/details/waermebruecken-bei-hinterluefteten-fassaden/
Meiner Meinung nach findet für solche Fälle nicht die Din 6946, sondern die DIN EN ISO 10211.
Viele Grüße
roeck
zu dem Thema noch ein interessanter Beitrag unter folgendem Link:
http://www.enob.info/de/publikationen/publikation/details/waermebruecken-bei-hinterluefteten-fassaden/
Meiner Meinung nach findet für solche Fälle nicht die Din 6946, sondern die DIN EN ISO 10211.
Viele Grüße
roeck
u-wert.net (498 Beiträge)
am 17.5.16
Hallo roeck,
korrekt, die DIN 6946 ist bei metallischen Wärmebrücken in der Regel nicht anwendbar. Das auf u-wert.net verwendete alternative Finite-Elemente Verfahren entspricht vom Prinzip her der DIN 10211. Wichtigster Unterschied: u-wert.net verwendet zyklische Randbedingungen (untersucht also ein unendlich breites Bauteil in dem sich alle Balkenlagen im angegebenen Raster wiederholen) während die DIN 10211 mit adiabatischen Randbedingungen rechnet (kein seitlicher Wärmefluss aus dem untersuchten Querschnitt hinaus bzw. hinein). Die Unterschiede zwischen den beiden Randbedingungen sind in der Regel sehr klein.
Grüße
Ralf Plag
korrekt, die DIN 6946 ist bei metallischen Wärmebrücken in der Regel nicht anwendbar. Das auf u-wert.net verwendete alternative Finite-Elemente Verfahren entspricht vom Prinzip her der DIN 10211. Wichtigster Unterschied: u-wert.net verwendet zyklische Randbedingungen (untersucht also ein unendlich breites Bauteil in dem sich alle Balkenlagen im angegebenen Raster wiederholen) während die DIN 10211 mit adiabatischen Randbedingungen rechnet (kein seitlicher Wärmefluss aus dem untersuchten Querschnitt hinaus bzw. hinein). Die Unterschiede zwischen den beiden Randbedingungen sind in der Regel sehr klein.
Grüße
Ralf Plag
Schicki (Konto gesperrt)
am 5.8.19
Hallo Ralf,
wissen Sie, ob das neue Beiblatt 2 der DIN 4108 auch relevant ist?
https://www.baunormenlexikon.de/norm/din-4108-beiblatt-2/a994ac6c-e407-4ca8-819b-f0dfdb53f605
Ich würde mich hier gern mal reinlesen.
MfG
Martin
wissen Sie, ob das neue Beiblatt 2 der DIN 4108 auch relevant ist?
https://www.baunormenlexikon.de/norm/din-4108-beiblatt-2/a994ac6c-e407-4ca8-819b-f0dfdb53f605
Ich würde mich hier gern mal reinlesen.
MfG
Martin