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Innenwandaufbau bei Stahlbetonskelettbauweise
carlo_engelke (4 Beiträge)
am 27.2.16
Hallo zusammen,
seit einiger Zeit lese ich im Forum mit und es hat mir auch schon viel weitergeholfen. Nun stehe ich aber vor einer Frage die hier so meines Wissens noch nicht behandelt wurde.
Es geht um die Innenisolierung/Innenwandaufbau und um einen Außenanstrich auf Zementputz. Wir haben einen Rohbau mit Fenstern, Dach und Türen in Portugal in Meernähe gekauft (70% Luftfeuchtigkeit, die niedrigste Temperatur im Winter beträgt 5Grad). Der Rohbau ist 5 Jahre alt und wie in Südeuropa üblich als Stahlbeton-Skelettbau realisiert, die Wände sind mit 15cm dicken nichttragenden Langlochziegeln vermauert und von außen mit Zement verputzt. Die Gefachausmauerung ist nicht in der gleichen Stärke wie das Skelett erfolgt.

Welchen Innenwandaufbau würdet ihr empfehlen zur Auswahl stehen:
Eine zweite Innenwand aus Langlochziegeln, Leca-Blähtonsteinen oder Rigithermplatten? Zwischen Außen und Innenwand sollte kein Luftspalt sein, richtig?

Welchen Innenputz würdet ihr empfehlen, Kalk oder Lehm?

Nun zum Farbanstrich. Bevor ich die Außenwände streiche wollte ich ich sie mit einem Hochdruckreiniger und/oder Wurzelbürste reinigen/vorbereiten. Ist dies sinnvoll bzw. ausreichend oder habt ihr andere Vorschläge?
Als Farbe wurde mir Silikatfarbe empfohlen, da diffusionsoffen. Inwieweit macht dies auf einem reinen Zementputz sinn und wenn ja sollte ich mit einer Grundierung vorstreichen?

Danke schonmal im voraus für eure Hilfe
Grüße Karl
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 29.2.16
Ich habe mehrere Jahre auf Zypern gearbeitet, wo die Bauweise ebenso wie bei euch ist.
Um Wärmebrücken auszugleichen würde ich entweder eine Außendämmung mit Holzfaserplatten oder bei euch Backkorkplatten vorsehen.
Alternativ außen zB ein Steinwand davorsetzen und den Zwischenraum mit Korkgranulat füllen.
Die Steinwand müßte mit Mauerankern mit der Innenschale verbunden werden.
Als Innenputz sind Kalk- und Lehmputz vom Hitzeschutz etwa gleichwertig-tendenziell Lehmputz etwas besser.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit wegen Alkalität und Schimmelschutz eher Kalkputz- wenn der Putz selbst aufgetragen werden soll ist Lehmputz leichter anzuwenden.
Als Farbe ist Silikatfarbe sicher am besten- möglichst REIN-Silikatfarbe verwenden, also besser keine Dispersionssilikatfarbe- bekommt ihr die dort?
Putze sind besser als Kalk-Zementputz.
Reiner Zementputz ist nicht so diffusionsfähig und reißt viel schneller.
Als Vorbehandlung genügt die Staubbeseitigung, Hochdruckreiniger nicht mit vollem Druck anwenden.
Grundierung nur mit Wasserglasgrundierung-passend zur Silikatfarbe-keine anderen Grundierungen verwenden.

Silikatfarben verkieseln mit allen mineralischen Untergründen
wie Beton, Kalk-, Kalk-Zement- oder Zementputz.

Kalkfarbe wurde auch traditionell eingesetzt- kostet sehr wenig muß aber öfters wiederholt werden.Anwendung nur auf gut vorgenäßtem Untergrund, mehrere Tage vor Austrocknung schützen und nicht bei großer Wärme streichen.

Als Hitzeschutz ist Wandbegrünung wirkungsvoll.
Auch das Dach dämmen- Technik abhängig davon ob Flachdach oder Satteldach.
Es könnte ggf auch Innendämmung möglich sein- die Möglichkeiten hängen ua von den Wärmebrücken ab.
Du kannst Bilder mailen an. apteich(et)gmail.com- dann läßt sich evt mehr dazu sagen

Andreas Teich

Gebäude-Energieberatung, Bauberatung, Planungsbüro
carlo_engelke (4 Beiträge)
am 29.2.16
Hallo Andreas,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dein Angebot des Bilderversandes nehme ich gerne an. Insbesondere bezüglich der Innendämmung, da wir das Haus von außen erst einmal streichen müssen/wollen um die Nutzungsgenehmigung und endlich Strom zu bekommen.

Wie groß ist der Unterschied im Bezug auf die Langlebigkeit des Anstriches, wenn ich auf die Wasserglasgrundierung verzichte und den Zementputz "nur" gründlich (wie oben beschrieben bzw. von dir empfohlen) reinige. Verstehe ich es richtig das die Wasserglasgrundierung die Verkieselungseffekt zwischen Zementputz und Silikatfarbe verstärkt?

Was meinst du mit: "Putze sind besser als Kalk-Zementputz."
Grüße Karl
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 29.2.16
Hallo Karl
Der Satz war unvollständig, ich meinte im Innenbereich sind Kalkputze besser als Kalk-Zementputze- wobei es auf den Einsatzbereich ankommt.
Der Fassadenputz muß nicht gestrichen werden- gerade bei geringer Regenbelastung und ohne Frost kann auf Farbe verzichtet werden-
es ist dann mehr eine optische Frage.

An meinem Haus bei Köln,Bj 1910, war der Fassadeputz gut 90 Jahre ohne Anstrich- der ist jetzt immer noch einwandfrei.

Bei Neuputzen müssen evt vorhandene Sinterschichten (Bindemittelanreicherung an der Oberfläche) abgeätzt oder abgeschliffen werden- die erkennt man an einer evt etwas glänzenden Oberfläche, die beim Besprühen mit Wasser kaum Feuchtigkeit aufnimmt.

Gerade bei saugfähigen Putzen auf jeden Fall grundieren-
dies soll die Saugfähigkeit herabsetzen und gleichzeitig einen gleichmäßigeren Farbauftrag ermöglichen.
Besonders bei Silikatfarben die Herstellerangaben berücksichtigen.
Es muß ohnehin 2 x gestrichen werden, evt den ersten Anstrich etwas verdünnen.

Andreas Teich

Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
carlo_engelke (4 Beiträge)
am 29.2.16
Hallo Andreas,
der Zementputz macht auf mich einen saugfähigen Eindruck. Also Grundierung und 2x Anstrich wobei der Erste verdünnt werden kann oder nur 2 x streichen und den ersten Anstrich etwas verdünnen?
Grüße Karl
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 29.2.16
Hallo Karl
die Saugfähigkeit kannst du am besten überprüfen, indem du Wasser darauf sprühst- wenn es einzieht ist der Putz saugfähig- wenn er abperlt ist er es nicht.

Den Anstrichaufbau nach Herstellerangabe ausführen-
die können durchaus voneinander abweichen.
Beide Methoden können funktionieren-
es wird ohnehin mindestens 2-maliger Anstrich notwendig sein.

Evt ist es besser, die Farbe kreuzweise mit der Malerbürste aufzutragen-besonders bei groben Putzen, die mit der Rolle nicht gut gestrichen werden können.

Andreas Teich

Gebäude-Energieberater, Buaberatung
carlo_engelke (4 Beiträge)
am 2.3.16
Hallo Andreas,
nochmals vielen Dank,
Schöne Grüße Karl

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