Außenwand, U=0,29

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,
was haltet ihr davon, wenn ich meine Innenwand mit PUR Platten alukaschiert Dämme ?

Problem ist das ich keine Aussendämmung machen kann wegen den Dachüberstand.

Und an sinnvollsten laut dem Rechner kommen die Platten am besten zum Einsatz.

Über Anregungen würde ich mich sehr freuen.

das mit dem Dachüberstand kriegen die Zimmerleute hin, problematischer wäre wohl die Klinkervorsatzschale, die bei einer Außendämmung ja weg müßte. Zum Thema Innendämmung möchte ich auf die Problematik der Flankendämmung hinweisen, dazu gibt es einige Ausarbeitungen im Netz, ohne Flankendämmung ist die Innendämmung eine Verschlechtbesserung. Auf jeden Fall bringt eine Innendämmung vorhandene Wärmebrücken zu verstärkter Wirkung, aber das kann man so richtig nur mit einem Wärmebrückenprogramm erkennen

http://www.ibp.fraunhofer.de/content/dam/ibp/de/documents/Publikationen/Konferenzbeitraege/Deutsch/KB_5_tcm45-30960.pdf

Warum soll gedämmt werden?
Sind die Heizkosten zu hoch?
Gibt es Schimmel?
Wie sind die Fenster und andere Bauteile, zB oberste Geschoßdecke und Kellerdecke?
Oder soll eine Gesamtsanierung durchgeführt werden?
Ist die Außenfassade einwandfrei?

Natürlich können isoliert davon betrachtet einige Hinweise gegeben werden- der Gesamterfolg und Sinn einer Sanierung kann aber nur nach Kenntnis der genauen Situation vor Ort beurteit werden.

Die Hinterlüftungsschicht der Klinker könnte ausgedämmt werden.
Es ist auch problemlos möglich, Holzfaserplatten mit Putz als Innendämmung zu verwenden.
Das sind erprobte, schadensfreie Konstruktionen-
es gab zB auch 60 cm dicke Bruchsteinwände mit 40 cm dicker Zellulose-Innendämmung die schadensfrei sind- sowohl in der Praxis, wie auch meßtechnisch überprüft.

Solche und ähnliche Maßnahmen können NICHT mit dem U-Wert Rechner feuchtetechnisch beurteilt werden.

Dazu gibt es zahlreiche Untersuchungen, Forschungsberichte und rechnerische Simulationen mit instationären Berechnungsverfahren.

In deinem Fall müssen die Randbedingungen wie Wärmebrücken, Fensteranschlüsse etc untersucht werden, wie Alfred schon bemerkt hatte-
eine Dämmung mit PUR/PIR-Platten halte ich bei Wohnräumen nicht für sinnvoll und auch nicht einwandfrei herstellbar.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung

Hallo Alfred,

Danke für deine Antwort ich habe es mir mal angesehen klingt Plausibel.
Mit dem Dachüberstand ist nicht so einfach da ein Flachdach vorhanden ist.
Kosten der Änderung 17t €

Hallo Andreas,

Auch dir einen Dank für deine Antwort.

Also Fassade ist alles einwandfrei.
Fenster sind neu Passivhausprofil mit 3 Fach verglasung.

Halten sich in Grenzen.
Problem ist die Wand ist kühl und durch die Warme Luft von der Fussbodenheizung kommen verwirbelungen auf die Kühl sind.

Habe auch Wärmebildkamera Aufnahmen gemacht.

Dachte die Innenwanddämmung wäre eine günstige Alternative zum zwischenraum ausfüllen 3 Angebote eingeholt günstigster war 5400€

Alles nicht so einfach mit einem Haus.

Also denkst du man könnte es mit den Holzfaserplatten machen ?

VG Stefan Mathys

https://www.xella.com/de/docs/2010_Scheffler-Schoch_InnendaemmungDiffusionsoffen-Kapillaraktiv.pdf
ein Beitrag zur Kapillaraktivität, müßtest mal schauen, ob die Holzfaserplatte das auch kann
https://www.sg-weber.de/fileadmin/user_upload/mobile/pdf/Innendaemmung-Fibel.pdf
http://www.baulinks.de/webplugin/2010/0186.php4

Hallo Stefan
Es gibt sehr viele Beispiele und Untersuchungen zu funktionierenden, diffusionsoffenen, kapillaraktiven Innendämmungen.
Wandfeuchtigkeit durch Schlagregen oder aufsteigende Feuchtigkeit/Salze muß ausgeschlossen sein, wovon bei verputztem, zweischaligem Mauerwerk ohnehin ausgegangen wird.
Ggf Fensterlaibungen dämmen sowie die ersten 30 cm der an Außenwände angrenzende Innenwände.

Je nach Bausituation könnte untersucht werden, ob die Hinterlüftungsschicht ganz oben geöffnet werden kann.
(später ggf durch ein Brett oder zementgebundene Platte wieder verschließen)
Dann zB Korkgranulat selber einfüllen- die Kosten sind dabei minimal, wenn die Arbeit selbst durchgeführt wird.
Ob eine vollständige Hohlraumfüllung erfolgte kann mit der Infrarotkamera überprüft werden.

Sollten noch Luftschlitze in der Wand sein können diese bei einer korrekt verputzen Wand verschlossen werden-auch wenn keine Dämmung erfolgt. Dies reduziert etwas die Wärmeverluste.

Sinnvollerweise die Wandtemperaturen messen-ein billiges Infrarotthermometer genügt dafür-
dann läßt sich überprüfen in welchen Bereichen das Kältegefühl am größten ist und auch wo es angenehm ist.
Nach Ende der Arbeiten nachprüfen wieweit sich die Situation geändert hat.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Bauberatung, Planungsbüro