Diskussionsforum (Archiv)
Feuchte bei Dämmung oberste Geschoßdecke
Fuzzijoe (3 Beiträge)am 29.1.16
Einschubdecke mit Styropor ohne Dampfbremse, U=0,225
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,ich habe die oberste Geschoßdecke gedämmt. Es handelt sich um eine sog. Einschubdecke, auf dieser wurden 2 Lagen Styropor verlegt.
Nun habe ich festgestellt, dass zwischen den Fugen auf dem Speicherboden Feuchte anfällt. Laut der Berechnung dürfte dies aber nicht sein. Die Dachfläche ist ungedämmt.Hätte ich doch eine Dampfbremse verlegen müssen? Falls ja, würde es reichen diese zwischen der ersten und zweiten Lage Styropor zu verlegen,da in der untersten Lage noch Leitungen und Leerrohre verlegt sind und somit der Aufwand viel größer wäre die Dampfbremse direkt auf der Einschubdecke zu verlegen.Vor allem was Beschädigungen der Dampfbremse auf dem rauhen Boden betrifft.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 29.1.16
Das Problem ist Konvektion, also feuchte Luft von unten, die an der kalten Luft oben kondensiert.
Das ist leider das Problem bei dampfbremsenden, plattenförmigen und nicht formstabilen Dämstoffen wie Styropor.
Wenn die Fugen dicht blieben würden die Platten selbst eine Dampfbremse darstellen.
Bei diffusionsfähigen Dämmstoffen sind keine Dampfbremsen notwendig wenn der Aufbau insgesamt diffusionsoffen ist.
Vielleicht genügt es, die Dampfbremse zwischen beide Lagen zu verlegen-
es hängt aber vom Feuchteanfall und der Dichtigkeit der Plattenfugen ab, die ich nicht beurteilen kann.
Gibt es auf der gesamten Fläche Feuchtigkeit?
Bei unebenem Unterboden sind die Fugen von EPS-Platten kaum dicht zu bekommen.
Aus solchen Gründen würde ich Zellulose, offen aufgeblasen vorziehen: keine Dampfbremse notwendig, keine Konvektion, umweltfreundlich, bei Feuer unproblematisch und gut vor Hitze schützend- beim späterern dachausbau kann alles wiederverwendet werden.
Es hilft auch, die Feuchtigkeit im darunterliegenden Geschoß zu reduzieren- entweder durch genügend Fensterlüftung oder zB durch ein feuchtegesteuertes Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung.
Infos zum Lüftungsgerät kann ich gerne mailen:
apteich(et)gmail.com
Besonders im Badezimmer sind solche Geräte sinnvoll.
Befindet sich das evt unter dem Dachgeschoß?
Zur Kontrolle Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen.
Berichte doch bitte welche Lösung geholfen hat
Andreas Teich
Das ist leider das Problem bei dampfbremsenden, plattenförmigen und nicht formstabilen Dämstoffen wie Styropor.
Wenn die Fugen dicht blieben würden die Platten selbst eine Dampfbremse darstellen.
Bei diffusionsfähigen Dämmstoffen sind keine Dampfbremsen notwendig wenn der Aufbau insgesamt diffusionsoffen ist.
Vielleicht genügt es, die Dampfbremse zwischen beide Lagen zu verlegen-
es hängt aber vom Feuchteanfall und der Dichtigkeit der Plattenfugen ab, die ich nicht beurteilen kann.
Gibt es auf der gesamten Fläche Feuchtigkeit?
Bei unebenem Unterboden sind die Fugen von EPS-Platten kaum dicht zu bekommen.
Aus solchen Gründen würde ich Zellulose, offen aufgeblasen vorziehen: keine Dampfbremse notwendig, keine Konvektion, umweltfreundlich, bei Feuer unproblematisch und gut vor Hitze schützend- beim späterern dachausbau kann alles wiederverwendet werden.
Es hilft auch, die Feuchtigkeit im darunterliegenden Geschoß zu reduzieren- entweder durch genügend Fensterlüftung oder zB durch ein feuchtegesteuertes Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung.
Infos zum Lüftungsgerät kann ich gerne mailen:
apteich(et)gmail.com
Besonders im Badezimmer sind solche Geräte sinnvoll.
Befindet sich das evt unter dem Dachgeschoß?
Zur Kontrolle Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen.
Berichte doch bitte welche Lösung geholfen hat
Andreas Teich
Fuzzijoe (3 Beiträge)
am 31.1.16
Hallo, danke für die Antwort.
Die Feuchtigkeit betrifft alle Fügen. Ich hatte vor das Styropor zu entfernen, alles abtrocknen lassen und dann eine Lage gebundene Schüttung von ca 3cm aufzubringen und somit eine ebene Fläche zu erstellen. Darauf eine Dampfbremse und 2Lagen Holzfaserplatten.
Die Schüttung möchte ich wegen den Leitungen und Röhren aufbringen.
Die Feuchtigkeit betrifft alle Fügen. Ich hatte vor das Styropor zu entfernen, alles abtrocknen lassen und dann eine Lage gebundene Schüttung von ca 3cm aufzubringen und somit eine ebene Fläche zu erstellen. Darauf eine Dampfbremse und 2Lagen Holzfaserplatten.
Die Schüttung möchte ich wegen den Leitungen und Röhren aufbringen.
theminipliman (1 Beitrag)
am 31.1.16
Der Idealfall ist, von der beheizten Seite her eine Dampfbremse aufzubringen. Also bestenfalls vom unteren Raum her.
Damit sind die Holzbalken vor Kondensat geschüzt und die Luftdichtigkeit hergestellt.Es gibt allerdings auch Systeme, bei denen die Holzbalken von Oben umwickelt werden dürfen. Ich würde hiervon trotzdem abraten, da die Gefahr besteht, dass die Balken durchfaulen können. Da Holz ein sehr beweglicher Baustoff ist, können sich auch bei Einblassystemen später Fugen bilden und die Dichtigkeit beeinträchtigen.
Alternativen sind, den kompletten Dachraum dämmen oder von der Dämmassnahme komplett abzusehen. Styropor sollte, wenn es Eigentum ist, die letzte Wahl sein. Denn auch hier gilt, billig ist teuer...
Damit sind die Holzbalken vor Kondensat geschüzt und die Luftdichtigkeit hergestellt.Es gibt allerdings auch Systeme, bei denen die Holzbalken von Oben umwickelt werden dürfen. Ich würde hiervon trotzdem abraten, da die Gefahr besteht, dass die Balken durchfaulen können. Da Holz ein sehr beweglicher Baustoff ist, können sich auch bei Einblassystemen später Fugen bilden und die Dichtigkeit beeinträchtigen.
Alternativen sind, den kompletten Dachraum dämmen oder von der Dämmassnahme komplett abzusehen. Styropor sollte, wenn es Eigentum ist, die letzte Wahl sein. Denn auch hier gilt, billig ist teuer...
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 1.2.16
Wenn sich das Holz so bewegt, dass selbst Zellulosedämmung Fugen bildet kann das wenn überhaupt erst nach einem Erdbeben der Stärke 10 sein- dann steht das Haus auch nicht mehr und evt. Fugen im Dämmstoff sind das kleinste Problem.
Schon mal solche Dämmungen in Realiter gesehen und die Prüfstände, auf denen der Transport von fertig gedämmten Wänden simuliert wird?
Die höchste Belastung durch Erschütterung/Bewegung stellt dabei der Transport solcher Wände zur Baustelle dar.
Deshalb ist das ja ein viel sichereres System als andere Dämmstoffe.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
Schon mal solche Dämmungen in Realiter gesehen und die Prüfstände, auf denen der Transport von fertig gedämmten Wänden simuliert wird?
Die höchste Belastung durch Erschütterung/Bewegung stellt dabei der Transport solcher Wände zur Baustelle dar.
Deshalb ist das ja ein viel sichereres System als andere Dämmstoffe.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
Fuzzijoe (3 Beiträge)
am 3.2.16
Einschubdecke mit Holzfaserplatten, U=0,226
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,auf die Feuchtigkeit im Innenraum achten wir schon und lüften auch regelmäßig. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Schnitt bei 50 - 55%
An die o.g. Ausführung mit Holzfaserplatten hatte ich gedacht, da diese auch gleich begehbar sind, das reicht für den Ablageplatz.
Wie schon geschrieben, sollte die gebundene Schüttung
(z.B. Mehabit oder ähnlich) nur den Zweck erfüllen, eine ebene Fläche zu erstellen in der die Leitungen und Rohre eingepackt sind.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 3.2.16
Der beschrieben Aufbau funktioniert, wobei die Dampfbremse bei diffusionsoffenen, kapillaraktiven Dämmstoffen entfallen kann.
Wenn am Rand oder anderen kritischen Bereichen die Möglichkeit zu Undichtigkeiten/Konvektion mit warmer Raumluft von unten besteht dann genügt es nur hier eine Dampfbremse zu verlegen.
Wirtschaftlicher ist es, nur den Teil der tatsächlich zum Abstellen benutzt wird mit Holzfaserplatten zu belegn und auf dem Rest des Dachbodens nur lose Zellulose aufblasen-
zur Staubbindung etwas mit Wasser besprühen.
Auch hier wird keine Dampfbremse benötigt- je diffusionsoffener nach außen um so weniger.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
Wenn am Rand oder anderen kritischen Bereichen die Möglichkeit zu Undichtigkeiten/Konvektion mit warmer Raumluft von unten besteht dann genügt es nur hier eine Dampfbremse zu verlegen.
Wirtschaftlicher ist es, nur den Teil der tatsächlich zum Abstellen benutzt wird mit Holzfaserplatten zu belegn und auf dem Rest des Dachbodens nur lose Zellulose aufblasen-
zur Staubbindung etwas mit Wasser besprühen.
Auch hier wird keine Dampfbremse benötigt- je diffusionsoffener nach außen um so weniger.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung