Diskussionsforum (Archiv)
Welcher U-Wert für Bims-Hohlblocksteine (Bj. 1960) bei einer Dichte (ohne Hohlräume) von 1.000 kg/m³?
Finch1981 (2 Beiträge)am 11.11.15
Außenwand lt. Energieberater, U=1,37
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Guten Tag,ich bin gerade dabei, den BAFA-Bericht (Entwurf) unseres Energieberaters gegenzulesen, der unser von 1960 bis 1962 erbautes ZFH untersucht (Standort: St. Ingbert, Saarland).
Dort sind mir leider ein paar Unstimmigkeiten bzw. "Schludrigkeiten" aufgefallen, weshalb ich Sie hier gerne um Rat in einer speziellen Frage ersuchen möchte, um eine Annahme des Energieberates bzgl. der Mauwerkerkseigenschaften zu verifizieren.
Im Bericht wurde für den Aufbau (von innen nach außen)
10 mm Kalkgipsputz mit λ=0,7 W/mK und R = 0,01 m²K/W
300 mm Bims-Hohlblocksteine mit λ=0,56 W/mK und 0,54 m²K/W
15mm Außenputz mit λ=0,87 W/mK und R = 0,02 m²K/W
ein Gesamt U-Wert von 1,36 ermittelt. Eine Rohdichte für den Hohlblockstein wurde nicht mit angegeben.
Wenn ich diesen Aufbau mit U-wert.net "nachbaue", um die Angaben zu verifizieren, dann wäre unter "Mauerwerk, alt" folgender Hohlblock zu nehmen, um annähernd auf die 1,36 (hier: 1,37) zu kommen:
- Hohlblöcke (Hbl, NM, 1200kg/m³)
Nun habe ich mittels Hohlkernbohrer mehrere Bohrhungen durchgeführt und die Dichte der Bohrkerne aufgrund des Volumens bestimmt.
Das Ergebnis ist immer rd. 1.000 kg/m² für das reine Material.
Dabei sind die Hohlräume im Mauerstein, die für die Rohdichte soweit ich weiß mitzurechnen wären, nichtmals mit drin.
Nun meine Fragen:
- Ist dies korrekt, oder bezieht sich die Rohdichte nur auf das vglw. homogene Material des Bimssteins?
- Gehe ich richtig in der Annahme, dass der verbaute Bims-Hohlblock (2 Kammerreihen) wohl eher eine Gesamtrohdichte kleiner 1.000 kg/m² aufweist?
- Wie kann ich den annäherungsweise genau den U-Wert der Außenwand aufgrund meiner "Messungen" des Bims-Materials bestimmen?
- Wäre hierzu näherungsweise einer der Vollblöcke (Vbl) mit einer Rohdichte von 1.000 kg/m³ geeignet, die unter "Mauerwerk, alt" zu finden sind?
- Wenn ja, welcher käme hier am ehesten in Frage, bzw. welcher λ bzw. R-Wert (oder Spanne) wäre hier plausibel?
Die Steine wurden damals aus einem Werk im angrenzenden Rheinland-Pfalz bezogen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
C. Schreiner
u-wert.net (498 Beiträge)
am 12.11.15
Eine exakte U-Wert-Berechnung Ihres Mauerwerks halte ich für extrem aufwändig. Einfacher ist da sicherlich eine Messung, z.B. mit dem greenTEG U-Wert-Kit, das man sich beim Hersteller auch mieten kann. Kurzer Testbericht hier:
https://www.ubakus.de/test-des-u-wert-messgeraets-von-greenteg/
(nein, ich verdiene nichts daran)
Ich möchte aber gleich zu Bedenken geben: Wenn eine Dämmung nach EnEV Ihrer Wand geplant ist, dann reden wir hier um ca. 1cm mehr oder weniger Dämmstoff. Da die Dämmplatten meist im 2cm-Raster verkauft werden, spielt der Unterschied möglicherweise gar keine Rolle.
Grüße
Ralf Plag
https://www.ubakus.de/test-des-u-wert-messgeraets-von-greenteg/
(nein, ich verdiene nichts daran)
Ich möchte aber gleich zu Bedenken geben: Wenn eine Dämmung nach EnEV Ihrer Wand geplant ist, dann reden wir hier um ca. 1cm mehr oder weniger Dämmstoff. Da die Dämmplatten meist im 2cm-Raster verkauft werden, spielt der Unterschied möglicherweise gar keine Rolle.
Grüße
Ralf Plag