Decke über Werkstatt, U=0,296

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,
ich berechne eine Decke über unbeheizten Raum. Die Dämmung muß auf die Decke, da der Raum darunter sonst zu nieder wird. Es soll eine FB-Heizung eingebaut werden.
So, jetzt ist mir aufgefallen, dass die Dämmung mit FB-Heizung ca. 2-3cm stärker sein muß als ohne um den U-Wert von 0,3 einzuhalten.
Das erscheint mir mittlerweile auch logisch, was ich aber nicht verstehe, wenn ich die Temp. im unbeheizen Raum höher ansetze, z.B. von -5°C auf +5°C erhöhe, wird der U-Wert schlechter, ich muß also die Dämmumg erhöhen. Das verstehe ich nicht, es sollte doch umgekehrt sein, je geringer der Temp-Unterschied desto geringer die Dämmumg. Kann mir da jemand eine plausible Antwort geben?

Gruß Franz

Hallo Franz,

die EnEV enthält in dem Abschnitt über Änderungen im Bestand keine speziellen Regelungen für Heizebenen. Ich würde deshalb davon ausgehen (im Zweifel für den Angeklagten...), dass nicht der effektive U-Wert ausschlaggebend ist, d.h. dass der U-Wert ohne Heizebene ausreicht.

Warum wird der U-Wert schlechter wenn man die Raumtemperatur erhöht?

U-Wert = Wärmestrom pro Temperaturdifferenz

Wird die Außentemperatur erhöht, verringert sich die Temperaturdifferenz Innenluft-Außenluft stärker als der Wärmestrom. Das liegt daran, dass der Wärmestrom von der größeren Temperaturdifferenz Heizebene-Außenluft abhängt.
Da die Verringerung der Temperaturdifferenz den größeren Effekt hat, nimmt der U-Wert zu.

Grüße
Ralf Plag

Welche Temperatur ist bei der Fußbodenheizung gemeint? Ist es die Vorlauftemperatur, oder ein Mittelwert aus Vorlauf und Rücklauf? Wenn ja, welcher Mittelwert?
Danke.

Hallo smarti,

das arithmetische Mittel von Vorlauf und Rücklauf ist gut genug.
Die Wärmeabgabe wird auch ganz entscheidend von der Konvektion an der Oberfläche beeinflusst und ist deshalb ohnehin nur ein Daumenwert. Man bekommt ein Gefühl für die Unsicherheit wenn man bei "Innen" mal "reduzierte" und mal "freie" Luftzirkulation einstellt.

Grüße
Ralf Plag

Okay danke! Ich habe mit reduzierter Luftzirkulation gerechnet - ist das für einen Wohnraum okay - die Beschreibung las sich so.
Wieso bringt es eigentlich nichts den Verlegeabstand auf unter 10 cm zu setzen? Hatte nun schon einen Heizungsbauer, der von 5-8 cm Abstand gesprochen hat.

Jein.
Für den Feuchteschutz sind sie mit reduzierter Zirkulation auf der sicheren Seite.
Die Wärmeabgabe der offenen Oberfläche (ohne Teppich, Schränke etc.) wird dann aber unterschätzt.

Grüße
Ralf Plag

Nachtrag:
Die Temperatur des Estrichs kann die Wassertemperatur nicht übersteigen. An diese Grenze stoßen Sie, wenn die Heizrohre immer dichter aneinander liegen.

Grüße
Ralf Plag