Diskussionsforum (Archiv)
optimaler Dachaufbau ausgebautes Dachgeschoß
hanness (4 Beiträge)am 22.3.13
Dachaufbau_Zwischensparrendämmung, U=0,132
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo,ich habe eine Frage zum Dachaufbau eines ausgebauten Dachgeschoßes (Neubau). Wir haben u.a. die Schlafräume unter dem Dach. Daher ist mir ein guter Hitzeschutz wichtig.
Derzeit sind zwei Varianten im Gespräch:
1) reine Zwischensparrendämmung (flexible Holzfaserdämmung):
Die Sparren (200mm) werden ausgedämmt und dann noch eine zweite Schicht (100mm) Dämmung kommt darunter. Auf die Sparren kommt die Sparschalung und die Unterdeckbahn.
2) kombiniert Zwischensparrendämmung mit Aufsparrendämmung:
Auf die Sparren kommt eine Holzfaserplatte (so dick, dass Sie trittsicher ist, z.B. 60mm). Dann werden wieder die Sparren (200mm) mit flexibler Holzfaserdämmung ausgedämmt. Dann kommt noch eine zweite Schicht (50mm) darunter.
Die Variante 2 ist eindeutig die teurere. Aber sie ist der ersten Variante bei der Amplitudendämpfung (65,8 zu 51,8) und bei der Phasenverschiebung (17h zu 14,8h) überlegen.
Außerdem fällt bei der ersten Lösung unter der Sparschalung Tauwasser aus. Ist das wirklich ein Problem, oder habe ich hier etwas falsch eingegeben??
Dem gegenüber gibt es unter folgenden Link (unter „Tipps für die Planung“) die Empfehlung keine Holzfaserplatten ganz außen zu setzen.
https://www.ubakus.de/berechnung-des-hitzeschutzes/
Welcher Aufbau ist besser (abgesehen von den Kosten)
hanness (4 Beiträge)
am 22.3.13
Dachaufbau_Zwischensparren- mit Aufsparrendämmung, U=0,134
Hier ist die Variante 2.u-wert.net (498 Beiträge)
am 23.3.13
Hallo hanness,
das Tauwasser auf der Sparschalung wird in Wirklichkeit etwas geringer (oder gar nicht - je nach Abstand der Bretter) ausfallen, da die Zwischenräume zwischen den Brettern bei der Berechnung nicht berücksichtigt wurden.
Die Unterdeckbahn sollte unter der Sparschalung liegen, dann kommt die Hinterlüftungsluft dichter an die Dämmung dran. Als Unterdeckbahn gibt es auch Folien, die noch diffusionsoffener sind (sd=2cm).
Ich denke nicht, dass Sie den Unterschied im Hitzeschutz in der Praxis spüren werden.
Grüße
Ralf Plag
das Tauwasser auf der Sparschalung wird in Wirklichkeit etwas geringer (oder gar nicht - je nach Abstand der Bretter) ausfallen, da die Zwischenräume zwischen den Brettern bei der Berechnung nicht berücksichtigt wurden.
Die Unterdeckbahn sollte unter der Sparschalung liegen, dann kommt die Hinterlüftungsluft dichter an die Dämmung dran. Als Unterdeckbahn gibt es auch Folien, die noch diffusionsoffener sind (sd=2cm).
Ich denke nicht, dass Sie den Unterschied im Hitzeschutz in der Praxis spüren werden.
Grüße
Ralf Plag
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 23.3.13
Hallo Hannes,
ein "optimaler" Dachaufbau kann auf Folien verzichten, kompetente Detailplanung an den Anschlüssen vorrausgesetzt. Außen eine Unterdeckplatte und innen eine OSB-Platte als Dampfbremse und die Konstruktion hält ein Leben lang.
Folien sind nur Krücken mit begrenzter Lebensdauer. Maximal 5 Jahre Gewährleistung.
Ich hab schon einiege Dächer geöffnet, wo die Untedeckbahnen nur noch Fetzen waren. Unter den Dachpfannen herrscht sehr extremes Klima.
Bei 60mm Unterdeckplatten sollte man bedenken, dass die Dachlattung nun nicht mehr im Sparren befestigt werden kann. Das heißt, die Konterlattung sollte min. 60mm stark sein bei 30/50er Lattung.
Falls eine Unterdeckbahn verlegt werden sollte, würde ich sie nicht unter der vollflächigen Schalung anordnen, weil erstens noch mehr Tauwasser ausfallen würde, und weil die Unterdeckbahn als zweite wasserführende Ebene zumindest theoretisch hin und wieder Wasser führt. Dann wäre die Schalung durchfeuchtet und dadurch noch diffusionsdichter. Das könnte sich zu einem Schaden hochschaukeln.
Zelluloseeinblasdämmung dürfte noch etwas besser hinsichtlich Hitzeschutz abschneiden.
In deinem Aufbau sind die 4cm Vollholz-Innenverkleidung der größete Faktor für den Hitzeschutz.
Gruß DerAchim
ein "optimaler" Dachaufbau kann auf Folien verzichten, kompetente Detailplanung an den Anschlüssen vorrausgesetzt. Außen eine Unterdeckplatte und innen eine OSB-Platte als Dampfbremse und die Konstruktion hält ein Leben lang.
Folien sind nur Krücken mit begrenzter Lebensdauer. Maximal 5 Jahre Gewährleistung.
Ich hab schon einiege Dächer geöffnet, wo die Untedeckbahnen nur noch Fetzen waren. Unter den Dachpfannen herrscht sehr extremes Klima.
Bei 60mm Unterdeckplatten sollte man bedenken, dass die Dachlattung nun nicht mehr im Sparren befestigt werden kann. Das heißt, die Konterlattung sollte min. 60mm stark sein bei 30/50er Lattung.
Falls eine Unterdeckbahn verlegt werden sollte, würde ich sie nicht unter der vollflächigen Schalung anordnen, weil erstens noch mehr Tauwasser ausfallen würde, und weil die Unterdeckbahn als zweite wasserführende Ebene zumindest theoretisch hin und wieder Wasser führt. Dann wäre die Schalung durchfeuchtet und dadurch noch diffusionsdichter. Das könnte sich zu einem Schaden hochschaukeln.
Zelluloseeinblasdämmung dürfte noch etwas besser hinsichtlich Hitzeschutz abschneiden.
In deinem Aufbau sind die 4cm Vollholz-Innenverkleidung der größete Faktor für den Hitzeschutz.
Gruß DerAchim
hanness (4 Beiträge)
am 23.3.13
Danke für die Antworten.
@DerAchim:
Ich würde auch gerne ohne Folie bauen. Deshalb bevorzuge ich einen Aufbau ohne Unterdeck-Folie. Was meinst du mit "Unterdeckplatte". Ist hier eh eine Holzfaserdämmplatte gemeint. Derzeit ist die Steico Special geplant. Welche Hersteller bzw. Platte wäre am besten geeignet?
Eine OSB Platte als Dampfbremse gefällt mir auch sehr gut. Muss man da aber alle Stöße gut verkleben, oder? Derzeit wäre als Dampfbremse die ProClima Intello Plus angedacht. Ist die OSP Platte besser geeignet?
Als Dachlatten sind 40/50er vorgesehen. Welche Konterlattung ist dann notwendig?
mfg
@DerAchim:
Ich würde auch gerne ohne Folie bauen. Deshalb bevorzuge ich einen Aufbau ohne Unterdeck-Folie. Was meinst du mit "Unterdeckplatte". Ist hier eh eine Holzfaserdämmplatte gemeint. Derzeit ist die Steico Special geplant. Welche Hersteller bzw. Platte wäre am besten geeignet?
Eine OSB Platte als Dampfbremse gefällt mir auch sehr gut. Muss man da aber alle Stöße gut verkleben, oder? Derzeit wäre als Dampfbremse die ProClima Intello Plus angedacht. Ist die OSP Platte besser geeignet?
Als Dachlatten sind 40/50er vorgesehen. Welche Konterlattung ist dann notwendig?
mfg
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 23.3.13
Eine Unterdeckplatte ist eine als zweite wasserführende Ebene zugelassene Platte, zum Beispiel aus hydrophobierter Holzfaser wie die Steico spezial. Durchtrittsicher ist diese nicht und sie ist auch nicht als statische Scheibe zugelassen. Das gleiche gilt für die Gutex Ultratherm, die ich meistens wähle weil sie sich sehr gut verarbeiten lässt.
Für Lattung gilt:
bis 70cm zwischen-> 30/50
von 70 bis 100cm -> 40/60
darüber werden statische Nachweise erforderlich.
Nagelverbindungen wie bei Latten sind nachweisfrei wenn die Nägel ein Drittel in der Latte und zwei Drittel in der UK befestigt sind. Also 80mm Konterlatte oder die Latten schrauben.
Man könnte unter den Sparren eine 15mm N+F OSB-Platte mit abgeklebten Stößen als Längsaussteifung und Dampfbremse einbauen und darunter noch 60mm gedämmte Instalationsebene anordnen. Wichtig bei der Verwendung von OSB als Dampfbremse sind die luftdichten Anschlüsse am Giebel und am Drempel. Diese sind mit Folie einfacher.
Die Intello ist für schwierige Konstruktionen, die eine hohe Rückdiffusion erfordern, wie etwa bitumenbeschichtete Flachdächer, entwickelt worden. Bei deinem Aufbau würde eine handelsübliche 2,3m Bahn völlig ausreichen. Oder eben die OSB-Variante, die ich für wesentlich langlebiger halte.
Spätestens beim Blower-Door-Test sieht man dann ob alle Stöße und Anschlüsse ausreichend verklebt sind und kann ggf. nachbessern.
Gruß DerAchim
Für Lattung gilt:
bis 70cm zwischen-> 30/50
von 70 bis 100cm -> 40/60
darüber werden statische Nachweise erforderlich.
Nagelverbindungen wie bei Latten sind nachweisfrei wenn die Nägel ein Drittel in der Latte und zwei Drittel in der UK befestigt sind. Also 80mm Konterlatte oder die Latten schrauben.
Man könnte unter den Sparren eine 15mm N+F OSB-Platte mit abgeklebten Stößen als Längsaussteifung und Dampfbremse einbauen und darunter noch 60mm gedämmte Instalationsebene anordnen. Wichtig bei der Verwendung von OSB als Dampfbremse sind die luftdichten Anschlüsse am Giebel und am Drempel. Diese sind mit Folie einfacher.
Die Intello ist für schwierige Konstruktionen, die eine hohe Rückdiffusion erfordern, wie etwa bitumenbeschichtete Flachdächer, entwickelt worden. Bei deinem Aufbau würde eine handelsübliche 2,3m Bahn völlig ausreichen. Oder eben die OSB-Variante, die ich für wesentlich langlebiger halte.
Spätestens beim Blower-Door-Test sieht man dann ob alle Stöße und Anschlüsse ausreichend verklebt sind und kann ggf. nachbessern.
Gruß DerAchim
rossodiablo (2 Beiträge)
am 5.8.13
Hallo der Achim,
auch ich möchte OSB als Dampfbremse nutzen mein Dachaufbau schaut so aus. https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/index.php?&d0=1.2&mid0=229&d1=1.5&mid1=71&d2=24&mid2=7371&d3=3.5&mid3=1357&d4=7.5&mid4=219&bt=1&T_i=20&RH_i=50&T_e=-10&RH_e=80&outside=0&name=Dach
OSB Stöße abkleben ist klar, aber wie bekomme ich die OSB Platten an die neu geputzen Giebelwände dauerhaft angeschlossen? Hatte an sowas gedacht : http://de.proclima.com/produkte/verbindungsmittel/klebebaender/budax-top
MFG RENE
auch ich möchte OSB als Dampfbremse nutzen mein Dachaufbau schaut so aus. https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/index.php?&d0=1.2&mid0=229&d1=1.5&mid1=71&d2=24&mid2=7371&d3=3.5&mid3=1357&d4=7.5&mid4=219&bt=1&T_i=20&RH_i=50&T_e=-10&RH_e=80&outside=0&name=Dach
OSB Stöße abkleben ist klar, aber wie bekomme ich die OSB Platten an die neu geputzen Giebelwände dauerhaft angeschlossen? Hatte an sowas gedacht : http://de.proclima.com/produkte/verbindungsmittel/klebebaender/budax-top
MFG RENE
rossodiablo (2 Beiträge)
am 5.8.13
Dach, U=0,126
BildDerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 15.8.13
Hallo Rene,
opimalerweise klebt man einen Klebeband oder Folienstreifen (mit Dehnungsschlaufe) an OSB-Platte und Wand, und putzt diesen anschließend ein. Dann bringt man die Gipsplatte an (mit Acryl-Anschlussfuge).
Ich würde bei Dachschrägen, unter denen gewohnt werden soll, grundsätzlich einen schweren Dämmstoff wie z.B. Zellulose wählen. Sonst wird es im Sommer recht warm im Dachgeschoss.
Gruß, Achim
opimalerweise klebt man einen Klebeband oder Folienstreifen (mit Dehnungsschlaufe) an OSB-Platte und Wand, und putzt diesen anschließend ein. Dann bringt man die Gipsplatte an (mit Acryl-Anschlussfuge).
Ich würde bei Dachschrägen, unter denen gewohnt werden soll, grundsätzlich einen schweren Dämmstoff wie z.B. Zellulose wählen. Sonst wird es im Sommer recht warm im Dachgeschoss.
Gruß, Achim