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Dachsanierung mit Aufsparrendämmung
tmaulnet (3 Beiträge)
am 8.2.13
Hallo,
Zuerst grosses Lob an diese fantastische Seite. Doch trotz, oder vieleicht auch wegen der vielen Informationen habe ich einige Fragen.
Die Vorbesitzter unseres Hauses (bj 1970) liessen 2000 das Dach neu eindecken. Leider hat der damalige Dachdecker versäumt die aus Bitumenschindeln bestehende Alteindeckung zu entfernen, sondern er hat einfach Konter- und Lattung auf die Bitumenschindeln genagelt.
Mit diesem Wissen bin ich zu meinem Isolationshändler gegangen welcher mir zu einer Zwischensparrendämmung mit Mineralwolle und einer zusätzlichen Untersparrendämmung mit Alu-kaschierten PU-platten geraten hat. Das wurde dann auch so umgesetzt. 40 mm PU-platten und 100mm Mineralwolle.
Zwei Jahre später hatten wir ein Problem mit unserer Solaranlage, weshalb an dieser stelle die Isolierung geöffnet werden musste, das Entsetzten war Gross als ich feststellen musste dass die Dachschalung feucht war und sich an einigen Stellen sogar Schimmel gebildet hat.
Die Feuchtigkeit ist wahrscheinlich auf eine bauliche Besonderheit unseres Hauses zurückzuführen: einen teil der Küche sowie einen Teil des Badezimmers wurden angebaut. Hier gibt es keine Betondecke. Die Decke besteht aus Ausbauplatten, danach eine Dampfbremse (vario von Isover) danach 200mm Mineralwolle.
Der Verdacht liegt jetzt auf einer nicht fachgerecht eingebauten bzw beschädigten Dampfbremse.
Da unser Dach noch andere strukturelleund visuelle Schwachstellen aufweist wollen wir das Dach fachgerecht sanieren lassen. Meine Idee:
1. Dachschalung und Bitumenschindeln entfernen
2. die Mineralwolle über Bad und Küche zu entfernen und von aussen eine Dampfbremse und Zwischensparrendämmung einzubringen
3. Eine diffusionsoffene Aufsparrendämmung anbringen
4. Dach neu eindecken
Meine Frage ist jetzt ob ein solcher Aufbau sinnvoll ist, oder ob es bessere Möglichkeiten gibt.
Sei noch gesagt dass man über der Küche sowie über dem Bad auch von Innen an das dach kommen kann. Der rest des Daches wurde jedoch schon ausgebaut und ich wäre froh wenn die dort investierte arbeit erhalten bleiben könnte.
Ich freue mich übere jede Rückmeldung, Anregung oder Rat.
Danke
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 9.2.13
Wahrscheinlich ist der Aufbau im Anbau der einzige der funktioniert. Der Rest klingt gefährlich: Dampfdichte Bitumenschindeln? Alukaschierte PU-Platten? Unbedingt entfernen. Wenn eh das ganze Dach neu gedeckt wird würde ich genau deinen Aufbau wählen. Alles raus bis auf die Innenverkleidung. 20mm Holzweichfaser zum Schutz der Folie, Sub and Top Dampfbremse, Faserdämmstoff, Holzfaser-Unterdeckplatte min.35mm, Konterlattung. Im Anbau kann das wohl bleiben. Aber die Anschlüsse würd ich kontrollieren.
tmaulnet (3 Beiträge)
am 9.2.13

Dachdecker1, U=0,16

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Danke für die Antwort. Wieso soll ich die alukaschierten Pu-Platten innen entfernen?Eigentlich wollte ich sowohl die platten als auch die Mineralwolle belassen und nur die Dachschalung mit den Schindeln entfernen. Dann hätte ich doch einen Aufbau.der von innen nach aussen diffusionsoffener wird? Um die Pu-platten zu entfernen müsste auch die gipsplatten abgemacht werden. Gibt es keine Möglichkeit die Platten.zu retten? Danke
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 9.2.13
Aluminium hat einen Sd-Wert von über 1000m. Das ist theoretisch für die Feuchteberechnung extrem gut. In der Praxis ist diese Schicht alledings fast nicht durchgängig umsetzbar. Sollte jetzt ein Loch oder schlimmer Spalt zwischen den Platten sein, dringt an dieser Stelle extrem viel Feuchtigkeit in die Dämmebene, weil jetzt die gesamte Feuchtigkeit nicht über die Fläche gleichmässig eindringt sondern gebündelt an der schwächsten Stelle.
Ein idealer Dachaufbau ist nicht nur Innen dichter als Aussen, sonder insgesamt so diffusionsoffen wie bei Luftdichtigkeit nur irgendmöglich. So ist die Konstruktion am fehlertolerantesten, das Dach kann atmen und man hat ein angenehmes Raumklima.
Daher würde ich die Platten mit dem Cuttermesser von aussen nur zwischen den Sparren rausschneiden. Der tragende Rest kann bleiben und minimiert die Wärmebrücke.
Auch von der ruhenden Luftschicht würde ich abraten. Dort kommt es oft durch Kovektion zu Feuchteproblemen. Und sollte die Luftschicht doch nicht ruhen hätte die Aufsparrendämmung keinen Zweck mehr.
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 9.2.13

Dachdecker1, U=0,16

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

So in etwa.

Gruß DerAchim
tmaulnet (3 Beiträge)
am 10.2.13
Danke für den Tipp. Um diesen Aufbau zu realisieren würden erhebliche Mehrkosten auf mich zu kommen. Es geht mir nicht darum ein den best möglichen Aufbau zu finden. Esgeht mir mehr um Schadensbegrenzung, wenn ich eine funktionierende Lösung fände bei welcher ich die puplatten belassen könnte wäre ich sehr erleichtert.
Bei uns in Luxemburg ist es Standard innen eine Alu dampfbremse einzuziehen, liegen denn hier sämtliche Dachdecker, Architekten und Isolationsfachleute falsch?
Ich hatte mittlerweile zwei Dachdecker hier, einer hat mir zu einer Aufsparrendämmung mit Lu-platten, der zweite zu Holzfaserdämmplatten geraten. Keiner von beiden wollte die platten entfernen.
Mit den Alu puplatten innen hätte ich doch einen Aufbau welcher von innen nach aussen immer offener wird?
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 10.2.13
In Deutschland wurde in den Berufschulen auch noch bis etwa 2006 gelehrt, dass innen PE Dampfbremsen mit etwa 100m Sd-Wert den besten Schutz gegen Durchfeuchtung bieten würden. Viele Handwerker arbeiten auch heute noch mit diesen Folien. Doch nach etlichen Bauschäden versucht man heute mit möglichst offenen Aufbauten die Sicherheit zu erhöhen.
Klar kann ein solcher Aufbau funktioneren. Wenn Ihnen jemand Gewährleistung garantiert sind Sie auf der sicheren Seite. Wenn Sie die für nächsten 30 oder mehr Jahre Ruhe haben wollen, macht sich die Mehrinvestition mit Sicherheit bezahlt.
Das teuerste ist immer die Arbeitszeit. Die Materialkosten können Sie leicht durch mitarbeit beim Abriss kompensieren. Ihre Erben werden Ihnen danken.

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