Nach Peter Niemz "Physik des Holzes" (2005) ist die spezifische Wärmekapazität darrtrockener Hölzer etwa 1300J/(kgK)und nahezu unabhängig von der Holzart. Sie steigt mit der Holzfeuchte, bei u=100% auf 2800J/(kgK). Demnach müssten lufttrockene Hölzer (mit u=12%) etwa eine spez. Wärmekapazität von 1500J/kgK haben. Hie bei Ubakus wird für Buche ein Wert von 2100 und für Eiche ein wert von 2400J/kgK angegeben. Gibt es eine Erklärung für diese große Abweichung?
Link zu "Physik des Holzes": https://www.academia.edu/26590858/Physik_des_Holzes

In "Schneider Bautabellen" Tafel 10.43 (23. Auflage) wird für Nutzholz unabhängig von der Rohdichte/Holzart eine Wärmekapazität von 1600 angegeben (bei 20°C und rF=65%). Dies kommt der Angabe von Peter Niemz nahe...

Hallo Bienenmann,

die Annahme einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65% ist für Baustoffe nur korrekt, wenn diese auf der Raumseite des Bauteils liegen. Bei weiter außen liegenden Hölzern kann die Luftfeuchtigkeit zeitweise auf 100% steigen. Jedoch sollte aus Gründen des Holzschutzes die Holzfeuchtigkeit (nicht Luftfeuchtigkeit!) die 20% Marke nicht übersteigen. Bei 20% wird - je nach Messung bzw. Autor - eine Wärmekapazität von 1850 bis 2100 J/(kg/K) erreicht. Und da liegt das nächste Problem: Oft wird eine Messung aus dem Jahr 1912 zitiert. Andere, neuere Messungen unterscheiden sich davon deutlich (liegen höher) und ergeben auch Unterschiede für unterschiedliche Holzarten.

Trotzdem waren einige Werte im Ubakus wohl etwas hoch angesetzt, ich habe diese auf 1700 reduziert.

Interessanterweise geben die Holzfaserhersteller durchweg 2100 J/(kg/K) für ihre Platten an, die ja auch nur aus Holz bestehen. Da würde mich interessieren, woher dieser Wert kommt.

Grüße
Ralf Plag