Diskussionsforum (Archiv)
Variable Dampfbremse
discosucks01 (2 Beiträge)am 31.1.21
Dachaufbau_PAN_2, U=0,21
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Hallo in die Runde,
plane den Ausbau des Dachgeschoßes in einem 100+ Jahre alten RMH. Damit einher geht natürlich auch die Dämmung des Daches.
Der Bestand wurde vor ca. 40 Jahren verschalt und eingedeckt. Als zweite wasserführende Schicht wurden (für mich nicht näher definierbare) Bitumen/ Teerpechbahnen verlegt. Da eine Erneuerung des Daches (mit Aufsparrendämmung) budgetär keine Option ist, haben wir uns für eine Zwischensparrendämmung entschieden, und würden für ein besseres Gefühl noch eine Unterspannbahn zw. den Sparren tackern.
Der Dachstuhl ist weitestgehend original und soll teilweise sichtbar bleiben. Da ein dauerhaft luftdichtes Anbringen der Dampfsperre an Balken etc. eher eine Illusion ist, verbleibt der Teil oberhalb der Dämmung kalt und hinterlüftet.
Die Berechnung dazu sieht (aus meiner zugegeben laienhaften Sicht) soweit gar nicht so verkehrt aus.
Hier lasse ich mir aber auch gerne widersprechen, bzw. mich belehren.
Das einzig irritierende ist, immer wenn anstelle der generischen Dampfbremse mit sd Wert 2,3 m ein variables Produkt wie z.B. (Isover Vario KM Duplex oder pro clima Intello Plus) in die Berechnung übernehme, fällt die Trocknungsreserve fast auf 0.
Meine erste Annahme war, dass sich dies auf die Ebene zw. GKF und Dampfbremse bezieht, aber selbst bei einer Dampfbremse mit sd 100 wäre die Trocknungsreserve noch im grünen Bereich.
Es wäre klasse, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, da mich dies etwas verunsichert. Bzw. im Zweifel wird die Dampfbremse dann eben nicht variabel.
Herzlichen Dank vorab & schönen (Rest-) Sonntag.
Michael
u-wert.net (498 Beiträge)
am 31.1.21
Dachaufbau_PAN_2, U=0,21
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Hallo Michael,hier stimmt tatsächlich etwas mit der Berechnung nicht. Der alte Sparren, der die Hinterlüftungsebene und die Integra ZUB komplett durchschneidet, führt programmintern zu einer speziellen Behandlung der Hinterlüftungsebene. Und das wiederum scheint hier mit der feuchtevariablen Dampfbremse zu Probleme zu führen. Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen, ich muss mir das erst noch genauer ansehen.
Das Problem lässt sich aber offensichtlich umschiffen, wenn man den Sparren in zwei Teile splittet, siehe oben. Das sollte als temporärer Workaround funktionieren.
Grüße
Ralf Plag
discosucks01 (2 Beiträge)
am 1.2.21
Hallo Herr Plag,
vielen Dank für die schnelle Hilfe und den Workaround.
Herzliche Grüße
CVDaemmtechnik (103 Beiträge)
am 1.2.21
Dachaufbau_PAN_2, U=0,21
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Ich empfehle hier eher die Dämmung einschichtig einzublasen. Das ist preiswerter, "verbraucht" weniger Dachstärke und unterstürtzt besser die Rücktrocknung mit der variablen Dampfbremse.Die angedachte Unterspannbahn innen ist eher kontraproduktiv, sie verhindert ein Abtrocknen der Holzschalung, im Übrigen seh ich dafür generell keinen Nutzen, entweder die Bitumenbahn ist dicht oder nicht, und man sieht das durch Wasserränder an der Schalung.
Es ist eh fraglich ob die Belüftungsebene funktioniert, da oft am First Öffnungen fehlen, wenn sie denn funktioniert, strömt sie durch die Dämmung und macht diese wirkungslos. Ein Strickpullover hält bei Wind auch nur mit Windjacke warm. ;-)
Anstatt der dicken Bohlen besser den Sparrenexpander verwenden, der ist leicht, gut zu verarbeiten und er minimiert die Wärmebrücke Sparren. Dadurch lässt sich eine Dämmung ohne Untersparrendämmung realisieren, das spart bares Geld.
Bild (bitte die eingezogene USB wegdenken, da ging es um einen Aufbau ohne jegliches Unterdach) siehe hier: https://c.web.de/@337574933833974228/mXwTINZ-QH2MB6HkJ6SxDw