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Sanierung ausgebauter Dachboden von außen (Hitzeschutz)
cwgroth (3 Beiträge)
am 22.2.19

Dachboden SCZI, U=0,14

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Hallo, wir wohnen in einem Haus von 1985 bei Grenoble in Frankreich, wo die Sommer sehr sonnig und heiß werden, und die Winter verhältnismäßig kalt. Der Landes(un)sitte entsprechend bestehen die Mauern aus 20 cm dicken hohlen Schalsteinen, 8 cm Innendämmung aus Styropor und einer 10 mm Gipskartonplatte. Die Kellerdecken sind mit Styropor gedämmt. Der Dachboden war ursprünglich nicht ausgebaut, sein Boden mit 20 cm Glaswolle gedämmt.

Vor zwanzig Jahren hat der damalige Besitzer den Dachboden in Eigenregie von Innen ausgebaut. Er nagelte dazu Latten seitlich an die Oberkanten der Sparren. Unter diese Latten nagelte er OSB-Platten als Regenschutz. Darunter kommen 5cm Glasfaser als Zwischensparrendämmung. Schließlich von unten auf die Sparren eine 2 cm dicke reflektive Dünnschicht-„Wunder“-Dämmung. Die Dünnschichtdämmung wird von auf die Sparren von unten genagelten Leisten festgeklemmt. Als Abschluss zum Innenraum folgt eine Täfelung aus Weichholz. Das Ganze hat damit einen R-Wert von etwas unter 2 m²K/W und katastrophale Wärmeschutzwerte.

Seitlich wird der ausgebaute Dachboden von etwa 80 cm hohen Holzwänden begrenzt. Der Hohlraum dahinter ist einfach komplett mit Glaswolle ausgefüllt.

Mir sind die konzeptionellen Schwächen dieses Hauses bewusst. Trotzdem sind mir auch beim näheren Hinsehen keine Feuchteschäden aufgefallen. Wir kommen auf Heiz- und Warmwasserkosten von 120 kWh/m^2.

Die größte Nachteil dieses Hauses ist, dass es sich im Sommer während der mehrtägigen Hitzeperioden stark aufheizt. Trotz maximaler Nachtlüftung steigt die Temperatur auf dem Dachboden am frühen Abend auf 30 Grad, im Stockwerk darunter auf 28-29 Grad.

Ich könnte jetzt natürlich wie die Nachbarn einfach eine Klimaanlage einbauen lassen (vielleicht werde ich das irgendwann auch tun), aber ich wollte davor versuchen die gröbsten baulichen Mängel zu beseitigen, also das Dach zu sanieren. Ich verspreche mir davon 2 Grad niedrigere Temperaturen im Sommer, auch im Geschoss unter dem Dachboden sowie eine gewisse Heizkostenersparnis.

Ein Dachdecker hat den oben abgebildeten Aufbau vorgeschlagen, eine Kombination auf Zwischen- und Aufsparrendämmung. Die dünnen Sparren werden von außen auf 20 cm Gesamtdicke verstärkt. Dazwischen kommt Steicoflex. Auf die Sparren 8 cm Steico intégral (entspricht von den Daten her Steicospecial dry). Die Dünnschichtdämmung verbleibt (dargestellt durch 2cm Glaswolle mit Dampfbremse). Damit wird ein R-Wert von 7,1 und „guter" Hitzeschutz erreicht.

Diese Dämmung soll in der gesamten Fläche des Daches ausgeführt werden, also auch über den mit Glaswolle gefüllten Hohlräumen wo es zu den Wohnräumen hin keinerlei Dampfbremse gibt (nur Täfelung).

Nun stellen sich mir einige Fragen:

- Mir ist bewusst, dass eigentlich eine durchgängige Dampfbremse eingebaut werden sollte, aber ich sehe keine Möglichkeit dazu. Laut ubakus sollte es aber auch ohne Dampfbremse (sogar wenn ich die Täfelung auslasse) keine nennenswerten Kondensationsprobleme geben. Und das Kondenswasser, welches sich ansammelt, sollte im Sommer problemlos verdampfen können. Bin ich hier zu blauäugig?

- Der Dachboden selbst sollte durch die Dämmmaßnahme merklich weniger heiß werden, aber kann man hoffen, dass man im Stockwerk darunter auch etwas davon merkt? Beide sind durch einen etwa 1 m^2 großen, offenen Durchgang verbunden. Einerseits könnte man meinen, dass ein wesentlicher Teil der Hitze über’s schlecht isolierte Dach ins Haus kommt (wir lassen kein direktes Sonnenlicht ins Haus). Andererseits hat das Haus wegen der Innendämmung sehr wenig Trägheit, so dass der Effekt der Dachisolierung verpuffen könnte.

- Ein anderer Dachdecker hat eine PU-Aufsparrendämmung vorgeschlagen. Ich mag lieber ökologischere Baumaterialien verwenden und gehe auch davon aus, dass der oben vorgestellte Aufbau mit Holzfasern weniger Probleme mit Kondensation machen sollte. Aber ist unter dem Gesichtspunkt des Hitzeschutzes eines Hauses mit geringer Trägheit letztlich die obige Holzfaserdämmung besser oder doch eine günstigere reine PU-Aufsparrendämmung mit leicht besserem R-Wert?

- Ich bin für sämtliche Tipps und Ideen dankbar.

Danke
Christoph
cwgroth (3 Beiträge)
am 22.2.19

Dachboden alt, U=0,53

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Hier der aktuelle Zustand der Dachbodenisolierung.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 25.2.19
Gute Dämmung mit schweren Dämmstoffen, zB Zellulose mit höherer Dichte einblasen und
raumseitig schwere, im Naßverfahren hergestellte Holzfaserplatten anordnen dient dem Hitzeschutz.

Ggf innenseitig Verkleidungen aus Lehmbauplatten, Lehmputze oder dickere Gipsfaserplatten vorsehen hilft ebenfalls.
Nachts lüften bei niedrigen Außentemperaturen,
tagsüber dann Fenster schließen, um den Zutritt warmer Außenluft zu reduzieren.
Hausbegrünung ist ebenfalls günstig und Beschattung durch Laubbäume.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Sanierungsberatung,, Ankaufsgutachten

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