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Diskussionsforum (Archiv)

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Streitthema Konrad Fischer
nico2224 (11 Beiträge)
am 16.3.18
Welche Meinung hat man zur Kritik an Wärmedämmung bzw. WDVs von Konrad Fischer?
Das Thema taucht immer wieder in Beiträgen auf, mir fehlt die objektive Beleuchtung des Themas, deshalb dieser Beitrag.
ThomasLau (106 Beiträge)
am 16.3.18
Der gute Mann hat in manchen Kritikpunkten zu WDVS und wirtschaftlichkeit durchaus recht aber zu Thema Wärmedämmung allgemein schreibt er einfach nur unfug.

Ich hatte mal versucht mit Ihm per mail über diese Themen zu diskutieren. Ich drücke es mal so aus, wenn mensch masochistisch veranlagt ist und sich gerne beschimpfen und beleidigen lassen will ist er genau der richtige dafür

ThomasLau (106 Beiträge)
am 17.3.18
Konkretes Beispiel:

nach Herrn Fischer steigt immer nach einer Dämmmmaßnahme der Energieverbrauch, weil mensch damit die Solaren Wärmegewinne, sei es direkt oder indirekt aus der Globalstrahlung unterbindet.
Das mag für eine unverschattete Südwand aus sichtbaren Ziegelmauerwerk gelten. Aber die Gewinne aus der Globalstrahlung an verschatteten Flächen oder nördlichen ausrichtungen überschätzt er total weil er sie nur für sich betrachtet. Ich kann da zwar eine Strahlungseintrag messen, aber meistens bläst schon ein bischen Wind das wieder weg, oder geht durch Verdunstungskälte wieder flöten. In der Gesamtbilanz stehe ich mit Dämmung besser da.

Das andere ist sicherlich die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Im bestand rechnen sich Dämmmaßnahmen wenn ich sie im Rahmen von notwendigen anderen Sanierungsmaßnahmen durch führe. Wenn also Gerüstarbeiten, neue Dacheindeckung usw. ansteht.

Die Schäden aus Dämmung, die Herr Fischer als Beispiele aufführt beruhen eher auf schlechte Ausführung oder Planung, und eine veralkte WDVS- Fassade hat nichts mit Schimmel im Innenbereich zu tun, macht halt nur tolle Bilder.
ThomasLau (106 Beiträge)
am 17.3.18
K.F ist ein bischen der Lord Voldemort der Bauphysik zu sein, zumindest scheinen hier im Forum alle in Schockstarre zu verfallen sein :-)

Selbstkritische Frage in die Runde, hab ich tatsächlich recht mit meinen Aussagen?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 19.3.18
Da hinter extremen Aussagen sicher auch ein gut Teil Marketing steckt will ich nicht zu noch mehr Öffentlichkeitswirkung einer Person beitragen.
Es geht ja primär darum, wann Dämmung und wenn in welcher Form sinnvoll ist.

Pauschale Aussagen wie -Dämmung rechnet sich nie- oder -nach Dämmung braucht man mehr Energie als vorher und es fängt an zu schimmeln- und - Einfachverglasungen sind immer sinnvoll, weil sie höhere solare Wärmegewinne ermöglichen-
sind etwa auf einem vergleichbaren Niveau wie Aussagen - blonde Frauen sind blöd- oä. Stammtischgerede.

Ob Ziegelbauten wenig Heizenergie benötigen und im Winter immer mollig warm sind
kann in jeder Burg oder anderen Gebäuden mit dicken Steinwänden überprüft werden.
Bisher konnte ich bei solchen Gebäuden nur guten Hitzeschutz feststellen.

Auch aus diesem Grund gibt’s traditionell in wärmeren Gefilden überwiegend Stein- und Lehmgebäude,
in kalten Gegenden viel Holzbau und Blockhäuser.

Dass Gebäude mit aufwendig gestalteten oder historischen Fassaden keine Außendämmung bekommen versteht sich von selbst.

Ich hatte in Wohnungen mit Einfachverglasung gewohnt und konnte dann im Winter schöne Eisblumen an der Innenseite bewundern.
Heute will aber niemand mehr unter solchen Wohnverhältnissen leben, die auch zu kürzerer Lebenserwartung beigetragen haben.

Keine Dämmung kann zu Schimmel führen, wenn dadurch Taupunktunterschreitungen und Auffeuchtung der Wandoberflächen verursacht werden.
Ich hatte auch in solchen Wohnungen gewohnt, wo es trotz alten, undichten Fenstern zu Schimmel kam-
Nach erfolgter Außendämmung war das Problem behoben und der Pelketverbrauch betrug noch ein Drittel zu vorher.
Pauschale Aussagen sind immer dumm- jedes Haus muß individuell betrachtet werden und die Sanierung und Dämmung nach den technischen, gestalterischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten erfolgen.

EPS würde ich ohnehin nicht anwenden- es gibt genügend ökologische Dämmstoffe,
die zudem noch bauphysikalisch Vorteile haben.

Die K.F. Homepage ist leider ein gutes Beispiel sprachlicher Umweltverschmutzung.
Die auch vorhandenen, fachlich korrekten Beiträge betragen, wenn überhaupt, vielleicht ein Zehntel des Inhalts.
Ebenso findet sich in seinem Buch ^Altbauten kostengünstig sanieren^ dieselbe Polemik mit wenig Inhalt, (welches ich daher wieder zurück geschickt hatte.)
Man erfährt immer nur was nicht gemacht werden soll-
was korrekt ist wird leider nicht mitgeteilt-
vielleicht weil es viel schwieriger ist oder weitergehende Auseinandersetzung mit der Materie verlangt.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen



nico2224 (11 Beiträge)
am 29.3.18
Also besteht das Buch aus den gleichen Inhalten wie auch seine Vorträge und Seminare? Wirklich vernünftige Vorschläge konnte ich diesen nicht entnehmen.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 30.3.18
Ich habe dem Buch kaum Neues entnehmen können, vor allem keine konkreten Vorschläge WAS man machen könnte- was NICHT wird mit genügend Polemik dargestellt.
Das hilft aber bei realen Sanierungen nicht weiter.
Ein leider nur geringer Teil des Buches ist verwertbar, das lohnt aber den Kauf nicht.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
grenelt (2 Beiträge)
am 5.4.18
Konrad Fischer und seine Wirbelschleppe sind eine Pest.

Ich hab' das alte Bauernhaus (Massivziegel mit Wandstärken 48, 33 und ca. 20 cm), das ich bewohne, mittel Dämmung der obersten Geschossdecke, Kellerdecke, einiger Außenwände in den anschließenden Heuboden sowie punktueller Innendämmungen von weit über 200 kWh/m²/a auf um die 120 kWh/m²/a. gebracht. Ich denke, ich weiß wovon ich rede. Nichts ist gut an Massivziegeln - richtige Dämmung ist alles!

Eigentlich kann der Fischer glauben, was er will, das Problem ist, er stiftet so viele Leute an...

Ich kenne persönlich etwa einen gelernten Heizungsbauer, der Dämmung generell für Mist hält - speziell bei Dämmung mit EPS/PUR behauptet er, man würde ja auch nicht in einen Müllsack einziehen. Dabei überbewertet er zum Beispiel den Feuchtigkeitstransport durch Wände bei Weitem - es fehlt solchen Leuten jede Vorstellung für die Größenordnungen und die Physik.

Und solchen Leuten verleiht Konrad Fischer immer wieder Legitimation mit seiner Pseudoprominenz.

Es gibt sehr ausgewogene Betrachtungen wie etwa diese hier:
https://www.youtube.com/watch?v=6tHmm3CefWY

Aber das ist zu kompliziert für Journalisten und so fallen auch die auf Konrad Fischer & Co gerne herein.

Ein Punkt, der das Problem so arg verschärft, ist, dass Vermieter die Modernisierungskosten in einem viel zu hohen Umfang direkt auf die Mieten umlegen können. Gerade in großen Miethäusern - die sowieso schon aufgrund ihres Verhältnisses von Wohnraum zu Außenflächen sehr effizient sind - lohnt sich das in der Tat nur wenig. Die Mieter haben dann sehr hohe Umlagen zu tragen und sparen nur wenig an den Heizkosten - es ist klar, dass die das alles für Mist halten.

Wenn Konrad Fischer mal recht hat, dann ist das eher Zufall.
williabel (24 Beiträge)
am 27.4.18
Der Solare Energiegewinn ist schon berechtigt auf einer Steinfassade. Eine Styroporgedämmte Fassade kann wegen Massemangel das nicht. Das fördert auch gleichzeitig die Algenbildung. Eines der wenigen Häuser die beides gut können wäre ein Bio-Solar-Haus. Gut gedämmt und trotzdem den Solare Energie genutzt.
grenelt (2 Beiträge)
am 27.4.18
Ja - aber es sind maximal ein Drittel der Außenhülle, eher nur ein Viertel, dass einen solaren Überschuss einbringen kann.

Deswegen baut man ja Passivhäuser mit großen Glasflächen nach Süden und kleinen Fenstern und dicken Dämmungen in die übrigen Richtungen.

Im Übrigen ist es nicht so, dass eine gedämmte Wand gar keine solaren Gewinne mehr hat - denn die Einstrahlung blockiert ja die Transmission.

Das ausgerechnet im Winter die größere Speichermasse einen signifikanten Betrag in die Nacht mitnehmen kann ist angesichts der insgesamt gering(er)en Solarstrahlung auch eher Wunsch als Realität.

Man erreicht durch Dämmung um Größenordnungen mehr Einsparung, als man durch solare Gewinne gewinnen könnte.
elcenzo (1 Beitrag)
am 25.5.18
Es gibt immer Leute, die bewusst gegen den Strom schwimmen wollen. Allerdings finde ich den Ansatz, die Dämmung weg zu lassen, nicht so stichhaltig, wie die Haustechnik weg zu lassen, wie es z.B. Baumschlager&Eberle im Gebäude "2226" in Lustenau umgesetzt haben. Die Planungskosten für den Anlagenplaner gehen dann zwar vermutlich komplett in die Tasche des Bauphysikers, aber sollte das Konzept aufgehen, verbraucht man keine Energie für Heizung oder Kühlung, und muss diese auch nicht warten oder austauschen.
Auf langfristige Studien bin ich dennoch gespannt.

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