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Diskussionsforum (Archiv)

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Sanierung Dachgeschoss
MikeMielm (2 Beiträge)
am 28.11.17

Dach, U=0,209

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Guten Tag,

unsere Dachziegel sind von innen mit Mörtel verstrichen.(Haus Bj 1960) Der Dachdecker hat das Dach für sehr gut befunden, daher haben wir den Entschluss gefasst eine Dämmung von Innen vorzunehmen. Die in der Abbildung gezeigte OSB/3 wurde sorgfältig verklebt und soll als Dampfsperre/Bremse dienen. Die Sparren wurden mittels KVH 6/10cm aufgedoppelt um die Hinterlüftung und den Platz für die Holzfaserdämmplatten zu schaffen. Zusätzlich wurden pro Sparrenfach oben wie unten jeweils Lüftungsziegel in das Dach eingebaut. Als Untersparrendämmung soll eine 60 mm starke Glaswolle zum Einsatz kommen. Bei der Berechnung des U-Wertes gibt es nun ein Hinweis auf potenzielles Tauwasser an der OSB-Platte (noch im Toleranzbereich) Die Untersparrendämmung und die darauf folgende Gipskartonplatte wollen wir waagerecht einbauen und mittels 60mm Latten, aufgebracht auf die OSP-Platte und verschraubt mit den Sparren, anbringen. Daher der gewählte Abstand von 60 cm. Gerade dieser Abstand scheint die Tauwasserberechnung massiv zu beeinflussen, denn wenn der Abstand bei dieser Installationsebene auf das gleiche Maß wie den Sparrenabstand (80cm) gewählt wird, sinkt der Tauwasserausstoss um ein vielfaches. Da der Raum zukünftig als Schlafzimmer und mit höherem Feuchtigkeitsanteil zu rechnen ist, bin ich unsicher, ob der in der Berechnung dargestellten Aufbau zielführend ist.
Wir stehen aktuell vor der verklebten OSB Platte und haben uns gerade die 60x60 mm Latten gekauft und die 60 mm Glaswolle bestellt und hätten also noch die Möglichkeit die Untersparrendämmung in anderer Form aufzubauen. Die Reduzierung der Dicke der Unterparrendämmung reduziert ebenfalls den Anteil an potenziellen Tauwasser, geht aber auch deutlich zu Lasen des U-Wertes.

Da wir in Norddeutschland wohnen, bin ich hinsichtlich der Trocknungsphasen im Sommer etwas kritisch - denn einen "richtigen" Sommer hatten wir schon länger nicht mehr.

Wäre über Meinungen/Anregungen sehr dankbar und wünsche allen Lesern weiterhin gutes Gelingen bei den Projekten!

Freundliche Grüße
Mike
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 29.11.17
Besser vorher fragen.

Die OSB-Platte mit relativ dicker davor liegender Dämmung ist das Problem.
Diese Dämmung sollte nur etwa ein Viertel des hinter der Dampbremse liegenden Dämmwertes betragen.

Zumindest dabei auch kapillaraktive Dämmstoffe wie Holzfaserplatten oä verwenden und keine Mineral-/Glaswolle, die keine Feuchtigkeit aufnehmen können.

Falls bei diesem Aufbau doch einmal eine Pfanne reißt (feine Risse sieht man nur wenn man direkt auf dem Dach steht) kann Feuchtigkeit unbemerkt bis zur OSB-Platte laufen und zu Verrottungen führen- Austrocknung ist nur nach oben möglich.

Besser wären Unterdachplatte unter den Pfannen befestigt worden als Schutz bei Defekten,

oder wenn das Risiko in Kauf genommen würde könnte Zellulose gegen die Dachpfannen geblasen werden.
Die Dachsparren hätte ich zB mit 60/120 mm KVH oder höher aufgedoppelt, darauf eine feuchtevariable Dampfbremse oder Holzfaserplatten mit dampfbremsender Wirkung verlegt und diese verputzt oder mit Gipsfaserplatten auf Sparlattung verkleidet.

Wenn unter den Dachpfannen Hinterlüftung möglich ist wäre Kondensatausfall bei innenseitig moderaten Dampfbremsen nicht zu erwarten und bei kapillaraktiven Dämmstoffen kein Problem.
Die OSB- Platten hätte ich nicht montiert.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
MikeMielm (2 Beiträge)
am 29.11.17
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Warum keine OSB-Platte? Bei diesem Thema scheiden sich offensichtlich immer die Geister. Unser Zimmermann hat uns diese Konstruktion empfohlen. Würde mich über Ihr Statement zu diesem Thema freuen!

Die Tatsache, dass die zweite Dämmschicht eventuell zu dick sein könnte, war mir klar. Die Frage zielte eher darauf ab, ob 2,8% Feuchtegehalt zu einem Problem führen kann. Nach der Anleitung wären bis zu 3% ok. Wenn bei 2,8% potenzielle Probleme zu erwarten sind, würde ich dem Ratschlag folgen und statt der Glaswolle dann doch Holzfaserplatten zu verbauen. Lieber einen etwas schlechteren U-Wert, als mit Feuchtigkeit belastete Bauteile.

Hinterlüftung von 50 mm unter den Dachpfannen ist gegeben.
benny33 (Konto gesperrt)
am 31.1.18
Von der OSB-Platte würde ich auch abraten
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 31.1.18
Raumseitige Überdämmung von Dampfbremsebenen nur mit max 20 bis 30 % des Dämmwertes der Gesamtkonstruktion. Weniger ist sicherer.

Wenn würde ich die OSB-Platte direkt unter der Gipskarton (besser Gipsfaserplatte) anordnen, woe sie auch zur Stabilität beiträgt.

Allerdings haben OSB-Platten auch sehr unterschiedliche Sd-Werte, je nach Hersteller und Fabrikat- in gewissem Rahmen sind sie auch feuchtevariabel (wet cap, dry cap Angaben vergleichen).

Mit Mörtel vertsrichene Dachziegelkönnen bei bewegungen der Dachkonstruktion leichter reißen als lose verlegte-
zur Sicherheit könnten Unterdachplatten mit seitlich an den Sparren befestigten Leisten außen auf der Dämmung verlegt werden.

Um eine geringe Durchbiegung für besseren Wasserablauf zu bekommen kann in der Mitte vom Sparrenfeld und parallel zu den Sparren eine Latte an die Dachlatten geschraubt werden.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung

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