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Diskussionsforum (Archiv)

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Dampfbremse in Kombination mit Zellulose und OSB/3
Albrecht85 (10 Beiträge)
am 26.5.17

Dachdämmung, U=0,182

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo zusammen,

ich möchte in meinem Neubau die angehängte Dachdämmung verbauen. Nun bin ich mir bzgl. der Dampfbremsen unsicher.
Laut Dachdecker würde die Unterdeckplatte die Unterspannbahn überflüssig machen, da diese ebenfalls regensicher und diffusionsoffen ist (und zudem Wärme- und Schalldämmend wirkt).
Von Innen würde ich als Dampfbremse eine OSB/3 verbauen wollen (geklebt an den Stößen).
Dies sieht bei den Standard-Temperaturen und Luftfeichtigkeiten auch gut aus.

Da ich bei ordentlicher Sonneneinstrahlung den Ziegeln über 50 Grad zurechne habe ich die Außentemp hochgedreht, und erhalte dann die Kondenswasserbildung innerhalb meiner Zellulose.

Sind meine Zweifel nun unberechtigt, die Konstruktion an sich fehlerhaft oder Beides zusammen?

Vielen Dank vorab!
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 30.5.17
Die Konstruktion funktioniert mit den angegebenen Materialien.
Vom Hitzeschutz her würde aber außen eine dünnere, zB 35 mm Unterdachplatte besser sein,
dafür zB 60/240 mm KVH als Sparren verwenden, darauf Dampfbremse mit 2-3 m Sd-Wert und innenseitig zwischen 60/60 mm Lattung schwere Holzfaserdämmplatten für besseren Hitze-und Schallschutz montieren.
OSB-Platten sind viel aufwendiger zu montieren, haben -wenn auch geringe- Ausdünstungen und sind schwierig luftdicht zu verlegen.
Innenseitig sind Gipsfaserplattenverkleidungen besser und stabiler als solche aus Gipskarton.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Albrecht85 (10 Beiträge)
am 11.8.17
Hallo,

ich würde bei meinem oben aufgezählten Aufbau bleiben und nun zusätzlich die Decke vom Dachgeschoss mit der Zellulose dämmen. Hierfür würde ich Gipsfaserplatten -> OSB/3 15mm -> Zellulose -> OSB/3 22mm verbauen wollen.

Ist die dickere OSB/3 gegenüber der unteren 15mm dicken Schicht ratsam. Ich möchte diese wegen Tragfähigkeit und Begehbarkeit dicker wählen, habe aber Bedenken dass der Wassdampf durch die 15mm unten kommt, dann aber nicht durch die 22mm dicke kommt und sich somit zwischen den beiden OSB/3 Schichten sammelt und die Zellulose nässt.

Desweiteren sagt mein Zimmermann, dass ich die OSB/3 Platten nicht leimen müsste, sondern einfach später abkleben. Wir werden eine Raumbe- und -entlüftung verbauen, sodass ich auch hier skeptisch bin.

Auch gibt es wohl verschiedene Meinungen, ob OSB/3 Platten eine Dampfbremse oder Dampfsperre sind. Meiner Meinung nach eine sehr starke Bremse...

Vielen Dank erneut für eine Rückmeldung/Richtigstellung.
Albrecht85 (10 Beiträge)
am 11.8.17
Als Ergänzung: Über der Dachgeschoss-Decke liegt der Dachboden, es geht also um die Dämmung zwischen Dachgeschoss und Dachboden. Der Dachboden wird wie im ersten Post beschrieben gedämmt exklusive der Gipsplatten.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 12.8.17
Dampfsperren sind streng genommen nur Alufolien mit einem Sd-Wert von größer 1500m.

Es macht nicht so viel Sinn, die Sparren und den Boden zu dämmen-
besser eins von beidem und das richtig.

Im beschriebenen Fall würde eine 18 mm OSB-Platte genügen (quer zu den Balken verlegen!).
Genaue Sd-Werte zu den Platten müssen beim hersteller erfragt werden, da die sehr unterschiedlich sind (es gibt in der Suchfunktion Beiträge dazu).

OSB-Platten bei Verlegung als Fußboden nur bei schwimmender Verlegung in den Fugen verleimen- sonst nur verschrauben.
Die Platten müssen 'arbeiten' können.

Zur Luftdichtigkeit genügt das ohnehin in diesem Fall- ohnehin wäre es eher besser, wenn der Bodenbelag diffusionsoffener ist als die darunterliegende Decke.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
bauexpert (114 Beiträge)
am 16.8.17
ganz ehrlich:
in deiner Dämmung befinden sich luftporen,
bei einer bestimmten Temperatur, wirds doch kondensat geben,
die Frage ist, wie kommt dann dein Tauwasser da raus?
gibt es eine möglichkeit dass dein Tauwasser durch kapilaren heraustransportiert wird?
oder hast du da keine kapilaraktive baustoffe verwendet?

nimm dir doch ein Stück dampfbremse oder sperre oder Folie und kippe ein Glas Wasser drauf, tropft den da irgend etwas durch ?
wenn nicht, dann empfehle ich dir solche baustoffe nicht einzubauen.

gruß und viel erfolg.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 16.8.17
Auch bei 50 Grad heißen Dachpfannen bleibt die Temperatur auf dem Dämmstoff erheblich darunter- zudem herrschen solche Temperaturen nur über einige Stunden täglich.
Evt auftretendes Kondensat wird ohnehin bei kapillaraktiven, diffusionsoffenen Konstruktionen problemlos abgeführt.

Diffusionsdichtigkeit und Wasserdichtigkeit sind völlig unterschiedliche Anforderungen, die hier nicht gleichzeitig vorliegen. Dachpfannen sind zB wasserdicht aber völlig diffusionsoffen.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung,-begutachtung
Albrecht85 (10 Beiträge)
am 22.8.17
Vielen Dank für die Antworten.

Bzgl. "ohnehin wäre es eher besser, wenn der Bodenbelag diffusionsoffener ist als die darunterliegende Decke" würde das für meinen Dachboden-Bodenbelag bedeuten, dass dieser mit einer 22mm OSB3-Platte gegenüber der Dachgeschoss-Decke mit 15mm OSB3 zu dicht ist?

Gäbe es hier alternative trittfeste Bodenbeläge (zB normale Spanplatten?)?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 4.9.17
18 mm OSB-Platten sind bis ca 80 cm Achsabstand bei Querverlegung mit 150 kg/qm belastbar-
ggf beim Hersteller nachfragen, auch was Sd-Werte betrifft, da diese von Hersteller zu Hersteller und von jeweiligem Fabrikat zu Fabrikat stark unterschiedlich sind.
Spanplatten sind wesentlich weniger tragfähig.

Bei zu hohen Sd-Werten Massivholzdielen verwenden und ggf mit kleinen Fugen verlegen.

Wenn doch auch das Dach gedämmt wird sind die Temperaturunterschiede nicht mehr so groß und die Kondensatgefahr geringer.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

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