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Fassade dämmen mit 5cm EPS 032
paradise007 (3 Beiträge)
am 15.5.17
Hallo,

ich möchte meine Fassade von außen dämmen.
Mauerwerk ist HBL/50 24cm dick,
mit mineralischem Putz.
Fenster sind alle neu,
Dach ist gedämmt,
Baujahr 1960
Laut meinen Berechnungen hat die Fassade aktuell einen U-Wert: 1,12 W/m²K
Mit einer Dämmung von 5 cm mit EPS 032 komme ich laut meinen Berechnungen auf einen U-Wert: 0,41 W/m²K

Ich möchte/kann nicht dicker dämmen da:
1. Grenzbebauung
2. optische Beeinträchtigung durch zu dicke Dämmung
3 weniger lichteinfall
4. Dachüberstand müsste bei dickerer Dämmung verlängert werden.

Spricht irgendetwas technisch absolut dagegen nur 5cm zu dämmen.
Das mit einer dickeren Dämmung, natürlich mehr Heizkosten gespart werden ist mir bewusst.

Viele Grüße,
Markus
Alvaro (12 Beiträge)
am 15.5.17
Hallo Markus,
im Prinzip könnte man sich mit 5cm EPS zufrieden geben. Die ersten cm der Dämmung sind die wichtigsten, was die Energieeinsparung betrifft. In Ihrem Beispiel wird dadurch eine Einsparung von über 63% erreicht. Leider ist das dem Gesetzgeber nicht genug. Er erlaubt zwar, dass die Wand unverändert bleibt, aber wenn gedämmt wird, muss ein U-Wert von 0,24 erreicht werden (EnEV 2014, Anlage 3, Tabelle 1, Zeile 1). Nach dem Motto "Das Bessre ist der Feind des Guten"... Hierzu sind mindestens weitere 5,5cm nötig, auch wenn diese die Einsparung nur noch um weitere etwa 15%-Punkte erhöhen.

Technisch spricht also nichts dagegen, nur 5cm zu dämmen, war ja lange genug Praxis hierzulande. Rechtlich muss mehr getan werden. Die Nachbargrenze ist dabei nicht im Weg. Wenn das Nachbargrundstück durch die Maßnahme nicht "erheblich" in seiner Nutzung beeeinträchigt wird (weil etwa eine ohnehin schon schmale Durchfahrt dadurch noch weiter verengt wird) muss der Nachbar die Dämmung dulden. Für die Fenster sollte man sich ein Detail überlegen, das den Lichteinfall nicht zu sehr behindert und gleichzeitig keine Wärmebrücke darstellt.
Gruß,
Alvaro
paradise007 (3 Beiträge)
am 16.5.17

Aussenwand, U=0,41

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo Alvaro,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich habe dazu noch eine Frage.
Was meinen Sie mit "Detail für die Fenster", ich habe geplant die Fensterleibungen links und rechts mit 10mm bis 20mm EPS 032 zu Dämmen mehr passt nicht rein oder gibt es dafür eine bessere Lösung?
Oberhalb der Fenster sind Rolladen Kästen im Mauerwerk integriert, daher werde ich dort nicht dämmen.
Macht es Sinn unterhalb der Fensterbank zu dämmen? Also eine dünne Lage vielleicht 10mm EPS?
Gruß
Markus
Alvaro (12 Beiträge)
am 16.5.17
Hallo Markus,
am besten ist es natürlich immer, im Zuge der Fassadendämmung auch die Fenster auszutauschen. Dann hat man die Möglichkeit, die neuen Fenster in die Ebene der Dämmung zu setzen, wo sie vom Isothermenverlauf am günstigsten platziert sind. Das ist, abhängig von dem vorhandenen Einbaudetail, natürlich mit hohen oder sehr hohen Kosten verbunden.
Wenn man also "nur" die Außenwände dämmt, muss man besonderes Augenmerk auf die Anschlussdetails legen, um Wärmebrücken zu vermeiden. Das gilt umso mehr, je dicker die Dämmung ist, die auf die Wände kommt. Denn je wärmer die Außenwandinnenflächen sind, umso mehr Luftfeuchtigkeit schlägt sich in den Bereichen nieder, die nicht oder nur schlecht gedämmt sind (ein gutes Argument übrigens, um die EnEV nicht einzuhalten!)
Auch bei den Leibungen gilt, dass die ersten cm die wirkungsvollsten sind. Zwei cm sollten aber schon angestrebt werden. Um den Lichteinfall nicht zu sehr zu reduzieren, kann man die Leibungen außerhalb des alten Mauerwerkes, also im Bereich der neuen Dämmung, seitlich leicht anschrägen (oben eher nicht, sonst rinnt einem das Regenwasser gegen das Fenster.)Das ist natürlich auch eine Frage der Optik.
Unter den Fensterbänken zu dämmen kann sinnvoll sein, um auch hier Wärmebrücken zu minimieren. In der Regel geht es dabei eher um die Verringerung der Heizwärmeverluste, als um Schimmelvermeidung, denn meist sitzen hier innen die Heizkörper, die die Bereiche zuverlässig trocken halten. Da die Fensterbänke bei Dämmmaßnahmen ohnehin erneuert werden, kann man die Brüstungen unter den alten Fensterbänken auch leicht etwas abstemmen, um die Dämmung in der Regelstärke bis an die Sohlbank (=unterer Fensterrahmen) zu führen.
Die Rollladenkästen sollten bei der Gelegenheit gedämmt werden. Natürlich nicht im Sturzbereich nach draußen, aber in allen Flächen vom RK nach innen. Rollladenbauer haben hierfür passende Lösungen parat.
Last butnot least: das Risiko der Algenbildung ist Ihnen vermutlich bekannt. Kann man auf die gewählte Dämmung auch einen Kalkputz aufbringen? Dieser ist etwas dicker und wegen seiner Alkalität deutlich resistenter gegen allzu schnelle Veralgung. Außerdem ist der Aufbau dann komplett tauwassrfrei.
Viele Grüße,
Alvaro
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 16.5.17
Dämmtechnisch fast 50% besser sind PIR-Dämmplatten, die ohnehin bessere Eigenschaften als EPS haben.
Einfacher, schall- und wärmetechnisch und kostenmäßig günstiger ist es in jedem Fall, Rolläden entfallen zu lassen, statt dessen die Fenster außenwandbündig zu montieren und die Blendrahmen komplett zu überdämmen, ebenso die Rollladenkästen abzudichten und komplett auszudämmen.

Durch Undichtigkeiten geht ein Vielfaches an Wärme verloren gegenüber schlechtem Dämmwert.

Möglichst rein mineralische ca 7 mm dicke Außenputze mit Silikatfarben gestrichen sind weitestgehend schimmelresistent und sorgen aufgrund deren guter Sorptionsfähigkeit für eine schnelle Feuchtigkeitsaufnahme und trockenere Oberflächen.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
paradise007 (3 Beiträge)
am 18.5.17
Vielen Dank für Ihre Antworten!

Die Fenster wurden bereits vor zwei Jahren alle durch neue ersetzt in dem Zuge habe ich auch die Rolladenkästen von innen mit PIR gedämmt.

Als außen Putz wollte ich Silikatputz nehmen.
So wie ich gelesen habe ist ein Silikatputz ja auch mineralisch.
Ist dies nicht korrekt?


AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 19.5.17
Silikatputz ist mineralisch- allerdings genügt auch normaler mineralischer Putz mit Silikatfarbanstrich.

Wenn möglich die Fensterrahmen außen überdämmen oder auch die Innenlaibungen.
Details sollten gut geplant und Wärmebrücken reduziert werden, um Schimmel und Wärmeverlusten zu vermeiden.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Isopeter (Konto gesperrt)
am 29.7.17
Hallo Markus,

Das mit der Duldung der Grenzüberschreitend ist so nicht richtig.Wir haben ein Prozess wegen einer Abtropfkante die 1 cm im Sockelbereich zum Nachbargrundstück hineinpassen und haben uns dann auf einen Vergleich geeinigt.Von Duldung kann nur dann eventuell die Rede sein, wenn der Nachbar dies schon längere Zeit weiß und nichts unternommen hat.Ich würde bevor Du mit den Arbeiten beginnst mit dem Nachbar reden und sich irgendwie einigen sonst kann das ein teurer Spaß werden, wie Gerichts und Anwaltskosten.

Peter Berganski
Isopeter (Konto gesperrt)
am 29.7.17
Hallo Markus,

Das mit der Duldung der Grenzüberschreitung ist so nicht richtig.Wir haben ein Prozess wegen einer Abtropfkante die 1 cm im Sockelbereich zum Nachbargrundstück hinein ragte und haben uns dann auf einen Vergleich geeinigt.Von Duldung kann nur dann eventuell die Rede sein, wenn der Nachbar dies schon längere Zeit weiß und nichts unternommen hat.Ich würde bevor Du mit den Arbeiten beginnst mit dem Nachbar reden und sich irgendwie einigen sonst kann das ein teurer Spaß werden, wie Gerichts und Anwaltskosten.

Peter Berganski

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