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Diskussionsforum (Archiv)

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Wandheizung in der Dachschräge
spacelab (1 Beitrag)
am 20.4.13
Hallo zusammen,

ich frage mich wie sich eine Decken- oder Wandheizung bauphysikalisch auswirkt, die als Beplankung raumseitig unter die Dachschrägen verlegt wird.
Geplanter Systemaufbau des Dach von aussen nach innen: Pfanne, Traglattung, Konterlattung, 60mm Holzfaserdämmplatte (STEICOspecialDRY), 160mm Zwischensparrendämmung (Rockwool Klemmrock 035), Dampfbremse, Wasserführende Deckenheizsystem (20mm Holzfaserdämmplatte in die ein handelsüblicher PE Heizschlauch mit einem Aluwärmeleitblech eingelegt ist), als letztes ist dann noch eine 9,5 mm GK Platte geplant.

Da ich dieses Heizungsbauteil hier in dem u-Wert Rechner nicht darstellen kann, frage ich mich eben was diese Heizung für Auswirkungen auf das gesamte System hat???
Schöne Grüße
u-wert.net (498 Beiträge)
am 21.4.13
Hallo spacelab,

wenn Sie es nicht eilig haben, warten Sie noch etwas ab.
Die Berechnung von Heizebenen wird ab Anfang Mai möglich sein.

Grundsätzliche Auswirkungen auf das gesamte System?
- mehr Wärmeverlust nach außen. Das sollte sich bei der angedachten Dämmung aber in Grenzen halten
- erhöhtes Flächengewicht, je nach Ausführung; bei Dach und Decke beachten
- verbesserter Feuchteschutz
- angenehmes Raumklima
- niedrige (und potentiell sparsame) Vorlauftemperaturen

Viele Grüße
Ralf Plag
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 21.4.13
Hallo spacelab,

der Grund weshalb Wandheizungen so selten in der Dachschräge eingesetzt werden, ist dass diese meistens nicht ausreichend speicherfähige Masse enthalten.
Den grössten Vorteil haben Wandheizungen an gemauerten Aussenwänden.
Ich könnte mir vorstellen, dass in Ihrem Fall eine Fußbodenheizung und ein konventioneller Dachaufbau die sinnvollere Lösung wäre.

Gruß DerAchim
u-wert.net (498 Beiträge)
am 23.4.13
Hallo,

@DerAchim:
Ist die Speichermasse nur für die gleichmäßige Verteilung der Wärme notwendig oder gibt es da noch andere Gründe?

Ich habe bei mir eine Wandheizung in der Dachschräge die sehr gut funktioniert. Die Rohre liegen dort allerdings in einem 3cm Lehmbett. Außerdem kennt die Regelung nicht nur An und Aus sondern auch Zwischenstufen.

Grüße
Ralf Plag
DerAchim von www.zimmerei-studt.de (183 Beiträge)
am 25.4.13
Hallo,

wenn man davon ausgeht, dass die Wärmeübertragung aus dem Heizungsrohr, im oben genannten Fall, per Strahlung an die GK-Platte und von dort per Strahlung und Konvektion an die Raumluft abgegeben wird, denke ich, dass der Wirkungsgrad eher gering ausfallen dürfte.

Bei Radiatoren (handelsübliche Konvektionsheizungen) wird die Energie per Transmission (Wärmeleitung im Stoff) an die Metallrippen übertragen. Über die somit vergrösserte Oberfläche wird dann per Konvektion die Raumluft erwärmt.

Bei Fußboden oder Flächenheizungen sind die Rohrleitungen normalerweise von Beton oder Lehm oder ähnlichem umschlossen. Hier wird dann die Wärme per Transmission an den Lehm und dann per Radiation (Wärmestrahlung) an die Raumluft abgegeben.

Dann spielen noch physikalische Gesetzmäßigkeiten wie der Ausgleich des Energieniveaus zwischen den Baustoffen und der Umstand, dass energiereiche Stoffe eine erhöhte Leitfähigkeit besitzen, eine Rolle.

Wenn man nun aus der geringen Vorlauftemperatur die höchstmögliche Menge an Energie an den Raum abgeben will, muss diese also erstens möglichst schnell aus der Leitung herausgeleitet werden, und zweitens möglichst schnell an den Raum abgegeben werden.
Die massige Wand, die schon Energie gespeichert hat, kann theoretisch die Wärme schneller an die Oberfläche transportieren und schneller dem Rohr die Energie entziehen.

Findet nun keine Transmission am Rohr statt, wie im oben genannten Beispiel, wird zwar auch Wärme an der Oberfläche ankommen, aber dafür ist ein erheblich größer Pumpaufwand verbunden, und damit erhöhte Stromkosten.

Bei Ihrer in Lehm eingeputzten Variante glaub ich Ihnen gern, dass sie sehr gut funktioniert.
Ich bin Zimmerer. Meine Überlegungen hierzu sind höchst theoretisch. Sie sind Physiker, Herr Plag. Bitte klären Sie mich auf wenn ich falsch liege. Ich lerne gern hinzu.

Wenn man statt der Gipskartonplatte Lehmputz verwenden würde, sollte meiner Meinung nach der Wirkungsgrad deutlich steigen.

Gruß DerAchim

u-wert.net (498 Beiträge)
am 28.4.13
Hallo DerAchim,

was Sie bzgl. Transmission/Konvektion sagen, ist absolut richtig. Eingeputzte Systeme haben hier einen klaren Vorteil.

Um mal eine Zahl in die Runde zu werfen - für das Beispiel einer mittels Wärmleitblech beheizten Gipskartonplatte: Ein 1mm starker Luftspalt zwischen Wärmeleitblech und GK-Platte verringert die Heizleistung um ca. 10%. Um dies auszugleichen, müsste die Vorlauftemperatur um ca. 1,5°C erhöht werden. Bei Vorlauftemperaturen um 30°C ein spürbarer Effekt. Alternativ die von Ihnen bereits erwähnte höhere Pumpleistung.

Meine Befürchtungen hinsichtlich der Speicherfähigkeit gingen eher in Richtung Behaglichkeit: Wenn das Thermostatventil bei erreichen der Solltemperatur zu geht und dann die Oberfläche mangels Wärmespeicher sehr schnell auskühlt und damit die Strahlungswärme weg fällt, könnte dies einen spürbaren und unangenehmen warm/kalt Effekt erzeugen. Dies ist allerdings reine Spekulation meinerseits...

Viele Grüße
Ralf Plag
duck914 (1 Beitrag)
am 2.9.13

DG Schräge Zellulose Wandheizung, U=0,29

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo Herr Plag,

vielen Dank für den U-Wert Rechner.

Ist es entscheidend ob die DB vor oder hinter dem Heizungsrohr verlegt wird?

Wir wollten eine Lattung auf die DB aufbringen und in den Zwischenräumen die Heizschleifen legen. Dann mit Lehmbauplatten verkleiden.
Durch die Lattung habe ich eine ruhende Luftschicht, kann es da Probleme mit Feuchtigkeit geben?

Alternative?
Da dann die Heizungsrohre keinen dirketen Kontakt zur Lehmbauplatte haben, könnte ich den Zwischenraum mit Lehm einputzen.


An der Decke wollte ich auch Heizungsrohre verlegen, dort wäre es für mich praktischer die Rohre hinter (von innen gesehen) der DB zu legen. Laut U-Wert Rechner spielt es keine Rolle.

Vielen Dank
Passivmassiv (8 Beiträge)
am 9.3.20

Dach Zwischensparrendämmung 60mm Unterdach_Wandheizung, U=0,13

Anstelle dieses Textes sollten Sie eigentlich ein Bild sehen. Bitte teilen Sie mir mit, mit welchem Browser dieses Problem aufgetreten ist.

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,

plane ein KFW40 Neubau mit passiver kühlung und den Schlafräumen im Steildach OG.

Statt einer Fußbodenkühlung (kritisch da wir Dielen haben), ziehe ich eine Kühlung (und Heizung) in der Dachschräge in Erwägung, siehe Aufbau anbei.

Meine Angst wäre nur Tauwasserbildung im Dachaufbau an Schwülen Tagen. An solchen Tagen sehnt man sich ja em ehesten nach etwas kühler Strahlung. Kann man dieses Problem zu 100% erschlagen mit einem Taupunktwächter?

Was ist die Erfahrung in dieser Richtung?

Danke!
CVDaemmtechnik (103 Beiträge)
am 10.3.20
Hier mal eine von uns gedämmte Obere Geschossdecke, diese wäre aber genauso gut auch als Dachschräge möglich. Unter der Dampfbremse ist erst eine XPS Platte montiert die einen guten Abstrahlwert hat, dann 20 mm Latte. Das Heizsystem hat 12 mm sie wird mit einem Abstandhalter bis Unterkante Lattung, darunter kommt Gipskarton.
Die Heizung ist von Aqutherm, es gibt aber auch andere Hersteller. https://www.aquatherm.de/PDF-National/aquatherm_black_system_Katalog_2019_D97060.pdf

Mit dem Taupunkt sehe ich bei den sorptionsfähigen Materialien hier keine Probleme.
CVDaemmtechnik (103 Beiträge)
am 10.3.20

Decke beheizt, U=0,18

Anstelle dieses Textes sollten Sie eigentlich ein Bild sehen. Bitte teilen Sie mir mit, mit welchem Browser dieses Problem aufgetreten ist.

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

...Hier die Berechnung ;-)
Sanierungslust (1 Beitrag)
am 11.3.20
Hallo,

die Veränderungen beim Einsatz von Flächenheizungen würden mich auch sehr interessieren. Ich bin eher im Fachwerk und Denkmal tätig und hab da in der Regel eine Ausführung mit Innendämmsystemen. Schon beim Versuch EnEV-Werte zu erreichen, habe ich es mit problematischen Tauwassermengen zu tun. Bislang empfehle ich Wandheizungen. Den Funktionsnachweis dazu erbringen zu können wäre super.

Gruß Jürgen

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