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"Einfache" Dämmung der Kellerwand
herrbeck (7 Beiträge)
am 17.11.18

Dämmung Keller, U=0,82

Anstelle dieses Textes sollten Sie eigentlich ein Bild sehen. Bitte teilen Sie mir mit, mit welchem Browser dieses Problem aufgetreten ist.

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Guten Tag,

wir haben einen kleinen Bereich Betonwand (3qm) im Keller, der an Erdreich angrenzt (darüber ein Fenster). Diesen würden wir gerne etwas behaglicher gestalten, es geht also eher um eine kosmetische Sache, wobei wir natürlich dann froh sind, wenn die Wand etwas handwärmer ist. Siehe meine Berechnung.

Nun würde es uns eigentlich fast reichen, eine Dämmtapete anzukleben, aber vielleicht ist auch 3cm etwas sinnvoller, es gibt hier z.B. EPS Platten, die eigentlich für die Decke gedacht sind mit Stufen am Rand.

Wenn ich im Rechner nur eine dünne Dämmschicht angebe, komme ich nicht ganz klar: Was bedeutet dann in diesem Fall "Innen!" ?

Wenn ich 3cm angebe, erhalte ich den Wert wie oben angegeben, ist dies unproblematisch?

Und kann ich diese dünne Dämmung einfach mit einem Styroporkleber ankleben oder Mörtel?

Vielen Dank für eine kurze Auskunft!
Bienenmann (12 Beiträge)
am 17.11.18
Die Dämmung auf der Innenseite führt zu einem Kondenswasseranfall zwischen den Schichten, wie die Grafik anzeigt. Das ist natürlich nicht so dolle...
Bienenmann (12 Beiträge)
am 17.11.18
Allerdings hat du scheinbar auf der Außenseite nicht "Erdreich" angegeben, sondern "Außenluft", schau mal nach ob sich dann etwas ändert.
herrbeck (7 Beiträge)
am 18.11.18
Hallo und danke. Doch, Erdreich ist eigentlich angegeben (siehe Link). Ich bin kein Experte, aber rein vom "Gefühl" her verstehe ich nicht ganz, wieso eine ganz dünne Styropor-Platte (0,5cm, 1cm oder 3cm) ein großes Problem darstellen könnte. Daher bin ich von den Ergebnissen im Rechner überrascht worden. Und v.a. verstehe ich das Ergebnis "Innen!" nicht - hier wäre vielleicht ein Tooltip noch sinnvoll.
Bienenmann (12 Beiträge)
am 18.11.18
Ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht ganz: Du gibst bei der Eingabe deiner Konstruktion den Aufbau der Schichten an. Hier gibt es eine beheizte "Innenseite" und eine "Aussenseite". Im Keller kannst du die Dämmung natürlich nachträglich nur innen anbringen (zumindest ohne großen Aufwand...). Grundsätzlich gibt es bei innen angebrachten Dämmungen das Problem, dass eben die Temperatur bereits in dieser Dämmung stark abfällt. Ab einer bestimmten Temperatur kann die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr halten, sie kondensiert. Den Bereich des anfallenden Kondenswasser kannst du bei deiner Grafik sehr schön erkennen.
herrbeck (7 Beiträge)
am 18.11.18
ich habe des öfteren gelesen, dass sehr dünne Dämmungen ohnehin nicht viel bringen oder dämmen, da frage ich mich eben, warum dennoch Tauwasserprobleme entstehen können.

was ich im Rechner aber eben gar nicht verstehe, ist das Ergebnis "Innen!", wenn man eine ganz dünne Dämmung (1cm oder weniger) eingibt.
JahJah (8 Beiträge)
am 19.11.18
Hallo herrbeck, wenn Sie die Kosmetik mit einem kapillaraktiven Stoff ausführen, kann der Tauwasserausfall durch diesen wieder abgeführt werden. Calziumsilikatplatten (z.B. multipor) könnten hier eine Lösung sein, im Verbund mit Leichtmörtel sowie eine damit verputzte Oberfläche wie auch passende Farbe geben ein passables Bild. Dazu bitte die Herstellerrichtlinien lesen.

herrbeck (7 Beiträge)
am 19.11.18
danke für den Tipp. Also wäre so eine Platte bezüglich Tauwasser, Schimmel etc. unproblematisch? Wie wird diese an den Betonwand geklebt, mit Montagekleber, Mörtel, Styroporkleber? (Sie sehen, ich habe keine Ahnung, würde mich aber ggf. dann bei Kauf im Laden natürlich weiter informieren).
JahJah (8 Beiträge)
am 19.11.18
https://youtu.be/y8U0DxDWOtI

Hier ist die Verarbeitung einer Kalziumsilikatplatte gut beschrieben.
Wichtig ist, dass Sie die Richtlinien auf den Herstellerseiten lesen und sich daran halten. Wenn der falsche Mörtel oder Putz/Farbe verwendet werden, ist die Funktionsweise der Platten unter Umständen nicht gegeben. In Verbindung mit einer Beratung beim Baustoffhändler bzw. eines entsprechenden Fachberaters fährt man dann auf der sicheren Seite.
bauexpert (114 Beiträge)
am 19.11.18
ich würde eine 30 cm dicke Kellerwand nicht dämmen.
Tauwasser und Feuchteschäden.
außerdem ist bei der kleinen Fläche keine Einsparung zu erwarten.
behaglich kann man das machen wenn das beheizt wird. über Strahlung, oder die offen liegene Heizungsrohre anstreichen.
herrbeck (7 Beiträge)
am 19.11.18
danke für die weiteren Beiträge. Ja, Kellerwände von innen zu dämmen, scheint ein kontroverses Thema zu sein, wo ein klare Befürworter wie auch Skeptiker gibt.

wie erwähnt geht es uns ja auch gar nicht um eine echte Dämmwirkung, sondern darum, dass die Wand eben schon einfach sehr kalt ist und so auch "wirkt". Wir wohnen zwar nicht in dem Raum, aber es ist ein kleines (temporäres) Ausweichbüro eingerichtet, direkt neben der Wand. Es wäre also schon wünschenswert, wenn rein subjektiv die Wand weniger kalt wäre. Daher die Überlegung mit sehr dünner Dämmung. Aber wenn schon da das Tauwasserauftritt, fällt das natürlich weg.

Blöde Frage, aber gibt es so etwas wie dämmenden Putz :) ?
JahJah (8 Beiträge)
am 19.11.18
Nein.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 20.11.18
Ohne Dämmung wird an der Kellerwand Kondensat entstehen, vor allem bei nicht durchgehender Erwärmung.
Da der Arbeitsaufwand für das Verkleben und beschichten der Dämmung fast gleich bleibt würde ich zumindest 3-6 cm dämmen, um einen entsprechenden Effekt zu erzielen.
Wichtig ist das hohlraumfreie Verkleben der Dämmplatten.
Feuchteresistent sind XPS- oder Schaumglasplatten.
Diese können zB mit hochwertigem Fliesenkleber befestigt werden.

Alternativ könnten Mineralschaumplatten verwendet werden-
Verkleben und Beschichten mit den systemeigenen Materialien auf Kalkbasis- als Farbe ist auch Silikatfarbe möglich.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung, Tischlermeister
herrbeck (7 Beiträge)
am 23.11.18
Guten Tag zusammen,

nun bin ich nach einigen Tagen und Antworten nicht schlauer geworden. Das Thema Innendämmung, v.a. im Keller, scheint viel von Glaubenssätzen überlagert zu sein. Jedenfalls erhalte ich jedes Mal, wenn ich jemanden frage (nicht nur in Foren), eine andere Antwort. Von "auf keinen Fall dämmen, das schimmelt" bis "unbedingt dämmen, sonst schimmelt es". Eigentlich ist das Vorhaben bei uns doch wirklich extrem überschaubar. Es gibt eine Kelleraußenwand aus Beton von 30cm, und wir würden gerne etwas davor "bauen", damit wir nicht auf den Beton schauen.

Muss man für dieses Vorhaben den U-Wert-Rechner überhaupt heranziehen, oder kann man generell beantworten, ob eine hauchdünne Dämmung (Dämmtapete) in so einem Fall zu Problemen führen kann? Der Raum ist geheizt, nachts natürlich weniger, aber tagsüber 19-20 Grad. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass da viel Kondensat entsteht, ob mit oder ohne Dämmung. Da es aber keine Antworten auf unsere Fragen gibt (Energieberater, Baumarkt, Forum, alles unterschiedliche Antworten), werden wir wohl einfach nur verputzen.

AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 26.11.18
Eine kalte Wand nicht zu dämmen und diese dann nicht durchgehend zu erwärmen führt tendenziell zu Tauwasserausfall (warme Luft auf kühle Oberfläche).

Wenn Dämmplatten vollflächig!!! mit der Wand verklebt werden kann an den Grenzflächen kein Kondensat entstehen.
Innerhalb von geschlossenzelligen Dämmplatten kann kein Tauwasser ausfallen,
allerdings sind diese nicht sorptionsfähig und kapillaraktiv, sodass Luftfeuchtigkeit nicht gespeichert werden kann.
Dafür müssen entweder genügend andere Materialien vorhanden sein (alternativ sorptionsfähige Putze wie Kalk- oder Lehmputze auftragen) oder es muß auf genügende Lüftung geachtet werden, was in solchen Kellerräumen generell sinnvoll ist.

Sorptionsfähige Dämmplatten wie Mineralschauplatten sind ebenfalls möglich.
Luftfeuchtigkeit mit Hygrometer überprüfen.
Schimmel ist ein Oberflächenbesiedler, der höhere Luftfeuchtigkeit voraussetzt und bei alkalischen Oberflächen wie zB bei Silikatfarben keine Lebensgrundlage hat.

Kunststoffhaltige Materialien wie EPS und übliche Dispersionsfarben bieten dagegen gute Wachstumsmöglichkeiten (für Schimmelpilze), da diese zusätzlich einen hohen Diffusionssperrwert haben und dadurch Feuchtigkeitsniederschlag begünstigen.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

herrbeck (7 Beiträge)
am 26.11.18
vielen Dank für die erneute Antwort, die mir mehr Einsicht in die Thematik bringt.

ich habe bereits in den letzten Jahren in den oberen Stockwerken an einigen Stellen dünne Dämmtapeten (2-3mm) angebracht, teilweise mit Alu-Kaschierung hinter Heizungen, teilweise ohne an freier Wand (i.d.R. Poroton). Ich habe damals darauf geachtet, dass der Montagekleber ringsum einigermaßen durchgehend war, die Tapete ist aber nicht vollflächig verklebt.

Wenn es hier um normale beheizte Wohnräume geht, die auch gelüftet werden, gehe ich richtig in der Annahme, dass in solchen Fällen die Dämmtapete unproblematisch ist?

(Wir haben eingach an einigen Stellen eine relativ geringe Fläche mit Dämmtapete "verziert", weil man dort einfach gemütlicher sitzt oder eben hinter der Heizung. Rein subjektiv hat es sich in jedem Fall gelohnt.)

Daher dachte ich nun auch im Keller an eine dünne Dämmung, vermutlich werden wir aber einfach verputzen. Ich verstehe Ihre Antwort so, dass bei einigermaßen regelmäßiger Erwärmung (der Raum dürfe nicht viel unter 18 Grad gehen, tagsüber 19-20 Grad) auch der reine Putz an der Kellerwand in Ordnung wäre. Nach wie vor ist aber die Dämmtapete nicht ganz aus dem Spiel :).
hareinin (25 Beiträge)
am 26.11.18
Ich hatte ein sHaus mit den soggenanten Dämmtapeten geerbt. Ich kann nur aus Erfahrung sagen, absoluter Blödsinn (was der U-Wert Rechner auch zeigt.

Bei einer sehr ähnliche Situation (Treppe zum Keller mit ungekämmte Betonwand gegen Erdreich ohne Abdichtung außen, im beheizte Treppenhaus von KG bis D)) wollte ich auch den Wärmeschutz deutlich verbessern.

Ich kann meine Lösung nur empfehlen: 50 mm Kalzium-Silikat-Platten + Putz und Farbe lt. Hersteller. Kein Schimmel, immer ausreichen warm (>= 18 Grad) und optisch gut. Zusätzlich verzichte ich schon auf die unsägliche Nachtabsenkung und heize konstant durch. Kann man alles selber machen, also auch wirtschaftlich. Besteht so seit 2003 ohne Probleme.

Viel Erfolg

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